Psychose?!

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Richtlinien

Beitragvon Steffen » Mi. 19.11.2008, 20:50

Soweit ich weiß gibt es da Richtlinien. Die Erkrankung geht jedoch fließend über! Von diesen Richtlinien, wenn man da 5 Symptome hat, kann der Arzt eine Psychose diagnostizieren, soweit ich weiß. Z.B. Stimmen hören, Verfolgungsängste, Angst in öffentlichen Einrichtungen, Niedergeschlagenheit, andere können Deine Gedanken lesen
reicht vollkommen aus für eine Psychose. Bei mir waren es damals eigentlich "nur" Niedergeschlagenheit, Angstzustände auch Verfolgungswahn. Stimmen habe ich z.B. nie gehört, nur so ein Rauschen oder das Gedanken laut werden. Gruss Steffen PS: Das schlechte an den Psychopharmaka sind NW. Die können auch später schwere Depressionen auslösen. Doch ich vertrage ansonsten (zum Glück ) die Mittelchen relativ gut.
Steffen
 

Beitragvon Amon » Mi. 19.11.2008, 20:55

Ja, da gibt es einen psychiatrischen Klassifikationen Katalog, die daraus ableitenden Symptome (5er Regel) hast du ja richtig genannt.
Amon
 

Rückfallgefahr...

Beitragvon Steffen » Mi. 19.11.2008, 20:58

ist auch sehr hoch, wenn Du die Psychopharmaka abrupt absetzt. Da haben die Ärzte schon recht. 1 von 100 schaffts da vielleicht. Psychosen bzw. Schizophrenie betreffen 1 % der Bevölkerung. Meine diagnose ist jetzt F 20.0
Damals war s mal: schizophren halluzinatorische paranoide Psychose. Jetzt ist es "nur" noch: schizophrene Psychoseh. Übrigens mir ist damals 800 mg Lepponex gegeben worden. Die Regensburger schwören darauf. Ich leide teilweise immer noch an den Folgewirkungen. 800 mg und Du brauchst keine Frau mehr, wenn ihr wißt was ich meine-das ist eine Hammerdosis und hat teuflische NW. Gruss Steffen
Steffen
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Hope » Mo. 18.01.2010, 16:20

Hallo liebe Leute,

man sagte mir ich hatte wieder einmal eine Psychose. 2009 kam ich im Oktober bis Dezember wieder die Klapse. Die geschlossene war natürlich auch wieder dabei und dort wurde ich mit Glianimon - 60 Tropfen - abgeschossen. Ich konnte gar nichts mehr. Mich noch nicht einmal selber regeln. Und mit 26 ist das hart gewesen. Die Tropfen wurden dann reduziert. Risperdal ausgeschlichen und Abilify wieder eingeschlichen. 30 mg Abilify - meine Sitzunruhe war unerträglich.

Als ich dann die Klinik wieder auf eigenen Wunsch verlassen habe, weil die wollten mir noch 300 Seroquel geben und ich lehnte kategorisch ab, hat mein Psychater direkt einmal die Medikamente auf 10 mg reduziert.


Mittlerweile bin ich auf 5 mg Abilify und die Medikamente werden in 8 Wochen ganz abgesetzt. Mir geht es gut und ich bin mir wieder nicht sicher, ob es eine Psychose war oder nicht.

Für mich bedeutet das, dass jeder Psychater anders denkt und man irgendwie der subjektiven Willkür des behandelndes Arztes ausgesetzt ist.


Ich hoffe ihr holt euch immer mehrere Meinungen zu eurer Krankheit ein.


LG

Hope
Hope
 

Re: Psychose?!

Beitragvon senta » Mo. 18.01.2010, 17:24

Tut mir echt leid, daß Du so schlechte Erfahrungen machen mußtest.

Wenn Du der Meinung bist, Du hattest keine Psychose,
wieso bist Du in die Psychiatrie gegangen?

