Lorazepam
Anwendungsgebiete
Angst-,Spannungs- und Erregungszuständen sowie Schlafstörungen. Krampfanfälle. Zur Narkosevorbereitung.
Wirkmechanismus
Lorazepam ist ein sogenannter schlafbahnender Wirkstoff und gehört zur Gruppe der Benzodiazepine. Es wirkt, abhängig von der eingenommenen Wirkstoffmenge, beruhigend, angstlösend, muskelentspannend und krampflösend. Das Einschlafen wird durch Lorazepam erleichtert. Nächtliche Wachphasen verkürzen sich. Durchschnittlich nimmt die Schlafdauer um eine halbe Stunde zu.
Lorazepam ist im Allgemeinen ein sicher wirkender und gut verträglicher Wirkstoff. Bei länger dauernder Einnahme von höheren Dosierungen kann sich jedoch eine Abhängigkeit von der Substanz entwickeln.
Dosierung
Die Dosierung wird immer individuell auf den einzelnen Patienten und das zu behandelnde Krankheitsbild abgestimmt. Sie kann nur von einem Arzt festgelegt werden. Insbesondere ältere Menschen und Patienten in schlechtem Allgemeinzustand kommen dabei oft mit einer relativ geringen Dosis aus.
Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der jeweils mitgelieferten Fachinformation.
Anwendungshinweise
Bei Anwendung von Medikamenten mit diesem Wirkstoff ist eine regelmäßige Überwachung des Krankheitsverlaufs erforderlich. Die langfristige Einnahme und eine eigenständige Dosiserhöhung können zu Abhängigkeit führen. Lorazepam darf nur ausschleichend abgesetzt werden, nicht plötzlich, da es sonst zu Entzugserscheinungen wie Schwäche, Schwindel, Wahrnehmungsstörungen, Angst, Schlaflosigkeit, Unruhe, Zittern und Krämpfen kommen kann.
Aufgrund der beruhigenden Wirkung kann es auch am Tag nach der Einnahme zu länger anhaltender Müdigkeit, einer herabgesetzten Fahrtüchtigkeit und je nach Tätigkeit zu einer Gefährdung am Arbeitsplatz kommen.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen
Bei Medikamenten-, Drogen- und Alkoholabhängigkeit dürfen Medikamente mit diesem Wirkstoff nicht eingenommen werden. Auch bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff sowie bei Muskelschwäche (Myasthenia gravis) darf Lorazepam nicht angewendet werden.
Mit Vorsicht angewendet werden sollte Lorazepam bei Suchtkrankheiten, bei Engwinkelglaukom (grüner Star), bei chronischer Bronchitis und Asthma.
Nebenwirkungen
Es können Verwirrtheitszustände oder sogenannte paradoxe Reaktionen mit Erregungszuständen auftreten. Außerdem kann es zu Muskelschwäche und Gleichgewichtsstörungen kommen. Selten können Atemlähmung und eine Verlangsamung des Herzschlags auftreten.
Bei Einnahme über einen längeren Zeitraum kann es zu körperlicher und seelischer Abhängigkeit kommen.
Aufgeführt wurden hier lediglich die wichtigsten und häufigsten Nebenwirkungen. Jeder Mensch reagiert in anderer Weise und sehr individuell auf die Wirkstoffe in Medikamenten. Es ist daher nicht vorhersehbar, ob überhaupt und in welchem Ausmaß die oben genannten Nebenwirkungen auftreten.
Wechselwirkungen
Lorazepam verstärkt die Wirkung von anderen beruhigenden Medikamenten (z.B. Diazepam) sowie von Alkohol. Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die ein bestimmtes Abbausystem in der Leber hemmen, z.B. Medikamente mit Cimetidin (magensäurehemmendes Mittel), Östrogene (zur Verhütung oder Behandlung von Wechseljahresbeschwerden, z.B. Estradiol), Isoniazid (Mittel gegen Tuberkulose), kann die Wirkdauer von Lorazepam verlängert sein.
Aufgeführt sind hier lediglich ausgewählte Beispiele für Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen. Lassen Sie sich in jedem Fall individuell beraten und informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte über alle Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, um solche Wechselwirkungen möglichst gering halten zu können.
Kinder
Medikamente mit diesem Wirkstoff sollten Kindern und Jugendlichen unter achtzehn Jahren nur nach sehr strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.
Diese auf den aktuellen Fachinformationen basierende Medikamentenbeschreibung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ersetzt nicht die Informationen auf dem Beipackzettel oder die ausführliche und individuelle Beratung durch den Arzt oder Apotheker. Diese Patienteninformation ist objektiv und nicht als Empfehlung oder Werbung für das jeweilige Produkt zu verstehen.
Medikamente mit diesem Wirkstoff
duralozam® 1mg Tbl., Rezeptpflichtig
duralozam® 25mg Tbl., Rezeptpflichtig
Laubeel® 10 Tbl., Rezeptpflichtig
Laubeel® 25 Tbl., Rezeptpflichtig
Lorazepam-neuraxpharm 1 Tbl., Rezeptpflichtig
Lorazepam-neuraxpharm 2.5 Tbl., Rezeptpflichtig
Lorazepam-ratiopharm® 1mg Tbl., Rezeptpflichtig
Lorazepam-ratiopharm® 25mg Tbl., Rezeptpflichtig
Somagerol® 10 Tbl., Rezeptpflichtig
Somagerol® 25 Tbl., Rezeptpflichtig
Tavor® 05 Tbl., Rezeptpflichtig
Tavor® 10 Expidet®, Plättchen zum Auflösen unter der Zunge, Rezeptpflichtig
Tavor® 10 Tbl., Rezeptpflichtig
Tavor® 25 Expidet®, Plättchen zum Auflösen unter der Zunge, Rezeptpflichtig
Tavor® 25 Tbl., Rezeptpflichtig
Tavor® Tabs 20 Tbl., Rezeptpflichtig
Tolid® 10 Tbl., Rezeptpflichtig
Tolid® 25 Tbl., Rezeptpflichtig
Quelle:
http://www.psychiatrie-aktuell.de