Verlustängste, Selbstzweifel etc

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Di. 30.07.2013, 22:11

Danke für dein Update :)

Das sind ja gute Neuigkeiten. Du bringst echt etwas weiter, und bleibst am Ball :okay:

Schön das deine Frau nun auch bald aus der Klinik kommt, und auch das ihr euch (und wie) "Sprechstunden" ausmacht...sehr vernünftig. Wie etwas Hilfe einem wieder neue Wege aufzeigen kann. Ich wünsche euch das ihr das gut umsetzten könnt.

Drück dir für Do. die Daumen das du jemanden erreichst, und der Platz auch noch immer frei ist.

Nicht vergessen...bitte wieder melden :wink: *neugierig bin*

Lieben Gruß...
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Mi. 21.08.2013, 12:19

Es ist wieder mal Zeit für ein Update :)

Meine Frau ist ja nun schon seit 2 Wochen aus dem Krankenhaus raus und mit Hilfe von ein paar Freunden haben wir es sogar noch vor ihrer Entlassung geschafft, die komplette Wohnung zu putzen und zu dekorieren, auch ein paar neue Möbel kamen hinzu, um einfach mal einen gewissen Wohlfühlfaktor in die Bude zu bringen. Das hat wunderbar geklappt :D
Wir unternehmen recht viel, was ich sehr schön finde wobei es hin und wieder auch echt anstrengend ist, weil wir das einfach so gar nicht mehr gewohnt waren.
Unser Sohn (diese Formulierung fällt mir jedesmal schwer) ist für 2 Wochen bei seinem Bruder, also auch von der Seite her kommen wir ein bißchen zur Ruhe.

Das mit den Sprechstunden klappt noch nicht so gut. Es fühlt sich einfach sehr gezwungen und verkrampft an, zumal ich mir immer noch schwer tue, über meine Gefühle zu reden, bzw sie selbst wahrzunehmen. Aber ich denke wir bleiben da dran und versuchen es weiter.
Ansonsten haben wir uns dazu entschieden, endlich mal ein bißchen Sport zu betreiben. Nichts besonderes und sehr langsam am Anfang um einfach mal eine gewisse Fitness und Bewegung zu bekommen, das soll ja nicht schlecht sein für den Geist und Körper, habe ich mir sagen lassen :lol:

In der Nähe habe ich gesehen gibt es einen Krav Maga Kurs, der mich wahnsinnig reizen würde. Zum einen wäre es körperliche Tätigkeit, fördert Selbstvertrauen und würde mir evtl einen Teil der Angst vor der Gesellschaft nehmen. Allerdings kann ich mich noch nicht dazu durchringen da hin zu gehen. Da sind so viele Menschen die wesentlich fitter und besser sind als ich, das klappt einfach noch nicht.


Mein Erstgespräch beim sozialpsychiatrischen Dienst war sehr angenehm. Das sind zwar "nur" Sozialpädagogen und sie bieten auch nur Beratungsgespräche an, aber es war ein lockeres Gespräch in einer schönen Atmosphäre. In dem ein oder anderen Punkt brachte sie mich auch direkt zum Nachdenken. Allerdings meinte sie auch, dass sie die Gespräche übergangsweise machen, bis die richtige Therapie angelaufen ist, weil zweigleisig einfach schlecht ist in dem Fall.

Soweit so gut. Heute bin ich dann recht nervös zum Erstgespräch bei der Psychotherapeutin gefahren und das Gespräch ansich war ok. Sie ist soweit sympathisch, konnte mir aber oft nicht mehr folgen, wobei das wirklich schwer ist für mich, das alles zu erklären und wenn möglich noch chronologisch und ohne Widersprüche. Also das ist denke durchaus verständlich, dass das im ersten Gespräch nicht so glatt abgelaufen ist.
Allerdings meinte sie, dass ich ihr für eine Tiefenpsychologie und somit die Aufarbeitung der Vergangenheit um die Ursprünge rauszufinden für das alles, nicht stabil genug bin und ich in ihren Augen zwei Möglichkeiten habe.

