Mein "Leben" oder besser Dasein

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Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon SilentShadow » So. 29.07.2012, 19:38

Hallo ihr lieben,
ich habe gesehen, dass einige ihr Geschichte geschrieben haben und habe mich nun dazu entschlossen, dass ich das auch gern möchte.


Meine Erinnerung setzt an einem Tag ein, als ich in der 3. Klasse war. Die Erinnerungen, die ich an mein Leben bis dahin habe, kann ich, großzügig ausgedrückt, an einer Hand abzählen und die eigentlich auch nur, weil man sich in der Familie viele Jahre später einmal darüber unterhielt, es sind also genau genomen keine direkten Erinnerungen an das Ereignis selbst.
An diesem Tag, ich war 8 Jahre alt, kam ich aus der Schule. Ich ging auf dem Weg in mein Zimmer ins Wohnzimer. Mein Vater stand auf dem Balkon und rauchte, was schon ein Schock war, da mein Vater, so wie ich dachte, niemals geraucht hat. Meine Mutter stand in der Balkontür und weinte. Sie kam ein Stück hinein und sagte "Dein Vater zieht aus". Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich niemals etwas davon mitbekommen, dass bei meinen Eltern etwas nicht stimmte.
Später erfuhr ich, dass es mein Vater ganz und gar nicht mit der Treue hatte und er auch schon viele Jahre vor meiner Geburt merhfach fremdging. Zum Zeitpunkt der Trennung hatte er (mal wieder) eine Affäre mit einer Kollegin, meine Mutter hielt dies nicht mehr aus und schmiss ihn daraufhin hinaus. Mein Vater zog dann in eine eigene Wohnung, da ich erstens die neue nicht kennenlernen wollte und diese wohl auch erst ihren Mann aus dem Haus geschmissen hatte und die Leute auf dem Dorf ja reden, wenn sofort der neue einzieht.
Ich muss völlig überfordert gewesen sein, denn ich fing an meine Probleme mit Essen zu bewältigen, woraufhin ich stark zunahm. Darauf folgten Hänseleien und Mobbing, das so weit ging, dass ich immer wieder verprügelt, angespuckt und in Hundescheiße geschmissen wurde. Ich hatte keine Freunde mehr, zumindest keine, die ich zurecht als solche bezeichnen kann. Es gab eigentlich nur 3 Sorten von Menschen. Die, für die ich gar nichts existiert habe, die mich gar nicht sahen, geschweige denn wahrnahmen. Die, die mich offen fertig machten und die, die mir Freundschaft vorspielten, mich aber immer wieder versetzten, nur da waren, wenn sie mich brauchten, weil sich kein anderer fand und die, wenn ich von anderen fertig gemacht wurde, entweder schwiegen, lachten oder sich dazu entschlossen mitzumachen.
Meiner Mutter machte die Trennung sehr zu schaffen und litt an Depressionen, was selbstverständlich nicht an mir vorbei ging. Ich sah, wie schlecht es ihr damit ging und beschloss, meine Probleme für mich zu behalten, weil ich sie nicht noch weiter belasten wollte. Mein Vater, auch wenn er mich anfangs 2 mal die Woche holte, war sozusagen weg und mein Bruder war mit 18 schon vor der Trennung ausgezogen. Der Rest meiner Familie war auch eher ungeeignet zum Reden. Bei meinen Großeltern war ich nie der Lieblingsenkel, was ich vor allem zu spühren bekam, nach der Trennung, denn mein Bruder hat einen anderen Vater und ich war ja der Sohn von dem Schwein, dass ihrer Tochter sowas mieses angetan und mein Onkel leidet an Schizophrenie. Ich war also völlig allein, hatte niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte, oder auf den ich mich verlassen konnte.
