Im Tunnel
Wir sind, mit dem irdisch befleckten Auge ge-
sehn, in der Situation von Eisenbahnreisenden,
die in einem langen Tunnel verunglückt sind,
und zwar an einer Stelle, wo man das Licht des
Anfangs nicht mehr sieht, das Licht des Endes
aber nur so winzig, dass der Blick es immerfort
suchen muss und immerfort verliert, wobei An-
fang und Ende nicht einmal sicher sind.
Rings um uns aber haben wir in der Verwirrung
der Sinne oder in der Höchstempfindlichkeit der
Sinne lauter Ungeheuer und ein je nach der Lau-
ne und Verwundung des Einzelnen entzücken-
des oder ermüdendes kaleidoskopisches Spiel.
Was soll ich tun? oder: Wozu soll ich es tun?
sind keine Fragen dieser Gegenden.
(Franz Kafka)