Hallo
Bei diesem Thema entwickele ich sofort eine gewisse Angst, denn ich habe es während meiner Therapie, dabei meine ich vor allem die Zeiten der Gruppentherapie, schon einige Male versucht anzusprechen. Leider habe ich dann eher das Gefühl gehabt, etwas schief angekuckt zu werden. Ich sehe mich dadurch aber nicht als schlechten Menschen. Für mich hat es auch nichts mit einer wirklichen Schwähe zu tun, denn wer mich kennt, weiß, welche Energie ich aufbringen kann und welche Stärken ich habe. Es ist für mich der Ausdruck größter Verzweifelung. Ich wußte mir teilweise nicht anders zu helfen. Die Gedanken und Emotionen, die in mir wüteten, waren und sind oft nicht auszuhalten. Ich rede hier nicht von ein Paar schlechten Tagen, sondern eher von Jahren der Verzweifelung. Da ich mir keine Hilfe von außen holen konnte, dazu war ich nicht in der Lage, kam bei mir irgendwann der Zeitpunk, wo ich in Kontakt mit dem Alkohol gekommen bin. Ich muß hier niemanden etwas vor machen, ich war von der Wirkung sehr schnell begeistert,genau danach hatte ich schon so lange "gesucht". Die negativen Auswirkungen, Momente, in denen ich mich lächerlich gemacht habe, waren mir egal. Der Alkohol wurde zu meinem langjährigen Begleiter. Der Umgang war teilweise so schlecht, daß er mich fast das eine oder andere Mal fast in die Klinik gebracht hätte, doch auch dass war mir egal. Das sich alles in meinem Kopf dadurch vnur erschlimmert hatte, wollte ich nicht erkennend und wahrhaben.
Ich hatte das große Glück, jederzeit damit aufhören zu können. Nie waren meine Gedanken an diesen Stoff so gefesselt, daß er meine ganze Aufmerksamkeit hatte. Eine wirkliche körperliche Sucht hatte sich nie entwickelt, es war für mich nie ein Problem, tagelang ohne Alkohol zu leben. Nur wenn es mich erwischt hatte, dann war mein Konsum fast lebensgefährlich bzw. sehr gesundheitsschädlich. Heute schaue ich zurück und bin über mich selber etwas entsetzt. Diese Erfahrungen werden mich ein Leben lang begleiten. Auch Rückfälle kann es immer wieder geben.
Zu dem Thema Drogenkonsum kann ich nur sgan, daß ich nach kurzer Zeit sehr schnell wußte, daß es nichts für mich ist, die Veränderungen meiner Persönlichkeit, in so kurzer Zeit, haben mir Angst gemacht. Ich war mir sicher, daß ich davon wahrscheinlich nur sehr schwer wegkommen werde, dass wollte ich mir ersparen.
Leider habe ich auch Phasen einer Spielsucht entwickelt. Die Spielautomaten wurden zu einem guten Freund. Glück und Unglück lagen hier so dicht nebeneinander und mit jeder Umdrehung der Walzen, hoffte ich auf eine Belohnung, mit den entsprechenden Glücksmomenten. Ich bin so froh, daß es nur eine kurze Phase in meinem Leben war. Doch auch heute noch ist es ein komisches Gefühl, an einem Automaten vorbei zu gehen. Zur Zeit bin ich stärker.
Auch die Nikotinsucht konnte ich lange nicht sein lassen. Doch nach 28 Jahren kam plötzlich der Entschluß, von heute auf morgen, damit aufzuhören. Die ersten Monate waren manchmal schwierig, doch seit knapp 18 Monaten brauchte ich keine Zigarette mehr.
Zum Schluß muß ich noch sagen, daß auch mein TV- Konsum eher die Züge einer Sucht hat. Immer wenn es mir besonders schlecht geht, kann ich in der virtuellen Welt versinken. Manchmal läuft der Fernsher rund um die Uhr. Er ist zu meinem besten "Freund" geworden, über den ich mit der Fernbedienug Kontrolle habe. Besonders in den Zeiten, in denen der Fernseher defekt war. habe ich gesehen, wie sehr ich ihn brauche, bis ich mich wieder mit anderen Dingen beschäftigen konnte, dauerte es aber nicht lange. Der starke Fersehkonsum verändert etwas in meinem Gehirn. Irgendwie betäubt er mich auch und manchmal bekomme ich das Gefühl, als wenn ich Watte im Kopf hätte. Komplizierte Gedankengänge werden für mich schwieriger, doch das brauche ich manchmal. Es ist eine Flucht in eine "künstliche" Welt. Machmal kommt es mir so vor, als wenn bei mir eine leichte "Verblödung" einsetzen würde. Doch meine Person ist nach einer kurzer Zeit immer in der Lage gewesen, eine totale Kehrtwende zu machen. Ich bin dann wieder ganz bei mir und in meiner Realität, die mir überhaupt nicht gefällt. Die Verlockung der schönen virtuellen Welt ist für mich sehr groß. Ich kann so in etwas "eintauchen", daß ich in meiner Realität nur schwer oder gar nicht erreichen kann.
Mit der Benutzung des Internet muß ich wohl sehr vorsichtig sein. Auch diese Welt scheint mich, in ihren Bann ziehen zu können.
Danke für Euer Interesse
Ein Beitrag von Richi