Ich ging dann nach der Grundschule auf das Gymnasium, was an der ganzen Situation allersdings nicht viel änderte, da viele aus der Grundschule auch dort in meiner Klasse waren. Was sich änderte, war, dass ich jedem hinterlief, um Anerkennung förmlich bettelte und alles mitmachte, in der Hoffnung dazuzugehören, wozu es aber niemals kam. Dazu kam, dass auch andere, die nicht mit auf das Gymnasium gingen, ja dennoch in meinem Unmittelbaren Umfeld wohnten. Von seiten der Lehrer konnte ich leider rein gar nichts erwarten, niemand bemerkte etwas und ich traute mich nicht zu "petzen", da ich befürchtete, das mache alles nur noch schlimmer. Wenn die Lehrer irgendetwas mitbekamen, dann nur, wenn ich mich ausnahmsweise einmal werte, was selten vorkam. So kam es z.B. dass mir eine Lehrerin sinngemäß auf das Zeugnis schrieb, ich würde mich bewusst selbst ausgrenzen und wolle nichts mit den anderen zu tun haben.
Die Situation mit meinem Vater wurde auch nicht besser. Er schaffte es irgendwann mit einem Trick, dass ich seine neue Familie doch kennenlernte. In dieser fühlte ich mich aber immer benachteiligt. Mein Vater war den 3 Kindern seiner neuen immer mehr ein Vater als mir. Ich steckte immer zurück und traute mich nie, irgendwas zu sagen, was mir nicht gefiel, da ich Angst hatte, dass er dann auch zu mir den Kontakt abbricht, wie zu seiner Schwester, die sich seiner Frau gegenübber kritisch geäußert hatte.
Nach 2 Jahren auf dieser Schule, zogen wir um, sodass ich die Schule wechselte. Gleich am ersten Tag fand ich Freunde, viele kamen sofort offen auf mich zu, es gab kein Mobbing und sogar Mädchen waren an mir als Kumpel interessiert. Man sollte meinen, dass ab diesem Zeitpunkt alles gut war und ich glücklich wurde. Aber weit gefehlt, meine Probleme fingen gerade erst so richtig an. Ständig kamen die Erinnerungen hoch und fingen an mich zu kontrollieren. Ich wurde sehr empfindlich, reagierte extrem auf Enttäuschungen, Ängste fingen an, mich zu beherrschen. Ich konnte das, was ich nun hatte also nicht genießen, im Gegenteil, es ging mir noch viel schlimmer als auf der alten Schule. Zumal sich in den folgenden Jahren auch immer wieder Mitmenschen, die ich für Freunde hielt, als A********** erwiesen und hin und wieder auch leichtes Mobing nicht ausblieb.
Das steigerte sich immer mehr, bis ich schätzungsweise mit 14 den Weg zum Alkohol fand und anfing zu trinken. Erst selten und behutsam, mit der Zeit aber immer regelmäßiger, was sich die Jahre über derart steigerte, dass ich mich regelmäßig am Wochenende bis zum Filmriss betrank. Vor allem bei Liebeskummer und anderen Problemen. Was in der Kindheit das Essen war, begann für mich der Alkohol zu werden. So blieb es bis ich etwa 17 war und nahm dann wieder allmählig ab, bis ich etwa 19/20 war. Das ging sogar soweit, dass mir eine Ärztin schon mit 17 (?) Leberprobleme durch Verfettung (Aufgrund Alkohol und Übergewicht) diagnostizierte.
Im Alter von 14/15, vielleicht auch schon vorher, begannen die Suizidgedanken und auch gelegentliche Selbstverletzungen, die ich aber sehr schnell in den Griff bekam. Etwa zur selben Zeit fand ich meinen Weg in die Punk-Szene, was mir im ersten Moment sehr gut tat, da ich dort angenommen wurde, wie ich war. Meine Ängste, wegen Fettleibigkeit, oder mangelndem Geld abgelehnt zu werden, bestätigten sich dort nicht. Das gab mir großes Selbstvertrauen, ich hatte die Kraft, andere auch einfach mal reden zu lassen und oft war es mir egal, was andere über mich dachten, oder