1. Ich suche mir einen Therapeuten für Verhaltenstherapie, mit dem ich an Verhaltensweisen arbeiten kann, meine Verlustängste in den Griff zu bekommen (einfach um meine akuten Probleme zu beseitigen)

oder 2. Ich gehe selbst in die Klinik, in der meine Frau war. Weil ich mich dort zum einen meinen Ängsten vor anderen Leuten stellen muss und zum anderen wäre ich da ihrer Meinung nach in einem stabilen Umfeld, sodass man auch die Vergangenheit aufarbeiten könnte ohne dass ich zusammen klappe (wobei ich immer noch grübel ob oder was in der Vergangenheit passiert ist)

Persönlich habe ich noch eine 3. Alternative ausgearbeitet. Ich mache so weiter wie die letzten Wochen und gehe weiter zum sozialpsychiatrischen Dienst und lass es ansonsten mit einer Therapie. In der Hoffnung dass das ausreichen wird.


Nun stehe ich abermals recht ratlos da. 3 Möglichkeiten mit unterschiedlichen Aufwand und Erfolgschancen
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Do. 22.08.2013, 07:17

Hi :)

Kugor hat geschrieben:Persönlich habe ich noch eine 3. Alternative ausgearbeitet. Ich mache so weiter wie die letzten Wochen und gehe weiter zum sozialpsychiatrischen Dienst und lass es ansonsten mit einer Therapie. In der Hoffnung dass das ausreichen wird.
So eine Beratung ersetzt halt keine Therapie, und ist auch nicht von Dauer. Option 1+2 sind vielleicht gerade etwas beängstigent, aber für eine stabile Zukunft sicher notwendig. In deinem Fall ist deine Frau ja auch in einer ähnlichen Situation, da wäre es besser zu wissen wie man mit sich umgehen muss, um Krisensituationen zu meistern... wenn du weist was ich meine.

Du könntest deiner Thera aber auch deine Beiträge aus diesem Thread ausdrucken, und ihr zum lesen geben :ka:

Was denkst du denn, könnte dir am besten helfen? Wenn du deine Ängste kurz beiseite schieben kannst.

Ansonsten finde ich die Idee mit etwas Sport machen sehr gut.

Kugor hat geschrieben:Das mit den Sprechstunden klappt noch nicht so gut. Es fühlt sich einfach sehr gezwungen und verkrampft an, zumal ich mir immer noch schwer tue, über meine Gefühle zu reden, bzw sie selbst wahrzunehmen. Aber ich denke wir bleiben da dran und versuchen es weiter.
Das wird schon. Vielleicht könnt ihr es auch etwas spontaner angehen, ohne fixe Zeiten, aber zumindest einmal oder zweimal die Woche, wenn ihr euch danach fühlt.
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Do. 22.08.2013, 13:17

Hi GLaDOS :-)

an die Möglichkeit dass ich meine Beiträge ausdrucke und ihr gebe habe ich gar nicht gedacht. Würde ihr aber sicher helfen sich einen Überblick zu schaffen.


Wenn ich objektiv denke, wird mir die Klinik sicherlich wesentlich mehr helfen als nur eine ambulante Therapie. Nachdem mich das alles seit sie das gestern zu mir sagte, durchgehend beschäftigt, habe ich auch mit einigen Leuten darüber gesprochen und von allen Seiten wurde mir die Klinik empfohlen. Teilweise war ich echt überrascht dass so viele zugestimmt haben dass ich instabil bin. Auch gestern bei der Therapeutin hatte ich nicht das Gefühl instabil zu wirken.

