von Exitus » So. 26.09.2004, 22:52
Ich sitze hier, ganz allein im Dunklen…
Es ist gut das es dunkel ist,
ich kann das Licht nicht ertragen, nicht in dieser Zeit.
In den Händen trage ich die Scherben, meiner Träume,
in tausend Stücke sind sie zerbrochen.
Kann sie nicht mehr zusammenfügen, viele Splitter fehlen.
Ich umschlisse sie fest, ihre scharfen Kanten,
fressen sich in meine Haut, ich spüre es nicht.
Es ist kühl im Schatten meiner selbst zu hocken,
ganz tief in mir drin, zerfällt der Frieden,
dabei ist er nicht einmal geboren worden.
Es ist so dunkel, dass es keinen Unterschied macht,
ob meine Augen geschlossen sind, oder ich sie offen halte.
Ich sehe vertraute Gesichter, höre alte Stimmen,
und meine Tränen finden ihren Weg nach draußen.
Irgendetwas stirbt in mir, ich kann seine letzten
Atemzüge spüren, kann den Schmerz erleben,
bin ganz von ihm eingenommen.
Es ist wie ertrinken, ich habe solange Zeit
gestrampelt um mich über Wasser zu halten, gekämpft,
gehofft, geatmet, aber jetzt und hier dringt das Wasser
in meine Lungen, und es wird kalt- so kalt.
Ich bette die Scherben zu meinen Füßen, nur eine einzige
Behalte ich in der Hand, sie schillert, ja selbst in dieser
Dunklen Stunde verlor sie ihre Facetten nicht,
ich führe sie an die Quelle, den Anfang und das Ende, ihrer
so wie auch meiner Existenz, ich bin nicht traurig um mich,
ich bin nicht ängstlich oder wütend, nur die Leere bleibt.
Und ein Kuss der Finsternis, als die letzte Scherbe zu Boden fällt.
By Loki