Schön, daß es Dir jetzt wieder besser geht.
senta
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Roni » Mo. 18.01.2010, 23:44

Hallo Hope,

Hope hat geschrieben:man sagte mir


Hope hat geschrieben:Mir geht es gut und ich bin mir wieder nicht sicher, ob es eine Psychose war oder nicht.


Wie sah es denn für dich aus? Kannst du dich noch an irgend etwas erinnern?

Na immerhin gehts dir gut.


Liebe Grüße
Roni
Roni
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Mulle » Di. 19.01.2010, 11:49

Hope hat geschrieben:Für mich bedeutet das, dass jeder Psychater anders denkt und man irgendwie der subjektiven Willkür des behandelndes Arztes ausgesetzt ist.
Ich hoffe ihr holt euch immer mehrere Meinungen zu eurer Krankheit ein.


hallo hope, es ist gut, das du dich wieder wohl fühlst.
eigentlich denkt nicht jeder psychiater anders, es ist die berufserfahrung die ihn handeln lässt und die einstellung zur verabreichung der medikamente.
sicher hat jeder arzt seine wahrnehmung und einschätzung, der unterschied zwischen krankenhausärzten und niedergelassenen ärzten ist insoweit unterschiedlich, wie es da budget elraubt. leider habe ich damit schon weniger schöne dinge erfahren müssen.

meine frage selbst an dich ist, was meinst du denn gehabt zu haben? wenn es keine psychose war, was hattest du dann? du scheinst jedenfalls in einem hohen affekt- und erregungszustand gewesen zu sein, sonst hätte man dich nicht sediert.
Mulle
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Hope » Do. 21.01.2010, 23:27

Hallo liebe Leute :D

Ich bin in die Psychatrie gegangen, weil alle Leute in meiner Umgebung meinten, dass ich wieder krank war.

Doch ich persönlich empfand mich nicht als krank. Habe keine Stimmen gehört - nichts von alledem oder so.
Genauso wie beim ersten mal.

Ich dachte lediglich, dass mich wer bestimmtes verfolgt. Aber jetzt rational und nicht irrational vom Kosmos her oder so.

Als sie mir dann Risperdal auf 2 mg erhöhen wollten, habe ich abgelehnt und bin nach Hause gegangen. Doch wie das so mit selber absetzen funktioniert. Hat es leider nicht, es hat peng gemacht und ich hörte wie bei einem Tinitus einen Pfeifton. Ich wieder zurück zur Klinik und dann wurde ich in der geschlossenen abgeschossen mit Glianimon. Meiner Meinung viel zu übertrieben. Die sagen einem auch nie was das für ein Zeug ist, immer nur rein da in der Geschlossenen. Abartig!
Es war schrecklich und das wünsche ich keinen Menschen außer vllt meinem Ex Freund die Erfahrung durch machen zu müssen.
60 Tropfen hardcore ich konnte letztendlich nicht einmal richtig schlucken. Es war gräßlich!

Ich werde auch nie wieder in die Psychatrie mehr gehen, was da passiert ist einfach menschen verachtend, zumindest in der Geschlossenen.


Ich habe alles verloren. Auslöser war glaub ich mein Ex-Freund. Der hat mich mitten in der Nacht nach einem Streit - es ging um Drogen bzw. seinen Konsum - geschlagen und vor die Tür gesetzt. Keinen Mietvertrag, weil die Wohnung von seinem Vater ist.

Jetzt wohne ich wieder von 80 m2 Wohnung zu Hause auf 15 m2 mit 26 Jahren und das nervt. Kein Geld, weil Studentin.
Gibt es da eigentlich eine Möglichkeit sich das vom Amt finazieren zu lassen so eine Sozialwohnung oder was weiß ich?


