von Angelika » Fr. 30.05.2014, 13:36
Lieber TaySirius
In einer Traumatherapie geht es auf keinen Fall um eine Retraumatisierung.
Das muß in jedem Fall verhindert werden!
es geht in Schritt 1 sehr lange nur um Stabilität und um eine Sicherheit und wie das gehen kann.
Diese Phase kann Jahre dauern.
Wenn das geschafft ist,dann übst Du sehr lange den sicheren inneren Ort,wo Du Deinen verletzten traumatisierten Anteil führen kannst,damit dieser geschützt in guter sicherer Umgebung ist.
Das muß unter allen Umständen funktionieren!
Erst dann übt der sichere gesunde stabile teil in Dir in leichten Situationen,ob er wirklich stark genug ist,und es wird stets geübt,dass der traumatisierte Teil wirklich in Sicherheit ist,ansonsten wäre es Selbstverletzung,sich an schwierige Themen heranzuwagen.
Das Ziel einer traumatherapie ist,schon nochmal das Erlebte sich anschauen zu können,aber dieses Mal eben nicht der verletzte Teil,sondern diesesmal geht da der stabile gesunde Teil hinein und stellt die Dinge wieder richtig.
ZB erkennen,dass man keine Schuld hatte.
Idealerweise sogar Verzeihensarbeit leisten zu können,was ebenfalls eine sehr anspruchsvolle Therapiearbeit ist,in dem es sicher nicht darum geht,dem Täter einfach so zu verzeihen,sondern sich selbst.
Und Verzeihensarbeit ist deshalb so wichtig,weil man erst dann wirklich loslassen kann und sich befreien kann und von dem Erlebten Abstand gewinnen kann.
Es geht nicht ums Vergessen-das wird niemals der Fall sein,aber es muß auch nicht ständig durch flashback s immer wieder angetriggert werden.
Es geht also darum,mit dem Erlebten gut ferztig uzu werden,um nicht ständig immer und immer wieder einzubrechen.
Wenn Du es allein schaffen willst und es einfach so verdrängen willst,wirst Du Dir aller Wahrscheinlichkeit nach schlimme somatische Beschwerden zufügen,die mit Krebsgeschwüren enden können,weil es wie Atommüll in Dir weiterstrahlen wird.
Besser man wählt den langen Therapieweg,um irgendwann wieder befreit lächeln zu können,das Leben wieder geniessen lernt und einen gesunden Abstand zu dem Verarbeiteten gewinnt.