Exitus

Eure Gedichte, Geschichten, Erzählungen und andere niedergeschriebene Texte finden hier ihren Platz.
Wichtig: Falls die Texte nicht von Euch selber sind, schreibt das bitte dazu und achtet auch darauf, dass Ihr keine Urheberrechte verletzt.

Beitragvon Exitus » Fr. 31.12.2004, 22:40

Heute Nacht

Die Sterne sind heute Nacht wieder unbeschreiblich klar.
Es scheint fast, als wollten sie mich hinauslocken.
Das Funkeln der Sterne ein stummer Hilferuf.
Aber niemand hilft.
Einige schauen vielleicht, schauen und ignorieren.
Ignorieren, weil sie nicht wissen, dass es Rufe sind... lautlos.
Jede Nacht hoffen die funkelnden Seelen,
hoffen auf eine helfende Hand.
Es kommt keine.
Weil die Augen geschlossen werden und kein Laut ans Ohr dringt.
Kein Gräserrascheln, kein Lufthauch.
Weil jeder nur an sich denkt.

Die Sterne sind heute Nacht wieder unbeschreiblich klar.
Sie locken mich hinaus.
Das Funkeln der Sterne ein stummer Hilferuf.
Ich schaue, schaue und ignoriere.
Obwohl ich weiß, dass es Rufe sind... lautlos.
Weil auch wir jede Nacht erneut auf eine helfende Hand hoffen.
Es kommt keine.
Weil die Augen geschlossen werden und kein Laut ans Ohr dringt.
Kein Gräserrascheln, kein Lufthauch.
Weil sie nur an sich denken.
Wir sind heute Nacht wieder unbeschreiblich klar.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Fr. 31.12.2004, 22:41

Zeit?
Zeit spielt keine Rolle.
Zeit spielt nur eine Rolle wenn du weißt,
dass sie bald vorbei ist.
Das kann allerdings jede Sekunde sein...
also entweder man lebt
oder man sperrt sich ein und weint...
Ich...
sperre mich ein und weine.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Fr. 31.12.2004, 22:43

Aufhebung von Erich Fried

Sein Unglück ausatmen können,
tief ausatmen,
so dass man wieder einatmen kann

Und vielleicht
auch sein Unglück sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selber noch
verstehen kann
-und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
~oder verstehen könnte~

und weinen können

das wäre schon fast wieder Glück
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Fr. 31.12.2004, 22:48

"Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst,
was weißt Du von den Schmerzen,
die in mir sind und was weiß ich von Deinen.

Und wenn ich mich vor Dir
niederwerfen würde und weinen und erzählen,
was wüßtest Du von mir mehr als von der Hölle,
wenn Dir jemand erzählt,
sie ist heiß und fürchterlich.

Schon darum sollten wir Menschen
voreinander so ehrfürchtig,
so nachdenklich stehen,
wie vor dem Eingang zur Hölle".

Franz Kafka
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 03.01.2005, 20:59

Margot Bickel

Bevor ich mich
in meine Verlassenheit
ergebe
klage
andere anklage
mich verlassen
zu haben
steht die Frage
habe ich überhaupt
jemanden
teilhaben lassen
an meinen Gefühlen
an meinen Gedanken
an meinen Träumen
an meinem Leben
es könnte sein
dass nicht die anderen
es waren
die mich
zuerst verlassen haben
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 03.01.2005, 21:06

Ich bin zu verloren, um gerettet zu werden
Ich bin es leid hier zu sein
Kann immer noch nicht finden was mich hier hält
Unterdrückt von all meinen Ängsten
Ich bin verängstigt, von dem, was ich gesehen habe
doch irgendwie weiß ich,
dass noch viel mehr auf mich zukommen wird
Ich versuche mich zu verstecken
Unbeweglich gemacht durch meine Furcht,
kann ich den Schmerz nicht stoppen
Meine Wunden scheinen nicht zu heilen
sie schreien nach Erlösung
Mein Schmerz ist zu wirklich
ich versuche den Schmerz zu töten
doch ich habe es nicht geschafft
ich weiß jetzt, dass ich ihn nicht stoppen kann
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 03.01.2005, 21:10

Laßt mich gehen
laßt mich ziehn
in eine Welt
die mir gefällt

Möchte frei sein
frei von Gefühlen
Einsamkeit ersehnen
vom Schmerz berührt

Gedanken erstreben
fern von allem Leben
ein Kunstwerk zu sein
die Klinge sei mein

abgleiten in Tiefen
in die Tiefen der Seelenlosigkeit
ertrinken in Selbstmitleid
gerettet von der Unendlichkeit
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mo. 03.01.2005, 21:18

Deine Augen glänzen wie Beton
Matt und gedrungen
Versteckt sich dein Geist
In der hintersten Ecke
Deines Kopfes

