Danke.
Dieser "Urlaub" war mal ein ziemlicher Reinfall. Die Schweiz allerdings war wirklich sehr schön. Ansonsten gab es nur Streit und Stress. Dafür habe ich mich mit Deep getroffen. War super, aber viel zu kurz (nur zwei Stunden.)
Ich habe mich die ganze Zeit wie ein Klotz am Bein gefühlt. Gefahren sind meine Mutter, meine Schwester und ich, übernachtet haben wir bei der Freundin meiner Schwester. Das war eigentlich noch ein Geburtstagsgeschenk von letztem Jahr, aber ich durfte so ziemlich alles selber zahlen, selbst wenn meine Mutter die Beiden eingeladen hat. Außerdem haben wir einige Dinge schon vorher geplant, die danach einfach gestrichen wurden, weil ich sie vorgeschlagen habe. So haben die drei entschieden, was wir wann machen - was darin endete, dass wir an allen Tagen zwischen elf und zwölf Stunden unterwegs waren. Dann noch Frühstück und Abendessen. Wobei meine tolle Familie sich bedienen ließ und nicht mit half. Nur mal so zwei Beispiele von Dingen, die ich machen wollte, fest zugesagt und dann doch wieder gestrichen wurden:
1: Trödelmarkt in Zürich.
2: Verkehrsmuseum in Luzern.
Plötzlich war das doch uninteressant und/oder zu teuer - obwohl alle vorher wussten, was das kostet und es versprochen wurde. So haben wir nur das gemacht, was die wollten - inkl. den dazugehörigen Sprüchen. Meine Mutter meinte auf den Bergen, dass sie hofft, dass ich ausrutsche. Usw. In Bern (ich glaube, es war in Bern) sind noch viele Stadtmauern erhalten. Ich habe schon immer ziemliche Höhenangst. Die drei wollten da hochklettern, die Treppe war sehr steil. Also bin ich unten geblieben. Es gab dann noch einen zweiten Aufgang. Der war etwas breiter. Also bin ich da hochgegangen. Die Mauer selbst war aber sehr schmal. Wollte dann wieder runter. Meine Schwester hat sich dann in den Weg gestellt und mich nicht durchgelassen. Bin dann aber doch irgendwie wieder runter.
Als ich dann gesagt habe, dass ich mich mit jemanden treffen möchte, gab es erst unnötiges Theater von meiner Schwester aus (obwohl ich schon VOR dem Urlaub gesagt habe, dass das geplant ist), sie war der Meinung, dass wir zusammen da wären und es unfair wäre, wenn ich nichts mit denen machen möchte. Dabei haben wir uns extra ABENDS getroffen. Wenn meine Schwester Abends ausgegangen wäre, sähe das auch anders aus, aber nun gut. Beim Einkaufen (plötzlich haben dann eben Lebensmittel gefehlt und es wurde über das - ebenfalls fest geplante - Essen diskutiert) wurde sich dann alle Zeit der Welt genommen, obwohl alle mittlerweile wussten, dass ich nicht da sein werde. Dazu kamen unnötige, kindische Sprüche. Geklappt hat es trotzdem, Deep und ich haben uns gesehen, aber leider nur zwei Stunden. Hätte ihr noch so viel sagen wollen. War dennoch schön.
Schön war der Rest des Urlaubs leider weniger, weil ich mich - wie immer - total fehl am Platze gefühlt hab. Mit mir wurde sich gar nicht erst unterhalten, die drei gingen ständig nebenher und ich lief wie ein Dackel hinterher, ohne mich wirklich zugehörig zu fühlen.
Dazu kam, dass mir jegliche Privatsphäre verwehrt wurde. Meine Schwester und ihre Freundin teilen sich die Wohnung mit einer Mitbewohnerin. So haben sie ziemlich viele Zimmer:
- Schlafzimmer der Beiden.
- Schlafzimmer der Mitbewohnerin.
- Hobbyraum (Durchgangszimmer).
- Küche
- Wohnzimmer.
- Zwei Badezimmer.
