Exitus

Eure Gedichte, Geschichten, Erzählungen und andere niedergeschriebene Texte finden hier ihren Platz.
Wichtig: Falls die Texte nicht von Euch selber sind, schreibt das bitte dazu und achtet auch darauf, dass Ihr keine Urheberrechte verletzt.

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 17:43

Flucht vor der Einsamkeit

Der Morgen dämmert,
Nebel steigt auf,
legt sich auf Blumen und Blätter,
schwebt über dem Sumpf.
Es ist still.
Nicht einmal die Vögel zwitschern.
Alles ist tot,
die Blumen sind welk
und die Blätter braun.
Der Sumpf ist nicht grün vor Algen,
nicht braun vor Schlamm.
Nein.
Er ist rot vor Blut.
Doch da,
unter dem Baum mit den Krallen,
hockt eine junge Frau
mit langem, schwarzem Haar,
rosiger Haut.
Ihr zierlicher Körper wird umhüllt
Von einem leichten, weißen Kleid.
Sie schaut mich an,
ruft mich mit ihren Blicken zu sich.
Ich zögere etwas,
doch dann gehe ich zu ihr.
Ich knie vor ihr nieder,
lege meinen Kopf in ihren Schoß.
Ihre Arme schlingen sich um meinen narbigen und blutigen Körper,
umfassen mich.
Ich weiß wer sie ist,
ich spüre es.
Doch es ist mir egal,
denn nun endlich bin ich nicht mehr allein.
Sie hält mich immer fester,
lässt mich nicht mehr los
und ich bleibe einfach liegen.
Es ist eine Flucht.
Eine Flucht vor der Einsamkeit.
Eine Flucht in die Arme der Angst!
... und ihre Klauen bohren sich immer tiefer in mein Fleisch
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:20

Du

Du reichst mir deine Hände
ich merke, wie kalt sie sind.
Du taumelst zu mir
ich spüre, wie müde du bist.
Du schaust mir in die Augen
ich sehe, wie verzweifelt du bist.
Du sagst kein Wort
doch ich weiß du weinst
Ohne Tränen im Gesicht.
Du versuchst zu sprechen
und ich verstehe du kannst es nicht.
Du hast wieder geweint
und du zeigst wie sehr du leidest.
Du willst schreien
doch ich weiß du kannst es nicht.
Du willst hilfe von mir
Ich kann dir nicht helfen.
Du willst aufgeben
aber ich halte dich fest.

Du zeigst mir deine Arme.
Ich zeige dir den Weg.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:23

Sieh in mein Gesicht,
du siehst die Tränen nicht.
Ein glückliches Mädchen siehst du, doch würdest du genauer hinsehn,
würden dir die schwarzen Tränen nicht entgehn.
Ich lache, doch innerlich weine ich,
ich lüge, dafür hass ich mich.
Ich habe Angst euch mein "wahres Ich" zu zeigen,
Angst ihr würdet mich dann meiden.
Ich habe mich so sehr an mein "gespieltes Ich" gewöhnt,
das Spiel ist jedoch bald zu Ende, es hat sich nicht gelohnt.
Ich will nicht mehr lügen, will zeigen wer ich bin,
auch wenn ich das Spiel verlier, mach ich einen Gewinn,
ich werde ehrlich sein, ich werde "Ich" sein,
egal ob ich dann noch mehr Tränen wein'.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:25

Seelenschmerz

So denke ich nach und verfalle ins Schweigen
auf der Suche nach Erlösung,
meinen Befreier kenn` ich nicht
ich weiß ihn zu suchen, doch werd´ ihn nie finden
er liegt erloschen im Tiefsten meiner Seele
umhüllt von den Tränen meiner Schmerzen,
die einst ewiglich verflossen.
Durch Tränen entfacht
ist mein Herz geschlossen,
zu öffnen wag ich es nicht
es ist verstummt im Sarge der Erloschenheit,
verloren und dort verharrend
soll es nun nie mehr erwachen,
denn es zerbrach und hinterließ nur tote Erinnerungen.
Ich bin fest verschlossen,
mein letztes Herzensblut rinnt dahin,
ich will es halten
und erkenne die Wahrheit:
Schmerz und Trauer werden vergehen,
nur die Einsamkeit währt immerfort
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:28

Das Leben ist nicht lebenswert, weil....

