von Menschensohn » So. 12.09.2010, 03:33
Da ich keine Ahnung habe, was ich jetzt tatsächlich machen sollte, werde ich euch einfach mal meine Situation schildern. Villeicht könnt ihr mir helfen herauszufinden, ob nun ein Psychologe oder ein Psychater das richtige ist.
Ich bin, wie gesagt, 20 Jahre alt und habe dieses Jahr mein Abi gemacht. Die Schulzeit war seit dem 10ten oder 11ten Jahrgang ein Horror für mich. Ich denke es hat alles mit dem Gefühl angefangen, dass alles für mich Sinnlos ist. Das spiegelte sich auch in meinen schulischen Leistungen wieder. Meine Fehlzeiten waren immer extrem, ganz zu schweigen von meiner Arbeitshaltung. In manchen Fächern hatte ich sogar Fehlzeiten bis zu 70%.
Von Zeit zu Zeit habe ich mich komplett von der Außenwelt abgekoppelt und wollte niemanden sehen und mit niemandem reden. Das waren anfangs kürzere Phasen, die nach und nach immer länger wurden. In diesen Zeiten wollte ich immer ganz für mich sein und war nur noch am grübeln.
Morgens war für mich die schlimmste Zeit. Wenn mein Wecker klingelte habe ich mir einfach die Decke über den Kopf gezogen und wollte einfach nicht mehr da sein. Manchmal bin ich dann einfach bis zum Nachmittag liegen geblieben und habe mit niemandem geredet. Wenn ich es aber doch geschafft hatte mich aus dem Bett zu zwingen, konnte ich nur daran denken mich abends wieder ins Bett zu legen, damit ich einfach wieder für mich sein kann. Ich wollte den Tag im allgemeinen einfach nicht erleben, wollte nicht die selben Menschen sehen, die mir immer die selben Fragen stellen. Ich habe nicht verstanden warum man mich nicht einfach in Ruhe lassen konnte.
Dafür war das Gefühl, mich abends wieder in mein Bett zu verkrichen um so befreiender für mich, weil mir klar war, dass mich dann niemand mehr nerven konnte. Niemand würde kommen und sich in dem Augenblick für mich interessieren. Obwohl ich manchmal bis zu drei oder vier Stunden im Bett liege und nicht einschlafen kann, ist es trotzdem die schönste Zeit des Tages für mich. Das ist im übrigen auch der Grund, warum ich in diesem Forum eher Nachtaktiv bin.
Meine Angst davor mich jemandem Anzuvertrauen habe ich ja schon mehr oder weniger beschrieben. Am schlimmsten ist es für mich, wenn ich mich mal wieder so richtig mit ein paar Freunden abgeschossen habe und dann etwas über mich erzähle. Am nächsten Tag fühle ich mich so extrem verletzt und kann niemandem in die Augen schauen. Dann dauert es wieder Tage bis ich kontakt zu anderen Menschen aufnehme.
Das ich unglücklich bin wusste ich schon immer. Es gehörte einfach zu mir. Ich kann mich auch nicht daran erinnern jemals glücklich gewesen zu sein. Und ich kann es einfach nicht mehr ertragen Tag für Tag immer weiter zu Leben ohne jegliche Perspektive. Ich würde mich so gerne wieder auf etwas freunen.
Und jetzt kommt das beste an der ganzen Geschichte: Eigentlich möchte ich nichtmal etwas an meiner Situation ändern, weil ich einfach so bin, wie ich bin. Und eben all diese Probleme definieren mich und machen mich zu eben diesem Menschen. Ich habe angst davor, diesen nächsten Schritt zu gehen und mich jemandem anzuvertrauen, weil ich nicht weiß, was letztenendes aus mir wird.
Ich hoffe jemand nimmt sich die Zeit und liest diesen Text, weil ich bin dieses mal fest Entschlossen endlich etwas zu ändern. Ich weiß nur nicht genau wo ich anfangen soll.
LG, Menschensohn