ob sie mich anstarrten. Was aber aus heutiger Sicht mehr Fassade war als alles andere. Zudem, muss ich zugeben, bekam ich so auch Aufmerksamkeit. Hinter dieser Fassade bröckelte es aber fleißig weiter, was ich nun aber einfach mehr durch Alkohol und Verdrängung wegzuschieben versuchte. Zwischendurch, 2007, heiratete dann mein Vater seine damalige Affäre, was mir auch sehr zu schaffen machte. Mit etwa 18, war die Szene schon nicht mehr so interessant, da sich dort auch immer mehr Idioten tummelten und ich ja an meinem Abi arbeitete. Mit 19 stieg ich dann endgültig aus. Ebenfalls beendete ich im selben Jahr, nach einer Zusatzrunde die Schule.
Ich zog bei meiner Mutter aus, um zu studieren. Im ersten Moment tat mir das unglaublich gut. Ich ging weg und bekam so gleichzeitig etwas Abstand von meinem Leben. Meine Kommilitonen kamen auf mich zu, waren nett zu mir und ich glaubte, unter ihnen Freunde zu finden. Doch wieder war nicht alles Gold, was glänzte. Denn wirklich verlassen konnte ich mich wieder auf niemanden, die Nettigkeit war wieder nur eine Fassade, hinter der es ganz anders aussah. Wenn ich zm in einer 5er-Gruppe in die Mensa ging, saßen sich die adneren wie selbstverständlich an einen 4er-Tisch, dass ich übrig blieb und mich dann mit hängenden Schulter irgendwo anders hinsetzte, registrierte niemand. Oder saß ich allein in einer leeren Mensa, kamen Kommilitonen, setzten sich an das andere Ende des Raumes und würdigten mich keines Blickes.
Zusammen mit Liebeskummer führte das dazu, dass wieder einmal all die Wunden aufrissen und ich in eine tiefe Depression stürzte. Das ging so weit, dass ich nicht mehr in die Uni ging, mich zurückzog und innerlich völlig tot war, mich fühlte, wie ein Zombie. Daraufhin, fing ich wieder mit trinken an und für etwa 3 Monate regelmäßig zu kiffen, um lachen zu können, auch wenn ich nach wie vor keinen Grund dazu hatte. Aber es tat gut. Das Studium war aber gescheitert und ich brach ab.
Kurz darauf (kurz vor meinem 20.) lernte ich meine erste Freundin kennen, sofern man sie so nennen kann. Obwohl sie einen Freund hatte, weshalb ich mir große Vorwürfe machte, war ich dumm genug, mich auf sie einzulassen, weil ich sie über alles liebte und sehr viel von ihr kam und schenkte ihr meine Jungfräuligkeit, was ich später noch sehr bereuen sollte. Zumal sie ihn als ziemliches A...loch darstellte, das sie zum Sex zwang, was es mir leichter machte, da es so jemand ja nicht anders verdient hat, dachte ich mir. Alles war perfekt, zum ersten mal dachte ich dass sich der ganze Mist in meinem Leben gelohnt hat - für sie. Ich musste irgendwann feststellen, dass ihr Freund jemand ist, den ich seit Jahren kannte und er am Tag nach unserem ersten (und letzten) mal, derjenige war, der im Hörsaal neben mir saß, während sie noch in meinem Bett schlief und dem ich auch noch sagte, ich bin nur da, weil mich meine Freundin aus dem Bett geschmissen hat. Ich kann verdammt froh sein, dass ich ihm kein Fotos zeigte, schließlich war ich stolz wie Oskar, hatte ich nun doch zum ersten mal eine Beziehung. Nach etwa 3 Wochen, glaube ich, von einem Tag auf den anderen war sie nicht mehr wiederzuerkennen, war abweisend und wurde immer kälter, was ich darauf schob, dass sie ebenfalls ihre Probleme u.a. mit SVV hatte. Als ich erfuhr, dass sie mit ihrem Freund schluss gemacht hatte, freute ich mich natürlich wie ein Schneekönig, sprach sie darauf an und sie machte auch mit mir schluss. Eine (sehr kurze) weile hatten wir noch Kontakt, den sie aber unvermittelt von jetzt auf gleich abbrach, ohne dass ich wussste warum. Ich hatte also wieder Suizidgedanken, diesmal wollte ich wirklich nicht mehr, konnte es aber nicht. Dass ich später von einem Bekannten erfuhr, ich sei nur einer von vielen, da sie das schon mit reichlich anderen Männern abgezogen hat, machte es mir nicht leichter.
