Du bist irgentwie voll seltsam...

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Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Jan » So. 08.07.2012, 00:49

Hallo liebe Community

Nachdem ich lange an mir gearbeitet habe weiß ich nicht mehr weiter und hoffe ihr könnt mir vielleicht helfen.
Ich (männlich,21) habe ein Problem Freunde zu finden und in der Geselschaft zurechtzukommen.
Ich war schon immer ein sehr stiller Typ und wurde auch schon als Kind immer wieder von Klassenkameraden, Familie etc. als seltsam beschrieben. Doch niemand konnte mir sagen was genau an mir seltsam ist. Ich gebe mir immer Mühe mit Menschen in Kontakt (Die meisten mögen mich sogar die ersten Wochen) zu treten auch wenn mir das sehr schwer fällt da ich Angst davor habe wieder so still zu werden.
Wenn ich in Gespräche komme (und meist auch wenn ich alleine bin) ist mein Kopf immer unglaublich voll mit Gedanken wovon sogar viele absolut sinnlos sind und ich bin körperlich und geistig sehr hibbelig. Gedanken und Ängste kommen auch immer und immer wieder.
Es wird immer schlimmer und ich schaffe es bald nichtmehr überhaupt noch mit Menschen zu reden. Mein Drang alleine zu sein wird immer größer.
Als letzte Lösung habe ich begonnen eine Selbsttherapie mit Psychoaktiven Pilzen zu starten (bitte verurteilt mich nicht ich mache das nicht zum Spaß und mir ist die ernste Situation sehr bewusst, außerdem rate ich davon ab da die Gefahr der verschlimmerung einer Psychischen Krankheit sehr hoch ist).
Dabei ist mir aufgefallen das ich in einer sehr eigenen teilweise echt abstrakten Realität lebe was sich oft darin äußert das ich Dinge falsch verstehe oder sachen sage die nicht zum Thema passen.Ich möchte endlich sprechen können und klar denken können aber ich weiß nicht wie.
Hoffentlich weiß hier jemand was man da tun kann.

Ich freue mich auf Antworten

Jan
Jan
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Zedh4 » So. 08.07.2012, 02:25

Hallo Jan
Obwohl ich ebenfalls erst neu hier eingetroffen bin, sag ich mal Herzlich Willkommen hier auf dieser netten Seite :)

Aber nun zum Thema, ich verstehe wirklich zu gut was du meinst. Mit fast genau den Dingen die du beschrieben hast habe ich auch jeden Tag zu kämpfen. Gut, ich muss sagen das war nicht immer so, früher war ich ständig unter Leuten, suchte den Kontakt usw, aber das hat sich die letzten Monate plötzlich aus ungeklärtem Grund geändert und ich weiß auch nicht wirklich was ich dagegen tun soll, vor allem weil es vorher nie so war.
Auch wenn ich dir und mir nicht direkt mit Lösungsansätzen weiterhelfen kann, möchte ich dir mit diesem Text mindestens sagen, dass du nicht der einzige bist der das durchlebt und dir hoffentlich auf diese Weise ein bischen helfen (Was merkwürdig ist zu sagen, da ich selbst vor ein paar Minuten noch genau das glaubte..).

Bei mir sind es vermutlich andere Gründe als bei dir (und wieder kann ich nicht genau sagen welche..), weshalb ich große Probleme damit habe mit Menschen Beziehungen aufzubauen, oder viel eher, überhaupt mal aus eigener Kraft Kontakt aufzunehmen, aber auch bei mir führt im Endeffekt alles dahin, dass ich einfach nichts als alleine sein will - und das wenn möglich für den Rest meines Lebens.