Meine Mutter wurde erst im Wohnzimmer untergebracht. Ich kam ins Hobbyzimmer (natürlich, da gab es auch kein richtiges Bett, sondern nur eine Art schmales Holzgestell mit Matratze. Das kann man meiner Mutter ja nicht zumuten.). Die Mitbewohnerin ist dann verreist, meine Mutter bekam ihr Zimmer (angeblich weil es "katzenfrei" sei, meine Mom mag keine Felltiere. Und die Beiden haben eine - total liebe - Katze) und ich das Wohnzimmer. Meine Mutter jedoch hatte das Zimmer ganz für sich alleine, egal, ob Abends oder Morgens. Ich hatte ja eh schon das Durchgangszimmer (toll, wenn ab 07:00 ständig jemand durchgeht). Na ja, als ich dann "umzog", wurde das Wohnzimmer plötzlich zum allgemeinen Aufenthaltsraum erklärt. An beiden Tagen hat man mich dann hinausgeworfen. Am ersten Tag, weil sich die drei über ihr/e Studium/Arbeit unterhalten haben, und ich da ja eh nicht mitreden könne. Am zweiten Tag, weil die Tatort schauen wollten (sowohl im Hobbyraum als auch im Schlafzimmer gab es zwar ebenfalls einen Fernseher, aber gut). Aus einem Tatort wurden dann zwei, und ich konnte nichts machen.
PS: Die Mitbewohnerin zieht bald aus, dann haben die so viele Zimmer zu zweit. Und dann beschweren sie sich über die Miete. O.o
Genug gemeckert, jetzt zu den schönen Dingen.
- Deep getroffen.
- Berg bestiegen (Bzw befahren. Davon gibt es leider keine Bilder, weil der Akku meiner Kamera den Geist aufgegeben hat).
- Trotti (Roller) gefahren. Also den Berg wieder hinunter. Und Höhlen besucht. Leider auch keine Bilder.
- Bern, Zürich, Luzern, Zug, Küssnacht, Einsiedeln usw waren echt total schön.
- Lindt-Schokoladen-Verkauf war ganz gut (aber auch eher teuer - bis auf die Bruchware).
- Glück mit dem Wetter gehabt (bis auf Zürich).
Die Schweiz ist auf jeden Fall einen Urlaub wert. Sehr sauber, schön und viel Natur. Für Motorfans gibt es jede Menge Sportwagen zu bestaunen. Fast alle Autos dort sind neu, nicht alt oder neuwertig und meist mindestens Mittelklassewagen. Dafür sind die Preise z.T. echt wahnsinnig. Zur Vereinfachung alle Preise in Euro, der Kurs liegt momentan fast bei 1:1.
Teuer:
- Lindt-Schokolade. Für die Schweizer ist es wahrscheinlich recht günstig, für Deutsche eher teuer - teilweise teurer als hierzulande. Bruchware lohnt sich allerdings. Außerdem findet man viele Sorten, die es nur dort/nicht in Deutschland gibt.
- Fleisch. Das war schon extrem. Bis zu drei-viermal so viel wie hier. Allerdings ist die Einstellung zu Tieren in der Schweiz auch ganz anders. Massentierhaltung ist da eher selten.
- Essen gehen. 200€ für vier Personen kann man in Restaurants durchaus lassen. Wir sind deswegen nicht ausgegangen. 40€ für ein Hauptgericht (normale Küche, wohlgemerkt) sind keine Seltenheit. Pommes: An Imbissständen z.T. 7,50€. Burger/Döner: 9-10€. Coca-Cola 0,3: 4,40-4,50€.
- Eis: Zwei Kugeln 2,50-3,00€.
- Neue Möbel.
- Verkehrsmittel.
- Wohnungen/Häuser.
- Zigaretten.
- Eintrittspreise. Verkehrsmuseum: 30€.
Neutral:
- Kleidungsstücke.
- Neue Elektrogeräte.
- Spritpreise. Zumindest manchmal.
- Backwaren. (Wieso auch immer.)
- Manche Sorten Milch/Käse.
Günstig:
- Jegliche gebraucht Artikel. Wieso auch immer. Eine gebrauchte PlaySi 3 mit Garantie: 160€. DVDs/BluRays: 3-4€. Schweizer haben wohl ein anderes Verhältnis zu gebrauchten Artikeln als wir. Flohmärkte sind dafür relativ selten, Brockenhäuser (eine Art Trödelhalle) findet man aber in jedem Kaff.
Allerdings muss man das auch in Relation setzen, die Schweizer verdienen meist mehr als wir.
Fazit: Schönes Land, beschissener Urlaub. Ziemlich teuer, aber cool. Viel zu viel vorgenommen, viel zu wenig Entspannung (praktisch gar keine).