...von Anfang an Erwartungen an uns gestellt werden.

...alle schönen Dinge auch ihre negativen Seiten haben.

...alles vergänglich ist.

...man sich nach Niederlagen immer wieder aufrichtet um erneut zu fallen.

...Hoffnungen oft hoffnungslos sind.

...man doch immer wieder unmerklich in eine Traumwelt flüchtet.

...wir in einer gefühlslosen, kalten Welt leben, die uns erst nach einer Niederlage wirklich bewusst wird,
was noch viel Niederschmetternder ist.

...Träume oft nur Schäume sind.

...man immer wieder das verliert, was man am allermeisten liebt und braucht.

...alles oft einfach nur sinnlos ist.

...alle Anstrengungen am Ende meist nur unnütz sind.

...jeder nur noch an sich und seine Probleme denkt und dabei blind für die Probleme anderer ist.

...alle erst zu spät merken, dass jemand dringend ihre Hilfe gebraucht hätte.

...Menschlichkeit missachtet wird.

...sich viele Dinge im nachhinein als falsch und schlecht herrausstellen.

...Geld eine zu große Rolle spielt.

...Grundsätzlich das Sprichwort gilt: Wie gewonnen, so zeronnen.

...Die Erde dieser Welt von Tränen und Blut durchtränkt ist.

...jeder Glaube sinnlos ist.

...man für viele doch nur Mittel zum Zweck ist.

...jegliche Gefühle in dieser Welt kaum noch eine Chance haben.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:30

Schon Tot

Das Leben der Freude..
.. kein Leben für mich
Das Leben der Witze..
.. kein Leben für mich
Das Leben der Parties..
.. kein Leben für mich
Das Leben der fröhlichen Feste..
.. kein Leben für mich
Das Leben der frohen Musik..
.. kein Leben für mich

Es gibt nur einen Klang für mich..
.. dunkle Stille
Es gibt nur eine Farbe für mich..
.. schwarz
Auf meiner Party tanze ich mit dem Teufel
Meine Freude ist dein Leid
Dein Leben..
.. ein Witz für mich
Dein Leben..
.. der Tot für mich
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:35

~Ein weiterer Name der im Staub verschwindet~

Eine kleine Träne fällt
zu Boden
Im Sand versinkt sie still
und leis.
Das Lachen hatte sie
betrogen
Ihre Tränen waren blutig und
heiss...
Dunkler Schmerz in ihrem
Herzen wuchs
Ihre Schreie waren stumm.
Und der Tod in ihr ein
blutiges Werk erschuf
Ihre Zeit des Lebens war
schon lange um.

Worte in weiße Haut
geschrieben
Zerfetzt war ihre kleine
Seele.
Sie hatte sich für den Tod
entschieden
Und es entkamen keine
Schreie ihrer jungen
Mädchenkehle.

Gefangen war sie in Qual
und Pein
Kein entrinnen war in Sicht
Sie wollte nicht mehr eine
Gefangene sein
Nebel der Trauer verdunkelten
ihr Augenlicht.

Harter Regen warf sie nieder
Kraftlos blieb sie liegen
Sie wollte es doch niemals
wieder
Sie wollte niemals mehr den
Schmerz bekriegen.

Die Jahre des Kämpfen waren
zu lang
Und zu schwach des Mädchens
Körper
Zurück blieb Schmerz nicht des Lebens Drang denn
Ihre Tränen waren stumm
geweint und für andere
unerhörbar.

Zurück blieb eine schwarze
Rose
Man legte sie auf ihr
einsames Grab
Zurück bleib eine einsame
schwarze Rose
Die man ihr mit ihrem
ewigen Frieden gab.