LG

Hope
Hope
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Roni » Fr. 22.01.2010, 09:54

Hallo Hope,

dir scheints ja soweit wieder ganz gut zu gehen :-) Bist hart im Nehmen, das gefällt mir irgendwie. Hab keine Ahnung wie es so aussieht mit einer Wohnung für Studenten, doch wirds sicher ein paar Wege zu Ämtern geben und einigen Papierkram. Wenn dir das nicht zu viel ist. Ich höre mal rum, kann allerdings noch bis Montag dauern.

An sonsten empfehle ich dir eine Patientenverfügung zu machen. Alles Nötige wie Information und Vorlagen findest du unter:

http://www.patverfue.de/

Gibts erst seit letztem Jahr, viele Menschen haben lange dafür gekämpft. Kann ich nur jedem empfehlen eine solche zu machen.

Was ich noch nicht verstehe, du hattest dich real verfolgt gefühlt und alle anderen hatten das nicht so gesehen? Hast du dich dann überzeugen lassen?

Alles Gute wünsch ich dir
Roni
Roni
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Mulle » Fr. 22.01.2010, 14:13

also eine patientenverfügung ist meines erachtens das sinnvollste, was es gibt!
ebenso eine vorsorgevollmacht. ich kann nur dazu raten.

aber hope, ich weiss nicht, ich denke du hast in der geschlossenen viel schlimmes erlebt. es ist ja auch so, das auf solchen stationen das geballte mass an akuten psychiatrischen erkrankungen geladen ist. das macht es umso unschöner.

eine psychose äussert sich nicht immer mit halluzinationen, sondern auch mit dem gefühl verfolgt oder beobachtet zu werden. es gibt viele verschieden arten. das was den patienetn selbst so unsicher und verwirrend macht ist die ansicht, er selbst sehe sich nicht krank, fühlt sich nicht eingeschränkt. die umwelt jedoch nimmt das handeln desjenigen jedoch ganz anders da.
Mulle
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Schizisse » Fr. 22.01.2010, 16:03

Mulle hat geschrieben:eine psychose äussert sich nicht immer mit halluzinationen, sondern auch mit dem gefühl verfolgt oder beobachtet zu werden. es gibt viele verschieden arten. das was den patienetn selbst so unsicher und verwirrend macht ist die ansicht, er selbst sehe sich nicht krank, fühlt sich nicht eingeschränkt. die umwelt jedoch nimmt das handeln desjenigen jedoch ganz anders da.


Und was wenn der Psychiater keinen Schimmer hat, vielleicht auch noch scharf auf ein Opfer ist. Solls doch alles schon gegeben haben, garnicht so lange her, heute, in dieser Stunde, wird an den Menschen herumexperimentiert, fixiert, mit ätzendenden Drogen vollgepumpt, stromschläge durch den Kopf gejagt auf das die Synapsen webrutzeln und der Mensch einfach seine Geschichte und damit sein ich verliert und der Chance beraubt wird, jemals dahinter zu steigen was ihm angetn wurde. Perversion im Jahre 2010 in der hochzivilierten ersten Welt. Noch schlimmer sind die, welche das auch noch bagatellisieren und am schlimmsten sind die, welche wissendlich davon partizipieren, sie stecken im System fest und sind Handlanger. selber bereits Zombies

Hope hat richtigen Mist erleben müssen, wie so viele, und das darf nicht bagatellisiert werden, wenn dann auch noch jeder so redet, das würde zum verrückt werden reichen.
Schizisse
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Mulle » Fr. 22.01.2010, 17:31

ich kann mir sehr gut vorstellen, das hope viel schlimmes erlebt hat und da wird sie auch nicht die einzige sein. keiner hier wird eine psychische erkrankung bagatelliesieren, es war meine erklöärung dazu, wie eine psychose weiter zeigen kann.
ich kann nur von meine erfahrungen der psychiatrie berichten. diese decken sich nicht mit den praktiken um die jahrhundertwende.
Mulle
 

Re: Psychose?!

