Zu meiner Kindheit nur so viel, dass ich mit 12 Jahren abgehauen bin und ins Heim wollte...
Ich schmiedete meinen ersten Lebensentwurf: mit 15 wollte ich ein Kind und mit 18 sterben.
Ich las das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" und für mich stand fest: Ich will Junkie werden...all der Dreck, die Sucht, der Tod zogen mich an wie ein Magnet.
Schnell lernte ich die richtigen Leute kennen und fing an zu kicken und saufen.
Mit 15 Jahren flog ich dann aus meinem 3. Heim und landete am Hauptbahnhof. Nun War es endlich soweit: Ich bekam meinen ersten Druck. Ja, die erste Zeit War geil. Ja, das Heroin füllte genau die Leere aus die ich kaum ertragen konnte. Ich War plötzlich stark, frei und geliebt...
So gaukelte es mir das Gift die erste Zeit vor. Doch viel zu schnell hielt die Sucht mich gefangen und umschloss meinen Willen. Es drehte sich alles nur noch um Geld und den nächsten Schuss...ich fühlte mich wie Tod, lebende Leichen.
Mit 17 Jahren holte mich das Jugendamt von der Straße und brachte mich weit weg zu einer Intensivbetreuerin. Das War gut...ABER die suchte holte mich auch dort wieder ein. Einige Monate clean, doch dann stürzte ich wieder ab. Ich lebte auf der Straße, unter der Brücke, in besetzten Häusern und vermüölten Wohnungen. Ich lebte die Hölle und sah kein Licht mehr. Um mich zu betäuben schluckte und spritzte ich alles was mir in die Finger kam. Soviel Schmutz, Ekel, Scham...in keiner Therapie konnte ich bleiben, die Sucht War stärker.
Ich War 24 Jahren als ich eine Frau kennen lernte die mich auf der Szene begleitete. Sie hatte nichts mit Drogen zu tun, sie besuchte uns einfach in ihrer Mittagspause im Druckraum und War da...egal in welchem Zustand ich war. Sie War Christ...ich Punk. Das passte nicht, aber ich spürte etwas ganz schönes in ihr. Sie nahm mich mit nach Hause, mein Hund kotzte ihr die Wohnung voll...es War in Ordnung. Ich ging mit in ihre Kirche. Sie nahmen mich dreckigen Punk auf. Und eines Tages War es soweit....ich sagte Ja zu einem Leben mit Hoffnung, zu einem Leben mit Schönheit zu einem Leben mit Jesus. Es hört sich unglaublich an aber ich ging in eine christliche Therapie. Zum ersten mal in meinem Leben fühlte ich mich geliebt und gewollt...von Gott und Menschen.
Es War ein sehr harter Weg. Viele Schmerzen, Krisen, Steine die einen Weg aus der Sucht kennzeichnen. Aber Jesus War bei mir!
Und heute? 10 Jahre später?
ICH LEBE! Und ich lebe gerne! Es ist nicht alles einfach ABER ich habe meinen Traumjob, ein Pony, Freunde und ein tolles Leben!
Ich bin Jesus so unglaublich dankbar!
Ich glaube das wollte ich einfach mal loswerden
Eure Talita
P.S. keine Sorge, ich will niemanden bekehren ...ich will einfach Danke sagen.