Meine Gedanken habe ich ohnehin überhaupt nicht mehr im Griff und jede Nacht, wenn ich wieder einfach in meinem Zimmer herumsitze und über die fragwürdigsten, erschreckendsten Dinge nachdenke, kommt es mir so vor, als würde ich immer tiefer in diese Spirale hineinfallen. Zwischen all dem wirren Zeug das mir dann durch den Kopf geht, kommen zwei oder drei Gedanken immer wieder. Sie spielen sich fast permanent vor meinen Augen ab. Größtenteils sind das keine sehr schönen oder angenehmen Gedanken, aber selbst an meiner Fähigkeit 'Gut' und 'Böse' noch auseinanderhalten zu können zweifle ich mittlerweile stark. Einfach weil ich mich trotz Schule und Bemühungen meiner Freunde immer weiter von der Realität entferne, oder zumindest kommt es mir stark so vor. In Gesprächen bin ich oberflächlich zwar die Ruhe in Person, aber habe trotzdem andauernd Angst einen komplett unpassenden Kommentar abzugeben und halt stattdessen lieber einfach den Mund - was dann wieder weiter zur Realitätsentfremdung beiträgt.

Auch wenn das vermutlich keine sehr ermunternden Worte sind, hat das ganze bei mir letztendlich, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, zu absoluter Resignation und Gleichgültigkeit geführt. In der Gesellschaft, der Familie, mir selbst, ... einfach in allen Bereichen des Lebens. Und ich merke jeden Tag wie es sich verschlimmert, mich immer mehr zum Pessimist macht und mich allgemein 24/7 runterzieht.


Was für Ängste und Gedanken sind es die bei dir immer wiederkehren? Natürlich nur wenn ich fragen darf. Aber es wird dir gut tun und vllt sogar ein bischen selbst helfen, wenn du es einmal niedergeschrieben hast.


Liebste Grüße, Julia
Zedh4
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Atisha » So. 08.07.2012, 03:43

Hallo Jan, alles in allem klingt das sehr kritisch, Rückzugstendenzen, Gedanken nehmen überhand, Ängste und verschobene Realitätswahrnehmung.
Ich weiß nur aus meiner Geschichte, wie komisch ich war und mich fühlte und letztlich ist dann bei mir mit 33 Jahren paranoide Schizophrenie ausgebrochen.
Viel mehr als dich in diese Richtung vorwarnen kann ich auch nicht. Wenn sich sowas entwickeln sollte, dann kannst du nur versuchen die ganzen Jahre bis zum Ausbruch mit deiner Komischkeit zurecht zu kommen so gut wie es geht. Pilze sind da bestimmt völlig fehl am Platz. Was vielleicht bissel hilft wäre eine Psychotherapie. Aber letztlich kann man gegen den Ausbruch einer Schizophrenie nix machen.
Nun wird kein Psychiater und auch ich nicht, in deinem jetzigen Stadium, schon sagen können was es mal wird.
Atisha
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Jan » Mo. 09.07.2012, 02:30

Danke erstmal für die schnellen Antworten und für eure Mühe
Ich hoffe nicht das ich mich auf eine solche Krankheit zubewege aber es wäre vielleicht wirklich besser zu einem Psychater zu gehen wenn ich das so höre. :shock:
Also das ist alles sehr schwer zu beschreiben da ich auch oft meine Gedanken wieder vergesse...
Meine wiederkehreneden Gedanken sind meist wenig selbstbewusst. Sie reichen von "Mensch bist du hässlich" und solchen einfachen sachen über schlimme oder peinliche Erlebnisse bis zu (meistens) "Wieso bin ich so und warum kann ich nicht sein wie die anderen"...
Diese Frage beschäftigt mich am meisten und ich suche verzweifelt nach einem Lösungsweg den ich aber einfach nicht finde.
Ich versuche meine Gedanken zu strukturieren und realitätsnäher zu gestalten aber verstehe mich dann plötzlich selbst noch weniger als vorher.
Gibt es vielleicht möglichkeiten seine Gedanken zu ordnen?
Kann man lernen bei Gesprächen mit seinem Gegenüber auf einer Ebene zu denken, sodass man sich enspannt aufs Gespräch einlassen kann ohne irgentwie aus der Reihe zu tanzen?
Und Julia, hast du vielleicht Lust zu erklären wie du das mit Gut und Böse meinst?

