Traumatherapie?? Aber wie??

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Fr. 30.05.2014, 15:32

Na ja aber Kern der ganzen Sache ist doch wenn ich hingehe und nicht reden kann also total blockiere und in mich kehre wie soll dann die Therapie greifen??

Ich versuche irgendwie nen Weg zu finden mich auf diese Therapie einlassen zu können. Ich denke weitere Traumata sind kaum zu verhindern spätestens dann wenn wieder ne stationäre Therapie dran wär kommt bestimmt wieder was.
Meine PTBS ist nach mehr als 12 Jahren garantiert schon chronisch und ich möchte mir gar nicht vorstellen wie lang ich brauche um mich auch nur annähernd zu stabilisieren.

Solang ich wie jetzt neben der Welt herlaufen kann ohne den Druck der Gesellschaft komme ich ganz leidlich zurecht. Aber es macht mich auch fertig nichts machen zu können denn ohne Moos nix los und Freunde zum was unternehmen habe ich ja nicht da ich wenig bis gar keine Kontakte zulassen kann. Ich habe ein paar Bekannte aber alle weiter weg und niemand bei mir in der Nähe.

Manchmal wünschte ich wäre blöd und könnte einfach nicht begreifen was andere wollen und sagen vielleicht würde es mich dann nicht so belasten.

Ich komme jeden Tag an den Stätten meiner Qualen vorbei und schon allein deswegen möchte ich lernen damit abzuschließen weil ich hier nicht wegkomme also irgendwie damit leben muss.
Umziehen geht nicht da ich von meiner Familie abhängig bin.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Charlotte » Fr. 30.05.2014, 15:37

Hast du schon mal daran gedacht, erstmal Kontakt per Mail aufzunehmen? Ich habe das mit meinem Therapeuten getan und ich bin mir sicher, es wird jedem Therapeuten recht sein, wenn du die Art deiner Probleme schon vor dem ersten persönlichen Kontakt kurz in einer E-Mail schilderst, damit er weiß, wie er am besten reagieren kann, um es nicht noch schlimmer zu machen.
Charlotte
 

Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Fr. 30.05.2014, 15:39

Das ist eine tolle Idee da ich mich über das Schreiben doch erheblich besser ausdrücken kann.

Das werd ich mir auf jeden Fall merken und ausprobieren sobald ich meine jetzige Thera beendet habe.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon wolfsrudel » Sa. 31.05.2014, 07:20

Sicher giebt es viele verschiedene Arten der Traumatherapie und es ist vielleicht gut, sich einen Überblick darüber zu verschaffen.
Vor allem aber ist es wirklich ganz wichtig mit dem betreffendem Therapeuten eine gute Bziehung aufzubauen. Das allein schon kann, je nach Art, Länge und Zeitpunkt des Beginns der Traumatisierung ziemlich lange dauern. Traumatherapie geht nur, wenn man redet, aber es kann einige Zeit dauern, bis man redet; ein guter Therapeut wird dafür Verständnis haben. Es giebt auch Möglichkeiten von eher körperorientierten Verfahren, z.B. nach Levin.
In der Praxis ist es aber so, dass man gar nicht die große Auswahl an Therapeuten vor Ort hat und die Wartezeit an speziellen Kliniken beträgt ein Jahr und länger, wobei ein Versuch sich anzumelden sicher trotzdem lohnt. Retraumatisierung sollte wirklich nicht passieren und ein guter Therapeut wird darauf achten.
Aus ganz aktueller eigener Erfahrung muss ich sagen, dass die Suche nach geeigneter Therapie auch sehr kräftezehrend und auch leidvoll sein kann; aber alles ist besser als nichts zu tun, die Seele und auch der Körper vergessen Traumatisierung nie
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Angelika » Sa. 31.05.2014, 13:42

Da es sich bei Dir um jahrelange chronische posttraumatische Belastungsstörung handelt,
wird vermutlich der Hauptfaktor eben in Stabilisierung bleiben.
Wie schon erwähnt,und vermutlich nicht verständlichgenug ausgedrückt,geht kein professioneller guter Therapeut an Deine Traumen heran.
Diese Bilder und sonst.Auslöser und Erinnerungen werden stets fest in einen inneren Tresor verschlossen.
Diese Übung wird auch sehr lange geübt-eben solange,bis sie für Dich funktioniert.
Solche Therapien sind halt "Endlod-Therapien"...wahrscheinlich ein Leben lang.
Und vermutlich gilt bei Dir das Prinzip:
Irgendwann gras über die Sache wachsen zu lassen und einen guten Abstand aufbauen zu können.
Leider besteht immer die Gefahr,daß irgendwer diese Themen wieder ausgräbt,alte Wunden wieder aufkratzt und irgendwas alles wieder zum Schwingen bringt.
Aber es beruhigt sich dann auch wieder.
Am Anfang glaubt man noch,das geht nie vorbei,aber irgendwann weiß man...ach ja...das beruhigt sich auch wieder...und wenn es sich immer besser und sicherer beruhigt,dann bringt es Einen auch nicht mehr so komplett aus der Fassung,wenn man es geschafft hat,so viel Abstand dazu zu gewinnen,dass man trotzdem relativ stabil bleibt.
Wie auch immer...
Es gibt viele Wege,und jeder muß sich seinen passenden heraussuchen.
Angelika
 

Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Lösung1 » Sa. 25.07.2015, 15:41

Liebe Taysirius,

nun ist es lange her, dass Du geschrieben hast.
Inzwischen hat sich die Traumatologie weiterentwickelt.
Ich empfehle aus eigener Erfahrung keine Psychotherapie im klassischen Sinne. Ein Coach kann gute Dienste leisten, wobei Du da alles immer selbst steuern lernen musst. Wer sich auskennt mit der Psychologischen Beratung, dem Heilpraktiker für Psychotherapie und einem Kurs zur Traumatologie, spiziell mit EMDR, der kann weiterhelfen. Viele arbeiten auch als Telefon- Coach, sodass niemand davon etwas mitbekommt.
Ich würde mich auch gegenüber der eigenen Familie abgrenzen und nichts verraten.
Es gibt auch viele Übingen, bei denen nicht gesprochen zu werden braucht, Entspannungs- Übungen, Kreatives Visualisieren, Fantasiereisen, und Du entscheidest selbst, ab wann Du sprichst. Meist sind diese Übungen mit einer leichten Trance verbunden.
Die Gebühren sind i.d.Regel selbst zu tragen, aber wenn Dich einer stützen will, dann gestaltet er das sozial verträglich. Es hat auch den Vorteil, wenn es Geld kostet, dass ich mich auch anstrenge.
Ich spreche aus Erfahrung, dass es funktionieren kann. Bei der Suche helfen Coaching- Verbände im Netz.

Viel Erfolg wünscht Dir Lösung1!
Lösung1
 

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