Exitus

Eure Gedichte, Geschichten, Erzählungen und andere niedergeschriebene Texte finden hier ihren Platz.
Wichtig: Falls die Texte nicht von Euch selber sind, schreibt das bitte dazu und achtet auch darauf, dass Ihr keine Urheberrechte verletzt.

Beitragvon Lingenia » Sa. 09.10.2004, 17:00

:troest:
Lingenia
 

Beitragvon Exitus » So. 10.10.2004, 16:48

Komm zu mir
komm in meinen Arm
denn ich halte dich fest
ich halte dich warm
Wirst nie wieder spüren
diesen riesigen Schmerz
der tief in dir ruht
in deinem Herz
Wirst nie wieder spüren
das unsagbare Leid
das dich so sehr Quält
zu jeder Zeit
Denn nur bei mir
wirst du wirklich vergessen
was kein anderer kann
jemals wirklich ermessen
Du kannst mit jedem reden
kannst zu jedem gehen
doch außer mir
wird dich niemand verstehen
Denn ich bin der einzige
der dir hilft aus der Not
Ich bin der Ewige
Ich bin der Tod
Exitus
 

Beitragvon Exitus » So. 10.10.2004, 16:51

Äußerlich lach ich darüber- gezwungen.
Innerlich hab ich schon oft Tabletten geschluckt,
äußerlich sie alle wieder ausgespuckt.
Innerlich hab ich mir schon oft die Pulsadern aufgeschlitzt,
äußerlich „nur“ in meine Arme geritzt.
Innerlich hab ich schon oft Seen aus Tränen geweint,
äußerlich gelacht, damit alles wunderbar scheint.
Innerlich hab ich mich schon oft in dieses Seen ertränkt,
äußerlich die Tränen andern geschenkt.
Innerlich hab ich wegen der Ungerechtigkeit der Welt schon oft die Luft angehalten, äußerlich lies ich sie einfach über mich walten.
Innerlich hab ich mir schon oft ein Messer ins Herz gestoßen,
äußerlich war ich zufrieden mit den mir vom Leben gegebenen Losen.
Innerlich bin ich schon oft vom Hochaus gefallen,
äußerlich hörte ich mich nie aufknallen.
Innerlich bin ich schon eingeschlafen und nie wieder aufgewacht,
äußerlich hab ich es doch immer wieder gemacht.
Innerlich gab mir der Todesengel schon oft einen Kuss,
äußerlich hab ich gemerkt, dass er wohl wichtigeres tun muss.
Innerlich hab ich schon oft die Reise ins Jenseits gebucht,
äußerlich nicht mal das Reisebüro gesucht.
Innerlich starb ich in Trance,
äußerlich gab ich dem Leben eine weitere Chance...
innerlich starb ich schon so oft...

Autor unbekannt
Exitus
 

Beitragvon Exitus » So. 10.10.2004, 18:10

HUNGER

Mein Magen schreit: "Füll mich!"
Aber es ist das Herz,
das hungert nach Liebe, Wärme und Geborgenheit.
Vergebens.
Mein Magen schreit: "Füll mich!"
Aber es ist der Geist,
der dürstet nach Lob und Anerkennung.
Umsonst.
Mein Magen schreit: "Füll mich!" und schließlich fülle ich ihn.
Essen, essen, essen. Bis zum Übergeben.
Alles sinnlos.
E s ist die Seele, die nach Nahrung verlangt.
Ihre Schreie sind stumm. Ihr Leiden verborgen.
Ihre Sehnsucht unfassbar. Ihr Hunger ungestillt.
Exitus
 

Lügen

Beitragvon Exitus » Mi. 13.10.2004, 21:31

Lügen

Eine Lüge, eine kleine Lüge, die doch so gross sein kann.
Ihr fragt mich, ob es mir gut geht, immer und immer wieder, jeden Tag.
Und ihr hört von mir Tag für Tag, dieselbe Antwort, ich sage mit einem Lächeln auf dem Gesicht, dass es mir gut geht.
Und es ist eine Lüge, ich lüge jeden Tag, es ist zwar nur eine kleine Lüge, aber in Wirklichkeit ist sie gross.

Lächelnd rede ich mit euch, doch schon wieder ist eine Lüge da, das Lächeln ist nicht echt.
Ihr lächelt mich auch an, wer weiss ob das die Wahrheit ist, ob ihr nicht auch lügt.
Sowie ich es tue, könntet ihr es auch tun.

Ich sage zu euch, dass ich euch vertraue.
Wieder eine Lüge, ich vertraue niemanden, nicht euch oder irgendjemand anders.
Vertrauen ist nicht gut, dass ist vielleicht das einzige das ich in meinem Leben gelernt habe.

Viele Lügen, ihr glaubt sie alle, keiner zweifelt an mir, ein schönes Gefühl.
Ihr vertraut mir, doch ich habe gelernt Vertrauen ist nicht gut, ich bin froh, dass ihr dies erst noch lernen müsst.
Und ich werde mich schon mal auf den Weg machen....
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Do. 14.10.2004, 11:03

Du merkst,
Deine Zeit schwindet,
Du weißt,
Dass Du sie nicht mehr findest,
Du willst,
Dass es einfach weitergeht
Doch Du fühlst,
Dazu ist es zu spät,
Dein Leben,
Meinst Du,
Hast Du verwirkt,
Doch alle glaubten,
Du seist unbeirrt,
Du denkst,
Du hast Angst,
Angst vor Deinem neuen Leben,
Sollte es das wirklich geben,
Du hast keine Angst zu gehen,
Doch vor dem Weg,
Der zur allerletzten Türe führt,
Du fühlst Dich gelähmt,
Du möchtest stehen,
Du möchtest nicht gehen,
Du willst rennen,
Weg,
Dich erlösen,
Doch Du kannst es nicht,
Du bist wie besessen,
Der teuflische Virus hat Deinen Körper gefressen,
Deine Seele hat er bis jetzt übersehen,
So hast Du noch keinen Grund zu gehen.