Auf ihrem Grabe ihr junger
Name steht
Sie hatte sich bloss in
Hass und Schmerz gewindet
Der Wind einsam in den
Wipfeln weht
Es ist bloss ein weiterer
Name der im Staub verschwindet
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:47

Wenn Hass und Liebe sich umarmen

Wieder einmal sitze ich weinend in einer Ecke auf dem Boden und starre in die Flamme einer Kerze.
Wieder einmal frage ich mich was ich überhaupt noch hier mache - es hat doch eh alles keinen Sinn mehr.
Aber ich bin zu feige, mich aus meinem Leben zu stehlen.
Genauso wie ich zu feige bin, zu meinen Gefühlen zu stehen.
Aber warum?
Warum traue ich mich nur dann zu weinen, wenn mich niemand sieht?
Warum traue ich mich nur dann zu schreien, wenn mich niemand hört?
Warum zwinge ich mich immer zu lächeln, obwohl ich weinen möchte?
Warum zwinge ich mich immer glücklich zu wirken, obwohl ich am liebsten tot wäre?
Warum zwinge ich meinen Körper rote Tränen zu weinen?
Und wieder sitze ich hier und kriege keine Antworten auf meine Fragen und habe mit dem Leben abgeschlossen.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:49

Du gehst einen Tunnel entlang ... am anderen Ende kein Licht ... kein Funken leben ...

Du gehst weiter und nichts ändert sich ... niemand kommt um dir zu helfen ...

bist alleine mit deinen Problemen ...

Niemand ist da um mit dir zu reden ... dir einen Rat zu geben ...

oder dich einfach nur in den Arm zu nehmen ...

Keinen interessieren deine Gefühle ... niemanden kümmert es wenn es dir schlecht geht ...

alle sind mit sich selbst beschäftigt ...

Doch wenn es den anderen nicht gut geht bist du da für sie ... hörst ihnen zu ...

da bist du gut genug für sie ...

Zeig ihnen dass auch du Zuneigung brauchst ... um nicht in der stillen Einsamkeit zu verkümmern ...
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 18:50

Wenn du kämpfen musst,
will ich dein Schild sein,
und die Schwerter deiner Feinde
abzuwehren.

Wenn du doch verletzt wirst,
will ich deine Wunden nehmen,
uns sie auf mich nehmen.

Wenn du stirbst,
will ich deinen Tod nehmen
und dir mein Leben schenken.

...Wenn ich sterbe,
will ich dein Schutzengel sein,
damit ich auf ewig an deiner Seite
stehen kann
und weiter auf dich aufpassen kann...

Wenn ich einmal nicht bei dir sein kann,
will ich, dass du weißt,
dass ich in deinem Herzen immer da bin
und an dich glaube,

...denn ich weiß, dass du stark genug bist,
auch ohne mich zu leben.

Ich bin dir auf ewig dankbar,
dass du mich an deiner Seite
als dein Schutz duldest
Exitus
 

Beitragvon Lingenia » Mo. 25.10.2004, 19:07

Exitus hat geschrieben:Keinen interessieren deine Gefühle ... niemanden kümmert es wenn es dir schlecht geht ...

alle sind mit sich selbst beschäftigt ...

Doch wenn es den anderen nicht gut geht bist du da für sie ... hörst ihnen zu ...

da bist du gut genug für sie ...


Glaubst du das wirklich? :verysad:
Lingenia
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 21:35

Glaubst du das wirklich? :verysad:


Das glaub ich nicht nur, dass weiß ich aus Erfahrung...

Das ist nicht auf euch oder sonst irgendwen hier ausm Forum bezogen...

Das hat mir ganz einfach mein Leben gezeigt...ich weiß ganz genau wie das ist...issn scheiss Gefühl...jetzt spüre ich nur noch Hass für diese Leute...

Exitus
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 21:40

Zeig ihnen dass auch du Zuneigung brauchst ... um nicht in der stillen Einsamkeit zu verkümmern ...


Ich werde einen scheiss Dreck tun...denn jetzt ist es so langsam zu spät dafür...ihr könnt mich mal...durch euch habe ich gelernt was Hass bedeutet...wie sich Hass anfühlt...

Musste mich mal eben selbst zitieren...müsst ihr nicht verstehen...ich glaub mich kann man auch nicht verstehen...

