von DiaBorder1985 » Di. 11.10.2011, 01:29
Oh man, du schreibst, als wärst du ich!
Ich bin genauso drauf, kommen große, starke, autoritäre Personen auf mich zu, dann lieber schnell weg laufen, bevor man von ihnen angegriffen wird. Hatte eine Arbeitskollegin, wegen ihr habe ich die Stelle dann auch gekündigt, weil sie genau in meine Schwachstellen traff und mir einfach zu Nahe kam. Habe es ihr des öfteren versucht klar zu machen, dass man mit mir auf Abstand gut reden kann, aber sie musste immer ganz nah an mich heran treten. Ich habe mich von ihr in die Enge getrieben gefühlt, an die Wand gestellt gefühlt. Konnte nicht mehr antworten, bin jedes Mal in Tränen ausgebrochen. Sie hat es sogar gewagt, dass wir zwei in einem Raum eingesperrt waren, sie den Schlüssel in der Hand hielt und zu mir sagte, dass was in diesem Raum besprochen wird, nicht nach außen geht. Konnte nur noch mein Handy zücken und mit Polizei drohen, wegen Freiheitsberaubung.
Andere zwischenmenschliche Beziehungen sind bei mir auch recht wackelnde Angelegenheiten. Hass und Liebe wechseln sich richtig heftig und schnell ab. Darum habe ich auch keine besten Freunde mehr, sondern nur noch so Freundschaften zum Spaß haben und mehr nicht. Für alles Andere habe ich meinen Mann, der es allerdings auch nicht immer einfach mit mir hat. Heute Abend noch hat er mich gefragt, ob ich meine Tabletten noch nehme, denn ich würde doch in letzter Zeit wieder etwas unstabiler wirken und abgedrifftet.
Eltern können eine ganze Menge anrichten, dein ganzes Verhalten, Denken und Leben wird in den ersten 3-4 Jahren geprägt, und viele wissen das nicht. Ich bin Pädagogin, erst nach meiner Ausbildung habe ich begriffen, wieviel man falsch machen kann als Eltern, aber die Eltern das nicht immer wissen und ihr Bestes geben, es aber nicht richtig ankommt. Und dann habe ich bei mir auch einiges Begriffen, warum ich so ticke und nicht anders. Natürlich kamen dazu noch andere Faktoren, darüber möchte ich jetzt aber nicht schreiben.
Liebe Grüße