Autor iss mir leider nicht bekannt
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Do. 14.10.2004, 11:06

Was ist, wenn die Nacht die letzten Lichter löscht?
Was ist, wenn kein Vogel mehr zu singen scheint?
Was ist, wenn einen die Schmerzen auf Schritt und Tritt
verfolgen?
Was ist, wenn diese jeden Tag immer schlimmer werden?
Was ist, wenn man sie nicht mehr ertragen kann?
Soll man dann eine Kerze anzünden?
Soll man dann auf sein Herz hören?
Soll man die Schmerzen ignorieren?
Soll man sie einfach betäuben?
Soll man fremde Hilfe annehmen?
Ich will kein Licht mehr sehen!
Ich will meinen Atem nicht mehr hören!
Ich will die Schmerzen vergessen!
Ich will sie aber auch akzeptieren können!
Ich will keine fremde Hilfe!
Dafür ist es zu spät.
Dafür habe ich zu viel ertragen.
Dafür wende ich keine Kraft mehr auf.
Dafür bin ich nie dankbar gewesen.
Dafür sterbe ich allein und vielleicht mit einem letzten, ehrlichen Lächeln im Gesicht!
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Do. 14.10.2004, 11:10

Unterbrechung meiner Existenz.
Behinderung meines Alltags.
Hemmung meines üblichen Handelns.
Zwischenstufe von irre und krank.
Stillstand der Realität.
Panne meiner Seele.
Belästigung normaler Menschen.

Schaden meines Identitätsgefühls.
Abbruch meiner sozialen Kontakte.
Aussetzen meiner Kommunikation.
Beeinträchtigung meiner Lebensqualität.
Fessel meines früheren Ichs.
Handicap meiner Gedanken.
Verletzung meines Körpers.
Einschränkung meiner Gefühle.
Wandlung meiner Prioritäten.
Wechsel in meine eigene Welt.
Beendigung meiner Zukunftspläne.

Abschnitt meiner Einsamkeit.
Zeitraum meiner offenen Fragen.
Übergang zur Medikamentenwelt.
Entwicklungsstufe meiner Hoffnung.
Phase ohne Ende?
Exitus
 

Beitragvon Lingenia » Do. 14.10.2004, 20:28

Exitus hat geschrieben:Dafür ist es zu spät.
Dafür habe ich zu viel ertragen.
Dafür wende ich keine Kraft mehr auf.
Dafür bin ich nie dankbar gewesen.
Dafür sterbe ich allein und vielleicht mit einem letzten, ehrlichen Lächeln im Gesicht!


Es ist NIE zu spät.
Ja du hast viel ertragen, vielleicht auch zu viel, aber du kannst es schaffen.
Lass mich dir Kraft geben
nein du stirbst nicht allein, wir sind bei dir, damit du nicht sterben musst......
Lingenia
 

Re: Lügen

Beitragvon Lingenia » Do. 14.10.2004, 20:30

Exitus hat geschrieben:
ich vertraue niemanden, nicht euch oder irgendjemand anders.
Vertrauen ist nicht gut, dass ist vielleicht das einzige das ich in meinem Leben gelernt habe.

Viele Lügen, ihr glaubt sie alle, keiner zweifelt an mir


WIR glauben sie nicht.....

Doch vertrauen ist gut, aber schwer..........du musst nur die Menschen kennen lernen, denen du vertrauen kannst.............und das wirst du..........es ist schwer, aber es ist zu schaffen
Lingenia
 

Beitragvon Exitus » Sa. 16.10.2004, 12:32

Plötzlich sind sie da,
tanzen um mich herum,
sehen auf mich herab,
mit vorwurfsvollen Augen.

"Was hast du uns angetan?
Waren wir es dir nicht wert,
um uns zu kämpfen?"

Und ich weiß nicht,
was ich ihnen sagen soll.
Ihnen, geschaffen von mir
und dann allein gelassen...

Träume,
nur geträumt,
nicht gelebt.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Sa. 16.10.2004, 12:34

Erwachen

Plötzlich habe ich gespürt,
wie es ist,
wenn die Sonne
am Morgen nicht mehr aufgeht.

Wenn die Dunkelheit
sich ums Herz legt,
Kälte durch den
ganzen Körper zieht.

Nur noch Einsamkeit,
Angst und Trauer um das,
was meine Seele
gestern noch erwärmte.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Sa. 16.10.2004, 14:06

Dieses Gestern ist nur schon ziemlich lange her...
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Sa. 16.10.2004, 14:20

Und dann warst du mein Feind
Ich hasste dich
Als ob ich verzweifelt wäre
Und dann warst du wieder mein Feind
Und ich wünschte dir den Tod
Den ich mir nie gönnte
Und Leben und Tod wurden austauschbar
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Sa. 16.10.2004, 14:21

Ich sitze hier in meinem Zimmer,
alles so dunkel, so kalt.
Keine Wärme, keine Freude,
kein Leben.
Bin vertieft in Gedanken,
nehme nichts mehr wahr.
Ganz vorsichtig und langsam,
atme ich ein und bewege mich kaum.
Wann werde ich wieder wie früher,
frei atmen können mit allen Sinnen?
Ich weiß es nicht,
aber so wünsche ich es mir,
zumindest bei meinem letzten Atemzug,
einen Atemzug ohne Sorge und Qual.
Exitus
 

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