Heute morgen habe ich in den Nachrichten einen schrecklichen Bericht gehört: Im Zoo von Kopenhagen wurde gestern ein 18 Monate alter Giraffenbulle von den Pfleger durch einen Bolzenschuss getötet, weil er angeblich zu viele Verwandte im Zoo hatte und so Inzuchtgefahr bestand.
Der Schuss wurde vor Publikum (!) abgegeben, darunter auch viele Familien mit kleinen Kindern. Auch als der tote Bulle zerlegt und an die Löwen verfüttert wurde, durften die Zoobesucher zusehen.
Das Allerschlimmste ist, dass der Giraffenbulle von einem deutschen Zoo hätte übernommen werden können und eine Privatperson hatte sogar 500 000 € für ihn geboten. Der dänische Zoo lehnte alle Angebote ab, mit der Begründung, man könne Kinder auf diese Art einmal die Anatomie einer Giraffe zeigen.
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin schockiert, bestürzt, angewidert über so viel Perversion.
Es klingt wie ein schlechter Film, wie ein ekliger Scherz, aber es ist keiner.
Ich frage mich, warum so etwas passieren kann? Dänemark ist ein Nachbarland von Deutschland, man vermutet, dort würde es entsprechende Standards geben, die solches Tierleid verhindern.
Wie kann man so etwas tun? Es macht mich einfach nur traurig und will mir schon den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gehen. Am liebsten möchte ich heulen.
Nicht nur, dass man das Tier öffentlich hinrichtete - nein, viel ekliger finde ich es, dass es auch noch Menschen (und einen Haufen kleine Kinder!) gab, die bei dieser Quälerei zugesehen haben.
Es ist die Perversion, die nur der Mensch innehaben kann: Ich entscheide, ob du lebst oder stirbst. Ich bin besser als du, du bist minderwertig. Deshalb liegt es an mir, Gnade walten zu lassen oder dich kaltblütig abzuschlachten.
Wenn ich daran denke, dass wir diesen Sommer wieder nach Dänemark fahren, wird mir schon ganz schlecht ...
Und eine Frage bleibt: Warum hat man das getan? Die Inzuchtgefahr jedenfalls ist kein haltbarer Grund für dieses Verbrechen.
Hier noch ein Link dazu: http://www.stern.de/panorama/online-pet ... 88801.html