Ich zog um, da ich mich für ein neues Studium entschied, Grund dafür war unter anderem meine Ex, da ich wusste, ihr wäre es lieber gewesen, ich versuche es nochmal, anstatt eine Ausbildung zu beginnen. Nach dem Umzug ging es mir 2 Wochen besser, dann brach ich wieder zusammen. Meine Depressionen steigerten sich dertart, dass ich mich wieder selbst verletzte und richtig damit anfing. Ich tat es ständig, oft mehrmals täglich, trank wieder. Mein Zustand verschlechterte sich immer weiter, bis es soweit ging, dass mit Beginn meines Zweiten Studiums noch Panikattacken hinzukamen. Sehr schnell wurden sie so schlimm, dass ich mich gar nicht mehr aus dem Haus traute (woran u.a. auch dieses Studium scheiterte). Ich müllte mich zu, pinkelte in leere Pfandflaschen, weil ich Angst vor meinen Mitbewohnern hatte, die sich trotz meines Zustandes über mich lustig machten, weil ich nicht in die FH ging. Das schlimmste daran, mit einem der beiden war ich zu dem Zeitpunkt seit vielen Jahren (ich glaube 8 Jahre) befreundet. Irgendwann kamen dann noch Halluzinationen dazu, weil ich derart fertig war. Das stiegerte sich immer weiter, bis ich am 01.12.10 per Notarzt in eine Klinik eingewiesen wurde. Dort verbrachte ich 12 Wochen, auf der geschlossenen etwa 2 Wochen, 8 Wochen Krisenintervention und knapp 3 Wochen Verhaltenstherapie. Während dem Aufenthalt auf der Kriseninterventionsstation fand ich einen befreundeten Mitpatienten, mit dem ich auf einem 2er-Zimmer war nach seinem Suizidversuch, worauf ich jetzt aber nicht weiter eingehen möchte.
Kurz vor Ende dieses Aufenthalts, also vor etwa 1,5 Jahren, lernte ich dann meine 2. Freundin kennen.
Möchte da gern mal auf den folgenden Threat verweisen, dann muss ich es nicht nochmal schreiben: viewtopic.php?f=29&t=7197
Das Verhältnis zu meinem Vater hat sich ingesamt auch immer weiter verschlechtert, wie ich schon erwähnt, war ich immer still und sagte nichts, nichtmal als ich merkte, dass er mit meiner Erkrankung nicht klarkommt. Er arbeitet im medizinischen Gebiet, sollte sich ale etwas auskennen, doch er hat immer die Augen davor verschlossen, nach dem Motto "was ich nicht sehe, ist nicht da". Nichtmal als ich nicht weit von ihm entfernt 11 Wochen in der Klinik war, meldeter er sich, obwohl er auch immermal Fahrten dorhin hat und in der Zeit evtl. sogar auf dem Gelände war. Im Herbst letzten Jahres ist mir dann der Kragen geplatzt, weil ich mich wieder nicht auf ihn verlassen konnte, wie eigentlich immer. Ich sagte zum ersten und einzigen mal etwas negatives über seine Familie, seitdem bin ich für ihn gestorben. Nichteinmal zum Geburtstag kam etwas, absolute Funkstille. Seine Mutter spinnt auch rum, aber natürlich nur hinter meinem Rücken. Sie hat weil sie einfach viel zu weit weg wohnt, nie irgendwas mitbekommen, außer vielleicht das, was ihr erzählt wurde. Sie sagte aber zu meiner Mutter, ich sei zu feige mich umzubringen und dass ich meinen Alltag nicht geregelt bekomme, das mache ich mit Absicht, um meine Mutter damit in der Hand zu haben...