Beitragvon senta » Sa. 23.01.2010, 13:42

Ist das wirklich so schlimm in der Psychiatrie?
Vielleicht sollte ich mich da doch fern halten, man eiß ja nicht, was die so mit einem machen können?
senta
 

Re: Psychose?!

Beitragvon Vanilla » Sa. 23.01.2010, 14:59

senta, du musst keine Angst vor der Psychiatrie haben, ich war auch schon mehrmals ein paar Wochen drin,
mal mit und auch ohne Psychose.
Wenn man eine Psychose hat, ist es auch dadurch schlimmer, dass man Wahrnehmungsstörungen hat und oft
auch paranoid ist. Da hat man dann sowieso Angst und fühlt sich bedroht, will die Medikamente nicht nehmen.
Sie machen dort nichts schlimmes mit den Patienten, wollen helfen, nur kann man das oft nicht erkennen.
Im Nachhinein, wenn ich nicht mehr psychotisch war, konnte ich auch erkennen, dass mir keiner etwas tun wollte.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Psychose?!

Beitragvon Mulle » Sa. 23.01.2010, 17:47

viele patienten haben sicher ihre erfahrungen gemacht, dass sie geschockt sind. aber es ist nicht so. ich kenne viele pat., die sich u.a. in der geschlossenen sicher fühlten.
bei wahrnehmungsstörungen ist es für den betroffenen meist schwierig zu vertrauen, weil sein erleben seine realität ist.
ich möchte es auch nicht schön reden, natürlich wird auch noch fixiert. aber das ist dann ein entschluss, wenn alle anderen versuche zur beruhigung nicht greifen- eigentlich die allerletzte möglichkeit. es gibt oft pat. die hochgradig aggressiv werden, so dermassen verkennend reagieren, so, dass es für ihn und andere wirklich gefährlich werden kann. und das passiert leider immer mal wieder und hat ganz verschiedene ursachen.
ich habe mich mal im rahmen einer fortbildung fixieren lassen und fand es furchtbar. man fühlt sich ausgeliefert und völlig bloss gestellt. und ich habe auch selbst gemerkt, dass das taktgefühl der durchführenden das a und o in einer solchen situation sein sollte.
auch ekb´s (elektro-krampf- behandlungen) werden noch gemacht, aber unter narkose und sehr selten.
ich kenne diese behandlung noch aus den 80-iger jahren und habe sie nur ein einziges mal gesehen. meist wurden diese behandlungen gemacht, um pat. aus stuporösen langen phasen zu holen.
und es ist nicht so, dass da das gehirn weggeschmort wird, son blödsinn. es werden kurzzeitige geringe elektrische impulse ins gehirn geleitet.
was man auch mit dem herzen macht, wenn es einen herzstillstand hat. nur da ist mehr strom dahinter.
ebenso gibt es physiotherapeutische behandlungen durch reizstrom, das verschmort ja auch keiner.

oft ist die angst vor der psychiatrie sehr gross und die geschichte hat uns sie ja mehr oder weniger als folter und endwürdigung übermittelt.
das ist nicht mehr so. in der psychiatrie herrscht eine grosse transparenz. sie wurde wesenltlich offener und auch bei den arbeitenden selbst fand ein grosser denkprozess statt. sie entwickelt sich sehr sozial und ist sehr bemüht, dem pat. selbst einen grossen schutz zu bieten.ihn selbst im heilungsprozess stark mit einzubeziehen. man ist sehr bestrebt sich weiter zu entwickeln, medizinisch ebenso wie pharmakologisch.
aber das sind meine erfahrungen. und ich kann sagen, niemand muss angst haben vor der psychiatrie.
die patienten sind menschen, die angestellten sind menschen, die angehörigen sind menschen und was uns alle verbindet ist die kommunikation und das verständnis füreinander, das es selbst in unserem normalen umfeld nur noch als soziopathologie gibt.
Mulle
 

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