Grüße, Jan
Jan
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Atisha » Mo. 09.07.2012, 11:20

Eine Einschätzung vom Psychiater zu bekommen finde ich gut.
Ansonsten denke ich ist ein Psychotherapeut der richtige Ansprechpartner in deiner Situation.
Zuletzt geändert von Atisha am Mo. 09.07.2012, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
Atisha
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Zedh4 » Mo. 09.07.2012, 12:24

Ich habe oft gelesen, dass es schon ein bischen helfen soll eine Mindmap zu erstellen. Entweder im Internet oder auf einem großen Blatt Papier. Schreib einfach auf was dir gerade durch den Kopf geht und nimm dir dafür Zeit, so viel Zeit wie du denkst, dass du sie brauchst. Ich weiß es ist schwierig, aber wenn man es geschafft hat, hat man seine Gedanken handfest vor Augen und kann sie ein mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Schon diese andere Perspektive wird helfen, da man sich sonst permanent irgendwie in sich selbst gefangen fühlt, außerdem kannst du dir einen Stichpunkt raussuchen (nicht unbedingt gleich den problematischsten - fang mit etwas simplerem an) und versuchen nur über dieses eine Thema nachzudenken (wenn es das einfacher macht kannst du auch alle anderen mit einem Blatt Papier abdecken, um es noch einfacher zu machen sodass du dich wirklich auf nichts anderes als diesen einen Stichpunkt konzentrierst). Schau nicht im Raum herum, sondern einfach nur auf dieses Wort, mit etwas Glück wirst du es dann schaffen zumindest diesen Gedanken einmal zu Ende zu denken um ihn hoffentlich ein für alle mal abzuschreiben.
Herzlichen Glückwunsch! Du hast es dann geschafft einmal klar über etwas nachzudenken und einen Gedanken zwischen tausend weiteren weniger zu haben. Schon dass man das weiß sollte einem Mut machen.

Wenn du dann glaubst für heute genug davon zu haben geh in die Natur, schnapp ein bischen frische Luft und geh im Wald joggen oder leg dich in die Sonne. Hauptsache es sind möglichst wenig andere Menschen in der Nähe. Du kannst nochmal ausprobieren, ob sich an deinem Gedankenwirrwar seit der Mindmap-Aktion ein bischen was gebessert hat, oder dich einfach treiben lassen und dich dir selbst entziehen. Auch das wird helfen, denn bevor du dich wieder unter die Masse trauen kannst, musst du erst mit dir selbst zurechtkommen, dich erst mit dir selbst konfrontieren. Erst wenn du mit dir im Reinen bist, kannst du dich an anderen Menschen versuchen und (ich kann zwar noch nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich hoffe ich bin auf dem richtigen Weg dorthin) hoffentlich feststellen, dass die anderen dann ein Klacks sind.

Was ich mit Gut und Böse meine kann ich (auch mir selbst) nur schwer erklären. Auf jedenfall hatte ich früher von vielen Begriffen, sowie diesen beiden, ein sehr klares Bild und Definition, jetzt bin ich mir wegen nichts mehr sicher. Ich meine ich kann meine Gedanken einfach nicht richtig einordnen, nicht sagen ob das jetzt etwas positives oder negatives ist, auch wenn es normalerweise (denke ich) relativ klar wäre.


Wie auch immer, ich wünsche dir nur das Beste und viel Erfolg auf dem Weg wieder innerlich Ruhe zu finden. Die beiden oben beschriebenen Techniken werden natürlich keine professionelle Hilfe ersetzen können, du solltest trotz allem einen Psychiater aufsuchen, aber so kannst du dir eventuell schon mal vorab ein bischen selbst weiterhelfen.
Zedh4
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Jan » Sa. 14.07.2012, 10:56

