Hallo!
Nach einem Anamnesegespräch mit einer Ärztin wegen depressiver Zustände wurde meiner Freundin an einer Uniklinik angeboten, entweder gleich in eine geschlossene Station zu gehen und dort zu sein, bis ein Bett in der offenen Station frei wird (max. Wartedauer 2 Wochen) oder aber 8 Wochen "draussen" zu warten, bis gleich ein Bett in einer offenen Station erhältlich ist.
Auch auf Druck ihrer Eltern nahm meine Freundin (Anfang 30) das Angebot an, fühlt sich aber (trotz einiger "Vergünstigungen" wie begrenzter Ausgang etc.) verständlicherweise dort sehr unwohl, besonders auch ,weil sie Angst hat, in solch einer Umgebung durchzudrehen und dann einen Grund für einen Aufenthalt dort zu bieten.
Meine Fragen dazu:
1. Ist das Anbieten solcher Alternativen gängige Praxis?
2. Welche Möglichkeiten gibt es, z.B. durch Gespräche mit dem zuständigen Arzt "Erleichterungen" zu erhalten, wie realistisch sind solche Forderungen?
3. Ich habe den Eindruck ,daß sich ihr psychischer Zustand innerhalb der ersten drei Tage stark verschlechtert hat und führe das auf diese Umgebung zurück. Andererseits habe ich jetzt gelesen, daß so eine Verschlechterung auch bei vielen Patienten einer offenen Station nach der Aufnahme vorkommt. Wie kann ich erkennen, was die Ursache der Verschlechterung bei ihr ist?
4. Leider wird auch ihr Wille zum Kämpfen kleiner, d.h. sie schweigt bereits jetzt lieber als den Arzt nach "Erleichterungen" zu fragen. Ist es in so einem Fall sinnvoll, wenn Außenstehende aktiv werden und z.B. ich direkt das Gespräch mit dem Arzt suchen oder wird gerade das als Zeichen einer schweren Depression gesehen, wenn eine Patientin nicht mehr selber ihre berechtigten Wünsche und Forderungen artikulieren kann? Auch möchte ich ungern über ihren Kopf hinweg etwas unternehmen, weil ich denke, daß dies bei ihr den Eindruck weiterer Unselbständigkeit fördert (Sie leidet bereits jetzt sehr an einer Entscheidungsschwäche).
5. Wie kann ich als Freund ihr helfen, die Zeit in dieser Station erträglicher zu gestalten?
Danke für euere Antworten!