Na ja. Anfang September kommt mein Hausarzt aus dem Urlaub zurück dann gehe ich mal hin und erzähle ihm das. Wenn er mir dann eine Einweisung gibt melde ich mich am Krankenhaus an, wenn nicht dann halt eben nicht. Ich werde sicher nicht darum betteln. Aber sollte es feststehen dass ich in die Klinik gehe muss ich nochmal bei der Therapeutin anrufen und fragen ob sie die Therapie danach durchziehen möchte oder nicht.

Das einzig gute ist nur dass zwischen Einweisung und dem Zeitpunkt an dem ich wirklich in die Klinik muss etliche Monate liegen. So bringe ich wenigstens den Mut auf diesen Schritt zu wagen.

Mir dreht sich jetzt schon der Magen um wenn ich an all die fremden Menschen und die ganzen Therapien denke zu denen ich mich dann für mindestens 6 Wochen verpflichte. Aber vermutlich ist die Klinik genau deswegen gut für mich, weil ich mich dort drin meinen Ängsten stellen muss.

Nun hängt es also nur noch von meinem Hausarzt ab wie es weiter geht. Sobald ich die Einweisung mal hab, gebe ich sie auch ab.
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Do. 22.08.2013, 13:25

:okay:

Finde ich auch die beste Möglichkeit für dich. Bin gespannt was dein HA dazu sagt. Vor einem stationären Aufenthalt Angst zu haben ist normal, ich wollte damals am 1. Tag gar nicht hin fahren, vor Panik, aber es war dann halb so schlimm. Ihr habt dort alle etwas gemein, und seit (mehr oder weniger) aus dem selben Grund dort...und du hast noch genug Zeit dich innerlich darauf vorzubereiten.

Freue mich wieder von dir zu lesen.

:cuddle:
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Fr. 23.08.2013, 09:31

GLaDOS hat geschrieben:und du hast noch genug Zeit dich innerlich darauf vorzubereiten.

Du hast nicht zufällig einen Rat wie man sich auf sowas vorbereiten kann?

Hab zwar gestern nochmal mit ein paar Leuten darüber gesprochen, und sogar von denen, bei denen ich mir sicher war, dass sie das nicht verstehen würden bzw einen Klinikaufenthalt für übertrieben finden würden, kam Zustimmung, mit der Aussage, dass mir das sicher helfen wird. Also letztendlich arbeite ich mich Schritt für Schritt vor und bin nun auch soweit, dass ich meinem Arzt nicht nur die Empfehlung meiner Therapeutin erzähle, sondern ihm klar mache, dass ich das auch selbst will.

Aber momentan befürchte ich halt, dass mich das nun Tag für Tag verfolgt und beschäftigt, bis es erledigt ist. Das würden dann nämlich lange und anstrengende Monate werden.
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Fr. 23.08.2013, 10:00

Es bringt ja nichts, wenn du dich jetzt täglich deswegen fertig machst (ja ich weiß...leichter gesagt als getan), es ändert nichts an deiner Situation. Sieh es als Chance! Du willst etwas verändern, für dich und deine Zukunft, auch für deine Familie, dafür ist es doch das wenigste in eine Klinik zu gehen.

Ich hatte damals Angst, aber auch war ich froh endlich Hilfe zu bekommen, da es anders einfach nicht mehr ging, und damit konnte ich mir gedanklich helfen.

Dort bist du in einem geschützten Ort, wo du abschalten kannst, von deinem Alltag...die Konzentration liegt nur bei dir. Klingt vielleicht zu anfang auch etwas beängstigent, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.

Ich bin sicher das du das packst :) Wenn du merkst du zerdenkst das Thema...frag dich einfach, was für einen Sinn es macht, jetzt darüber nachzudenken.

Hab dazu gestern ein nettes Zitat gefunden:

Over-thinking ruins you. Ruins the situation, twists things around, makes you worry and just makes everything much worse than it actually is. (Zu vieles nachdenken zerstört dich. Zerstört die Situation, verdreht Dinge, bereitet dir sorgen, und macht alles schlimmer als es tatsächlich ist) Keine Ahnung von wem das ist.
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Fr. 23.08.2013, 10:34

Das ist ein schönes Zitat, und wahr ist es auch. Also besteht die Kunst letztendlich darin einen gesunden Mittelweg zwischen zuviel Nachdenken und verdrängen zu finden.