Die Mindmap ist eine gute Idee und ich werde auf jedenfall mal versuchen wie das so ist.
In meiner oben angesprochenen Selbsttherapie ist mir aufgefallen das mein Problem viel mit Werten und Gewohnheiten zu tun hat. Um dem entgegenzugehen habe ich mir überlegt einen umbruch meines Lebens zu machen. Wenn man in einer kleinstadt lebt, so wie ich, findet man sich schnell im Gewohnten wieder. Man sieht die gleichen Leute und die gleichen Charakter jeden Tag.Probleme entstehen und dadurch das man immer das gleiche sieht fällt es einem vielleicht auch schwerer etwas zu ändern denn wenn sich um dich herum nichts ändert dann lernt man nicht sich selbst zu ändern.Also habe ich mir eine Bahnmonatskarte für Deutschland gekauft und fahre die nächsten zwei wochen alleine durch Deutschland, versuche Leute kennen zulernen und jeden Tag in einer anderen Stadt zu verbringen. Das gibt dem Gehirn hoffentlich den Anreiz wieder klarer zu denken.
Ich schreibe hier dann auch rein wie es so war. Vielleicht hilft es ja...
Jan
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon andrea » Sa. 14.07.2012, 11:09

hallo jan,
was du vorhast finde ich klasse und mutig!
raus aus dem gewohnten und einfach einen schritt nach vorne und noch einer....immer weiter.
ich wünsche dir viel glück und lass deinen kopf frei werden. :)
andrea
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon kaddaaa » Mo. 10.09.2012, 14:24

Hallo, Jan, ich bin auch neu hier, ich habe ebenfalls Probleme, die genau in dieselbe Richtung gehen.
Sie sind zwar erst in letzter Zeit sehr dratsisch geworden und behindern mich sehr stark in der Schule,
da ich einfach mit Niemandem mehr rede, zwar schon immer sehr still war, aber inzwischen garnichts
mehr sage, aber persönlich kann ich bei mir sagen, dass sie schon tief in die Vergangenheit reingreifen.
Ich will dir nur sagen, dass du nicht alleine bist und dass ich derzeit mit demselben Problem zu tun habe.
Meine Gedanken- und Phantasiewelt sind so voll von Vorstellungen, Ideen, Überzeugungen, Wünschen,..., doch aus meinem Mund kommt kein einziges Wort. Aber ich hatte auch schon seit klein auf mit
Einsamkeit zu kämpfen, eine Person zum Reden hatte ich eigentlich nie, selbst meinen engsten Freunden
gegenüber habe ich mich immer etwas distanziert verhalten und ihnen nicht meine tiefsten Gefühle
verraten. Bei meiner Mutter traf ich meist auf Unverständnis. Jetzt kommt's einfach alles hoch und ich
entferne mich von den Menschen immer weiter.
Deine Idee finde ich im Übrigen sehr, sehr klasse. Ich möchte auch einfach mal hier raus, vielleicht
lass ich mir was Ähnliches einfallen und unternehme an den Wochenende eine Reise allein durch
Deutschland. Vielleicht auch mal mit dem Zug nach Paris o.ä.?
Auch der Tipp mit der Mind-Map ist sehr nett, ich befasse mich zwar sehr mit meinen Problemen in
Gedanken, aber die Struktur fehlt noch. :/
kaddaaa
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon tapferer fisch » Do. 25.10.2012, 21:16

Hallo!

Also ich bin neu hier und fühle mich noch ziemlich unwohl hier etwas reinzuschreiben, aber ich denke ... es ist gut.
VOLL SELTSAM... das bin ich.
und meine größte angst ist... jemand bemerkt das. Ich versuche also alles, damit es keiner merkt. Doch das ist so schwer, dass ich manchmal denke ... es geht nicht mehr. ich kann nicht mehr. ich mag nicht mehr. aus basta!
leute es tut so gut zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin.
ich möchte mich nicht verstecken. ich möchte was bewegen, weil ich überzeugt bin, dass es einen weg heraus gibt aus diesem gedankenstrudel, indem ich allzuoft zu ertrinken scheine.

ich melde mich wieder!
Habt Mut zu zeigen, dass nicht wir allein seltsam sind, sondern die Umstände um uns. nicht wir können unsere gedanken nicht mehr sortieren, sondern die welt ist total chaotisch. wir werden bombadiert mit werbung und immer neuen dingen. die orientierungslosigkeit ist ein zeitphänomen und wer sensibel ist und viel Schweres erlebt hat... der fühlt sich seltsam.
Doch ist nicht die welt es, die irgendwie voll seltsam ist???

lieben gruß,
tapferer fisch
tapferer fisch
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Messeh » Fr. 26.10.2012, 18:09

tapferer fisch hat geschrieben:VOLL SELTSAM... das bin ich.
und meine größte angst ist... jemand bemerkt das. Ich versuche also alles, damit es keiner merkt. Doch das ist so schwer, dass ich manchmal denke ... es geht nicht mehr. ich kann nicht mehr. ich mag nicht mehr. aus basta!
... indem ich allzuoft zu ertrinken scheine.