Deine Stimme klingt wie Stahl
Rostig und alt
Gefühllos und kalt
Starrst du in die Leere
Deiner eigenen Seele

Die Stille hier ist aus Glas
So leicht zu vernichten
Ist der Moment
Du erfrierst im Gefängnis
Deiner Angst
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Di. 04.01.2005, 18:20

Margot Bickel

Dir und mir
wünsche ich Augen
die die Lichter und Signale
in unseren Dunkelheiten erkennen
Ohren
die die Rufe und Erkenntnisse
in unseren Betäubungen
vernehmen
dir und mir
eine Seele
die all das
in sich aufnimmt und annimmt
und eine Sprache
die in ihrer Ehrlichkeit
uns aus unserer Stummheit
herausführt
uns aussprechen lässt
was uns gefangen hält
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mi. 05.01.2005, 13:38

Margot Bickel

Wie oft hast du dein Lebensnetz
hoffnungsvoll ausgeworfen
eine helfende Hand
ein liebendes Wort
eine zärtliche Geste
ein geduldiges Ohr
zu erhalten
Wie oft hast Du dein Lebensnetz
leer wieder eingeholt -
nicht müde werden
sondern das Netz ausbessern
und wieder auswerfen
es liegt an den nicht heilenden Verwundungen
dass manches
das dir geschenkt wird
dir entgeht
bevor du es erkennen kannst
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mi. 05.01.2005, 18:14

SinnloseLeere,
Tage der Verzweiflung,
ziehen an dir vorüber.
Siehst keinen Ausweg mehr
aus deinem Leben.


Keinen Ausweg mehr,
aus der Leere
Keinen Ausweg mehr aus der Sinnlosigkeit.

Du fragst dich, warum,
doch eine Antwort findest du nicht.
Du weinst in den Regen,
rennst in die Leere.
Siehst dein schwarzes Herz bluten.
Der Regen, der den Tränen
deiner Seele entspringt,
spült deine Träume fort.


Du rennst verzweifelt,
und flüchtest vor deiner Einsamkeit
Dein Herz weint bittere Tränen,
die niemand sieht.

Deine Seele ruft mit verzweifelten Schreien,
die niemand hört.
Und so rennst du weiter,
mit der Hoffnung,
dass dich jemand hört.
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mi. 05.01.2005, 20:36

Warum ich ohne Freunde bin?
Weshalb soll man befreundet sein?
Der Freundschaft fehlt oft jeder Sinn,
am Ende ist man eh allein.

Wenn Niemand bis zum Ende geht,
dann kann ich auch alleine gehn.
Wenn man sich selbst nicht mehr versteht,
warum solln andre dann verstehn?
Exitus
 

Beitragvon Exitus » Mi. 05.01.2005, 20:44

Schattenkind

Versteckt
Trägst du deine Träume
Im Düsteren
Der Welt davon
Geschützt von Schatten
Dass kein lichter Moment
Sie stehlen mag
Und vergisst dabei
Mein Schattenkind
Dass auch dir
Die Sonne
Leben gibt.
Exitus
 

Beitragvon Lingenia » Mi. 05.01.2005, 20:54

Exitus hat geschrieben:Warum ich ohne Freunde bin?
Weshalb soll man befreundet sein?
Der Freundschaft fehlt oft jeder Sinn,
am Ende ist man eh allein.

Ja der Freundschaft fehlt OFT jeder Sinn, aber NICHT IMMER.

Exitus hat geschrieben:Wenn Niemand bis zum Ende geht,
dann kann ich auch alleine gehn.

Jemand wird zum Ende gehen, mit dir......auch wenn dich vorher schon viele verlassen haben.....

Exitus hat geschrieben:Wenn man sich selbst nicht mehr versteht,
warum solln andre dann verstehn?

Weil man manchmal einen Freund braucht um sich selbst wieder zu verstehen......einen Freund derversteht, was du nicht versteht und dir erklärt was du selbst nicht verstehst............
Lingenia
 

Beitragvon Exitus » Sa. 08.01.2005, 16:20

The Beautiful Girl

Nobody wants
To dance with the beautiful girl
Nobody thinks
That she is really beautiful-
She runs her tongue across her
painted lips
Touches her hair, and
Smiles from her safe place

Nobody sees
The thoughts of the beautiful girl
Nobody knows
The place where she is hiding
She doesn’t seem to notice as they
All stand back
Her dress slips off her shoulder
She’s dancing on the
Dance floor all alone

Nobody likes
The scars on the beautiful girl
Nobody wants
To see the pain that clearly
She lets them show like patchwork
Foreign patterns on her body
They make a startling contrast
With her sharp stilletto heels

Nobody dares
Get close to the beautiful girl

__________________
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