Sorry...in mir geht jetzt gerade wieder so viel vor...*seufzzz*

Exitus
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 21:45

Ich schreibe, was ich fühle;
Mag es auch niemand verstehen,
denn wer versteht schon die Gefühle des anderen?

Und wer meint, sie zu verstehen,
versteht der nicht nur das, was er will?

Ich schreibe, was ich fühle;
wer versteht schon Gefühle?
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 25.10.2004, 21:50

Vorsicht: Dieses Gedicht könnte triggern


Niemand


Traurigkeit,
Leere,
Einsamkeit.
Leben?
Wozu? Für wen?

Es wird sich niemals etwas ändern.
Nicht die Einsamkeit,
nicht die Leere,
nicht diese unendliche Traurigkeit...

Aber niemand versteht mich.
Niemand kann es nachvollziehen.
Alle reden mir Mut zu -
Worthülsen.
Glauben sie wirklich, was sie sagen?
Oder wollen sie nur ihre Angst,
ihre eigene Hilflosigkeit überspielen?

Warum soll ich ihnen noch etwas erzählen?
Ich erschrecke sie mit meiner Traurigkeit.
Vielleicht langweile ich sie auch.
Es ist ihnen unwohl,
sie wissen nicht, was sie sagen sollen.
Vielleicht wollen sie ihre eigene
Traurigkeit nicht spüren...

Also gehe ich.
Hier will ich nicht mehr bleiben,
ich kann es auch nicht mehr.
Es ist alles vorbereitet.
Niemand weiß es,
niemand würde es verstehen.
Niemand?

ch habe nie ihren Erwartungen entsprochen.
Jetzt aber will ich sie erfüllen.
Ein Abgang in Kitsch,
so, wie sie ihn sich vorstellen.
Stilvoll?
Das Zimmer voller Kerzen,
Alkohol und Tabletten zum Betäuben,
Die Rasierklingen liegen bereit.
Stilvoll
Oder geschmacklos?

Der Kerzenschein wirft Schatten,
romantisch, gespenstisch.
Der tote Prinz begleitet mich
während ich mich betrinke,
Tilo singt mich in das nächste Leben.
Halt mich, mein Leben - nein.
Dieses Leben nicht mehr.
Der Schmerz ist kaum zu ertragen.
Sanctus
Ich bin so müde...

Mein Körper ist schwer
doch mein Kopf ist wunderbar leicht.
Der Ballast ist weg,
keine Angst mehr,
kein Druck mehr zu spüren.
Eine seit Jahren nicht mehr erlebte Leichtigkeit.
So stelle ich mir Glück vor!
Hier bin ich willkommen,
hier kann ich leben!
Endlich!

Doch etwas hält mich zurück.
Es lässt mich nicht los,
zieht mich wieder weg.
Ich wehre mich,
doch ich bin zu schwach.
Ich will hier bleiben.
So lasst mich doch, lasst mich gehen!
Aber diese Kraft ist stärker,
ich habe keine Chance.
Eine Stimme dringt wie durch Watte zu mir:
Gott sei Dank, er hat es geschafft...

Sie fragen und fragen.
Warum, wieso.
Was soll ich erklären,
sie verstehen es ja doch nicht.
Sie sind freundlich, um mich besorgt.
Sie sagen, sie verstehen mich.
Aber sie verstehen nichts!
Sie wollen hören, dass ich es nie wieder tue.
Aber als sie nicht die Antwort bekommen
die sie wollen,
weicht die Freundlichkeit.
Sie wollen mich nicht mehr alleine lassen,
sie hätten Angst um mich.
Warum lassen sie mich nicht einfach in Ruhe...

Es ist mir egal,
was Pfleger, Ärzte, Schwestern denken.
Sie kennen mich nicht,
wollen mich nicht kennenlernen.
Ich bin eine Last für sie.
Aber was denken meine Freunde?
Wo sind sie?
Warum melden sie sich nicht?
Ich bin einsamer als zuvor.
Niemand versteht mich.
Niemand...
Exitus
 

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