Hallo Ihr Lieben,
ich hatte eine Probesitzung bei einer Traumatherapeutin.....Kurz und knapp, sie hat sich ziemlich heftig und emotional über meine Mutter (eine der Täter) ausgelassen (Soziopathin, Psychopathin, dämliche Glucke)..
Da mich dies irgendwie verstört und nach einer Woche immer noch keine Ruhe gelassen hat, habe ich der Thera eine Mail geschrieben.
Ich habe sie ganz offen gefragt bzw. ihr gesagt, dass mich ihre emotionalen Ausbrüche/Beschimpfungen über meine Mutter extrem ge-bzw. verstört haben. Ich meinte auch, das solche Emotionen eigentlich mir vorbehalten sein sollten. Ich frage sie auch, ob dies vielleicht so gewollt war bezügl. eines Denkanstosses, oder ob sie auch in Zukunft über die Täter so emotional richten würde.
Ihre Mail-Antwort..."Wir besprechen das in der nächsten Sitzung..."
Da war ich dann auch..
Sehr kühler Empfang. Sie begrüßte mich kauend. Wortkarg bat sie mich, Platz zu nehmen. Ihr Verhalten reichte, dass ich anfing zu dissoziieren….
Sie legte die ausgedruckte Mail auf den Tisch und las sie mir vor. Sie unterstrich in ROT Wörter wie „emotional“ und „Ausbruch“ und noch weitere… Dann sollte ich mir die Mail auch noch mal durchlesen. Ich lehnte ab.
Sie: „Würden Sie die Mail heute noch genauso formulieren?“
Ich: „Vielleicht nicht wörtlich, aber inhaltlich schon…“
Sie: „Ich kann mich nicht entsinnen, ihre Mutter beschimpft zu haben. Und emtionale Ausbrüche hatte ich auch nicht. Ich habe vielleicht emtional reagiert, aber ein Ausbruch war es nicht.“
Ich: „Sie haben meine Mutter Soziopathin, Psychopatin und dämliche Glucke genannt. Und das ziemlich ungehalten. Aber ich hatte Ihnen ja auch noch geschrieben, dass ich mir nicht sicher bin, ob Sie WIRKLICH so sind, oder ob ihre Reaktion einen „Sinn“ hatte, also psychotherapeutisch.“
Sie: „Dann würden Sie mir Manipulation unterstellen….“
Ich: „Ich kenne es nur so, dass wenn über die Täter gesprochen wurde, eher ruhig und sachlich gesprochen wurde.“ (Für mich war dies immer die passendere Reaktion auf die Täter. Bloß nicht zu viel Beachtung schenken. Verdient haben sie es ja nicht.)
Sie: „Die alte Psychotherapieschule meint, dass auf solche Themen NICHT emotional reagiert werden sollte. Aber in der NEUEN wird gesagt, dass dies überhaupt nicht gut für den Patienten ist, da dieser sich nicht ernstgenommen fühlt........ So wie Sie mich beschrieben haben, bin ich nicht.“
Ich: „Es kam aber so bei mir an. Ich hatte das Gefühl, dass Sie sich wenig unter Kontrolle hatten. Das fühlte sich für mich nicht gut an.“
Sie: „Ich habe eher das Gefühl, dass Sie das was Sie mir vorwerfen, eher SIE sind. Machen Sie das öfter? Anderen etwas „unterstellen“, was aber eigentlich Sie sind? Machen Sie das bei Ihren Kindern auch so. Und bei Ihrem Mann?“
An dieser Stelle war es vorbei. Ich fühlte mich unverstanden, getadelt….UND ich hatte das Gefühl das etwas „Falsches“ von mir gedacht wird, bzw. sie mir etwas unterstellt, mich irgendwie beeinflussen will, mir im Kopf „rumwurschteln“ will…. (ob dem so ist weiß ich nicht, aber es fühlte sich schlecht an). Eigentlich fühlte ich mich wie ein Kleinkind….. dann Kopfleere, alles verschwommen, ich war ziemlich weit in mir drinnen…
Ich: „Ich möchte jetzt gehen….“
Ich stand auf, sagte noch „Auf Wiedersehen“ (bestimmt nicht) und ging….
Die Frau scheint mich ja gut zu kennen, so nach 70 Minuten…. Vielleicht hätte ich es anders angehen können, aber ich musste das klären. Ich musste wissen, ob ich mit ihr klar komme. Ich mag es eigentlich, wenn es nicht „zu seicht“ in der Therapie zu geht, aber wenn ich meinen „Seelenmüll“ und meine Befürchtungen bei einer Thera nicht loswerden kann, dann kann es nicht die RICHTIGE sein.
Ich fühle mich wie in den Boden gestampft….
Wie ist es bei Euch? Habt ihr Eure Thera schon einmal kritisert? Wie hat sie reagiert? Seid ihr der Meinung, dass man der Thera ALLES sagen kann, bzw. könnt ihr das?
Ich nehme an, dass mich diese Situation extrem überfordert bzw. retraumatisiert hat, da ich am nächsten Tag krank wurde. Übelkeit, Erbrechen, Taubheitsgefühle in den Extremitäten. In meinem Kopf ist alles durcheinander. Hätte ich Sie nicht kritisieren dürfen? Aber ich habe doch nur 5 Probestunden. Ich stand unter Druck und wollte vorher herausfinden, ob ich mit ihr kann oder nicht. Das das dann so aus dem Ruder läuft, war nicht beabsichtigt....Ich habe einerseits Schuldgefühle, andererseits fühle ich mich im Recht. Sie hätte SO einfach nicht reagieren dürfen. Meine "Schnipsel" streiten sich...
LG Lilu