Ja, das war es im Prinzip. Heutzutage sieht es so aus, dass ich es nicht schaffe, für mich selbst zu sorgen, 50% schwerbeschädigt, vorläufig arbeitsunfähig und in Betreuung bin.


Ich hoffe, dass es der eine oder andere geschafft hat, das alles zu lesen. Ich weiß, es ist sehr sehr viel, habe es aber nicht geschafft, mich kürzer zu fassen :(
SilentShadow
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon Marv » Mo. 30.07.2012, 14:25

Krass das hört sich echt heftig an. Aber Respekt das du immer wieder aufgestanden bist und weiter gemacht hast. Schaffst das bestimmt nochmal irgendwann mußte ja auch mal Glück haben im Leben. :D
Marv
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon TickTack » Mo. 30.07.2012, 14:58

Hast du nochmal darüber nachgedacht, zum sozialpsychiatrischen Dienst zu gehen?

:troest:
TickTack
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon SilentShadow » Mo. 30.07.2012, 16:22

Hi ihr beide. Danke für eure Antworten. Wollte es heute mit meiner Mutter besprechen, aber sie war zu sehr damit beschäftigt, mir zu sagen, wie sehr sie das Theater mit meiner Krankheit ankotzt, dass sie nur wegen mir bei FB angemeldet ist, weil sie interessiert, was bei mir so passiert, sie aber meine Nähe nicht erträgt und wie sehr ich sie kaputt mache. Achja, und dass ich meine Ordnung absichtlich nicht halte, damit sie es wegmacht und ich ja überhaupt keine Initiative zeige und immer nur den leichten Weg wähle. Der Witz an der ganzen Sache, wenn ich mich wirklich richtig bei irgendwas anstrenge, merkt sie es gar nicht, im Gegenteil, sie spielt es runter und macht mir jede kleinste Freude über etwas, das ich geschafft, oder mal besser hinbekommen habe, zunichte. Und würde ich wirklich immer den leichtesten Weg wählen, frage ich mich ernsthaft, wieso ich mir die ganze Scheiße Jahr für Jahr antue, anstatt den Suizidgedanken, die ich seit bestimmt 10 Jahren oder länger habe, einfach nachzugehen...
SilentShadow
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon TickTack » Mo. 30.07.2012, 16:37

Ich glaub da muss mal ein klärendes Gespräch her. Sie scheint ja kein Blatt vor den Mund zu nehmen und knallt dir all die unschönen Vorwürfe an den Kopf. Ich denke, du solltest ihr mal sagen, wie du das findest. Oder weiß sie das?

Hm egal was sie nun davon hält wie du lebst oder nicht, sie als deine Mutter sollte trotzdem hinter dir stehen. Hast du ihr gesagt, dass du sie brauchst? Ich kann dich verstehen, das wird dir sicher nicht leicht über die Lippen gehen, aber vllt muss man ihr das klar und deutlich sagen, damit sie checkt, dass du nicht zum Spaß oder um sie zu ärgern so bist.

Gib jetzt bitte nicht auf, es kann sich nur was ändern, wenn du es in die Hand nimmst. Und ich hoffe, sie hilft dir dabei.
TickTack
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon SilentShadow » Mo. 30.07.2012, 16:49

Ich hab ihr dann unter anderem geschrieben, dass wenn man keine Ahnung hat, seine dumme Fresse halten sollte und ich genug hab, vo ihr immer wieder so einen Dreck zu hören. Achja und dass sie mich und meine Wohnung in Ruhe lassen soll...

Ich brauch' die Scheiße nicht mehr, dann hab ich eben keine Familie, was soll's richtige Freunde hab ich ja auch nicht. Dann kann ich hier jetzt wenigstens ganz in Ruhe vor mich hinvegetieren, bis ich es endlich hinter mir hab...
SilentShadow
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon GLaDOS » Mo. 30.07.2012, 17:02

Ich find's gut das du dich von deiner Mutter distanzierst. Keiner braucht Menschen um sich die einen noch mehr runterziehen/fertigmachen. Du musst jetzt auf dich achten, und wenn das bedeutet das der Kontakt zu deiner Mutter für einige Zeit zum Stillstand kommt.

Vielleicht würde dir wirklich einen Tagesklinik helfen, auch um ein wenig Routine in dein Leben zu bekommen. Verstehe schon das der Gedanke, da Tag für Tag hin zu müssen demotiviert, aber ein Versuch ist es doch wert, oder?
GLaDOS
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon TickTack » Mo. 30.07.2012, 17:05

SilentShadow hat geschrieben:Dann kann ich hier jetzt wenigstens ganz in Ruhe vor mich hinvegetieren, bis ich es endlich hinter mir hab...


Das klingt nicht gut.
Ich versteh all deine Wut, aber so ganz alleine da stehen ist fürchte ich das Schlimmste. Du musst mit keinem auf Friede Freude Sonnenschein machen, das seh ich auch so. Aber bitte schotte dich nicht ab und such nach Unterstützung. Dein Leben kann dir so viel bieten, es kann sie viel besser werden, hm?