Habt Mut zu zeigen, dass nicht wir allein seltsam sind, sondern die Umstände um uns. nicht wir können unsere gedanken nicht mehr sortieren, sondern die welt ist total chaotisch. wir werden bombadiert mit werbung und immer neuen dingen. die orientierungslosigkeit ist ein zeitphänomen und wer sensibel ist und viel Schweres erlebt hat... der fühlt sich seltsam.
Doch ist nicht die welt es, die irgendwie voll seltsam ist???


Hallo Du tapferer Fisch,

gefällt mir sehr gut, Dein Nick :) Sei Herzlich Willkommen!!

Tja ... einen Fisch stelle ich mir immer in weiten Meeren vor - er schwimmt und schwimmt und ist frei ...
Hm ... einen tapferen Fisch stelle ich mir als einen abenteuerlichen, die Weltmeere erobernden Fisch vor, der darauf aus ist, sich dem Hai zu stellen, um seinen Fisch zu stehen ...
Und seine größte Angst ist, dass er bei seinen vielen Gedanken und Ideen und Taten von den Anderen als voll seltsam "abgestempel" wird. Dabei will er doch das Meer von all seinem Unrat und den vielen Vergiftungen befreien ... das verstehen die Fische gar nicht ... sie schwingen ihre Schwanzflossen eh nur im Gleichklang der bereits bekannten Wellen.
Der tapfere Fisch müht sich ... er hat schwer zu tragen ... Vergangenes ist manchmal so schwer, dass er zu ertrinken glaubt ...

Lieber tapferer Fisch, in Deinen Zeilen kommt auch Dein sensibel empfundener Weltschmerz zum Ausdruck. Die Welt - so wie wir sie kennen - presst uns, drückt uns - zu immer mehr zu immer schneller zu immer besser zu immer erreichbarer zu immer perfekter zu immer ... das können unsere Seelen gar nicht mehr verarbeiten. Doch die meisten von uns funktionieren oft nur noch, schwimmen mit - begreifen gar nicht, was passiert. Irgendwann macht die Seele sich bemerkbar und wir werden krank, krank an Körper und Geist.
Ich frage mich manchmal - vielleicht ist das ja auch alles so gewollt?
Was meinst Du dazu?
Messeh
 

Re: Du bist irgentwie voll seltsam...

Beitragvon Atisha » Mo. 29.10.2012, 01:08

Ein tapferer Fisch, der heraustritt aus einer völlig anderen Welt in diese hier. Durchmachen tun wir das alle, wir alle kommen aus dem Himmel auf die Erde, voller Träume und Erwartungen ... und was ist das Leben dann??
Dem einen wird es mehr bewusst als dem anderen. Vielleicht weil es ihm mehr müht als andere, vielleicht aber auch weil er schon eine Seele von morgen ist in einer Welt von heute.


Ist die Welt seltsam? Irgendwie streben wir alle nach Individualismus und Freiheit. Nun verlassen uns Traditionen, blutsverandte Bindungen werden schwach, gesellschaftliche Verpflichtungen und Normen lösen sich auf. Und nun passt uns das wieder nicht. Ich denke man muss die Festigkeit in sich selber finden und Orientierung will erkämpft werden, Werte und Moral muss man selber herausfinden. Es gibt auch noch eine innere Freiheit, das ist die Unabhängikeit von Fühlen und Denken und Willen. Dies will auch erst erschlossen werden und der Umgang damit geübt sein. Ganz auf sich selbst gestellt und frei ist der heutige Mensch.
Atisha
 


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