von Mulle » Mi. 04.08.2010, 19:00
es ist ein thema das auch einen gewissen inneren reifungsprozess bedarf. es trifft sehr, schmerzt sehr und ist in seiner unumkehrbarkeit nicht änderbar. eine grausame emotionale belastung.
von berufswegen bin ich mit schweren krankheiten, sterbebegleitung und auch dem plötlichen tod konfrontiert.
anfangs war es sehr schockierend und ich war unglaublich am boden, da ich mich einer macht gegenüber sah, die ich in ihrer gewaltigkeit nicht abschätzen konnte.
ich habe (und musste) sehr viel an mir gearbeitet, habe seminare besucht, die mit hospizarbeit und sterbebegleitung, sowie auch der trauerarbeit ausgestattet waren.
zum teil waren auch intensiv"übungen" in der selbsterfahrung dabei.
heute kann ich sagen, das ich den tod anders sehe, ihn anders wahrnehme. es ist der letzte akt des lebens, den wir alle erleben werden. ich sehe das sterben als befreiung von schmerz und leid, was mich aber immer noch emotional sehr bewegt. es hinterlässt seine spuren.
wenn es in die reihen der familie und freundschaften trifft, ist es sehr schwer, emotionale bindungen sind wesentlich intensiver. aber ich sehe den tod als solches nicht mehr als solch starken angstfaktor und sondern als schicksalshafte fügung.