:troest:
TickTack
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon SilentShadow » Mo. 30.07.2012, 17:10

So naiv bin ich nicht mehr, das glaubte ich jetzt 14 Jahre lang. 14 verdammte Jahre habe ich gekämpft, obwohl ich eigentlich nur weg wollte. Ich denke, es ist nun endlich an der Zeit, einzusehen, dass sich ein Dreck ändert. Im Gegenteil, je mehr ich versuche, desto beschissener fühl ich mich. Ich warte einfach, bis die Natur übernimmt, was ich nicht schaffe.
SilentShadow
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon TickTack » Mo. 30.07.2012, 17:21

Gegen solche Worte komme ich nicht an...

Ja 14 Jahre sind eine lange Zeit und sicher war es oft sehr schwer für dich. Das tut mir sehr leid. Aber nix gibt dir die Gewissheit, dass es auf immer so bleibt.
TickTack
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon SilentShadow » Mo. 30.07.2012, 22:45

Ich danke euch wirklich für eure lieben Worte, aber ich fühl mich gerade einfach sowas von leer...
Ich kann einfach nich mehr.
SilentShadow
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon lieselotte » Di. 31.07.2012, 20:18

SilentShadow hat geschrieben:So naiv bin ich nicht mehr, das glaubte ich jetzt 14 Jahre lang. 14 verdammte Jahre habe ich gekämpft, obwohl ich eigentlich nur weg wollte. Ich denke, es ist nun endlich an der Zeit, einzusehen, dass sich ein Dreck ändert. Im Gegenteil, je mehr ich versuche, desto beschissener fühl ich mich. Ich warte einfach, bis die Natur übernimmt, was ich nicht schaffe.


Jo, das kenne ich.
Genau so. Das Leben scheisst einen regelrecht zu und man will nur noch weg. In Sicherheit, irgendwo hin. Seine Ruhe haben. Tot sein. Eine andere Idee fällt einem nicht ein.
Ich habe das Gefühl aber schon ein paar Tage länger :twinkle: Das ist mein Wellental. Vom kompletten Absaufen bis wieder ein bisschen Sonne sehen und dann wieder absaufen. Ich habs überlebt. Immer wieder. Mein letzter Zustand an völliger Verzweiflung ist erst ein paar Monate her. Irgendwie bin ich trotz aller Verzweiflung noch am Leben.
Ein wichtiger Schritt war bei mir der totale Bruch mit meiner Familie. Wer schadet, der fliegt raus. Schlimmer wirds ohne die Idioten auch nicht mehr.
Der wichtigste Mensch im Leben ist man immer noch selber. Auch wenn Du grade ganz tief bist, es wird irgendwann weniger tief sein. Ein bisschen vielleicht. Oder ein bisschen mehr. An der Gefühlslage lässt sich nicht wirklich was drehen. Das Leben hat einen so gemacht.
Damit muss man leben. Was x-fach kaum auszuhalten scheint. In meinem Fall aber merkwürdigerweise auszuhalten ist. Ich stehe noch und bin nicht untergegangen. Trotz aller Furcht vor morgen und dem Leben überhaupt.
Pass auf Dich auf.
lieselotte
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon SilentShadow » Do. 02.08.2012, 21:35

Hey, schön dass du mich verstehst.
Hab mich mit meiner Mutter ausgesprochen und wieder vertragen. War nicht so gemeint, wie es bei mir ankam. Als ich ihr erzählte, wie es bei mir ankam, guckte sie mich ganz entsetzt an und sagte "wenn man das so sagt, klingt das wirklich grausam". War wohl also ein Missverständnis.

Nun gehts mir schonmal wieder ein bisschen besser.

Liebe Grüße
SilentShadow
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon TickTack » Do. 02.08.2012, 21:46

SilentShadow hat geschrieben:
Nun gehts mir schonmal wieder ein bisschen besser.


Da freu ich mich sehr drüber !!!
TickTack
 

Re: Mein "Leben" oder besser Dasein

Beitragvon TickTack » Do. 23.08.2012, 18:30

Hey. Wie gehts dir so zurzeit? Lang nix gehört..
TickTack
 

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