Dann werde ich mal versuchen das Thema etwas ruhiger anzugehen. Die Einweisung kann ich ohnehin erst in 2 - 3 Wochen erledigen. Bis dahin sollte sich auch der sozialpsych. Dienst gemeldet haben wegen den Beratungsgesprächen, dann werde ich die Zeit bis zur Klinik einfach damit überbrücken.

Ich möchte dir aber nochmal von ganzem Herzen dafür danken, dass du mich nun schon seit 1,5 Monaten hier begleitest und mir Ratschläge gibst. Auch das Lob das man hier drin erfährt, wenn man über seinen Schatten springen konnte und den nächsten Schritt zur Besserung unternommen hat, tut gut und gibt einem Mut weiter zu machen.
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Fr. 23.08.2013, 10:44

Nichts zu danken :) mach ich gerne. Freue mich ehrlich gesagt immer von dir zu lesen. Deine Entwicklung finde ich toll...du gibst auf dich acht, und verlierst nicht den Mut.

Vergiß nicht uns auf dem laufenden zu halten :wink:

Wie geht's eigentlich deiner Frau?
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Fr. 23.08.2013, 10:57

GLaDOS hat geschrieben:Wie geht's eigentlich deiner Frau?

Viel besser. Körperlich zwar nicht, aber psychisch ist sie wesentlich stabiler, selbstsicherer und auch fröhlicher. Sie verlässt nun wieder gerne die Wohnung, wir unternehmen viel und auch vom Bekanntenkreis kommt nur positives Feedback (was übrigens auch ein Grund ist weshalb mir alle zur Klinik raten, weil sie ihre Fortschritte sehen). Ist also richtig schön und erfrischend. Finden wir beide ganz toll :D
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Fr. 23.08.2013, 11:00

Da seit ihr beide ein gutes Team :) schön das es ihr besser geht.
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Di. 03.09.2013, 01:13

Endlich ist mein Hausarzt aus dem Urlaub zurück. Hab ihn heute dann auch gleich aufgesucht und ihm ganz kurz und knapp einen kleinen Einblick gegeben. 2 Minuten später hatte ich die Einweisung in der Hand. Wenn ich seinen Gesichtsausdruck richtig deuten konnte, hatte er wohl schon länger darauf gewartet dass ich mit sowas ankomme. Er meinte ja noch dass es der schwierigste Schritt sei, sich einzugestehen dass man Probleme hat und Hilfe benötigt. Er hätte mich auch sofort krank geschrieben, aber das habe ich dankend abgelehnt.

Direkt danach bin ich ins Krankenhaus und hab nun am Donnerstag mein Vorgespräch. Danach rechne ich mal mit 1 - 2 Monaten Wartezeit.

In der Arbeit habe ich dann noch meinen Chef vorgewarnt, dass ich dieses Jahr wohl noch mindestens 7 Wochen krank bin. Nachdem auch er dann einen Teil meiner Probleme hörte meinte er nur dass es gut ist, dass ich es dann doch noch rechtzeitig bemerkt habe und mir Hilfe gesucht habe, bevor es schlimmer wird, und falls ich Hilfe benötige solle ich zu ihm kommen.

Ansonsten war es erstmal eine große Erleichterung als das mit der Einweisung erledigt war. Hielt aber nicht lange an, denn nun fiebere ich auf das Vorgespräch hin. Aber es hält sich in Grenzen. Auch die Angst vor der Klinik selbst ist recht erträglich. Ab und an kommt sie etwas stärker durch, meistens aber wenn ich im Geiste schon in der Gruppentherapie sitze. Vor der habe ich wirklich Angst. Aber nun gibt es kein zurück mehr und letztendlich werden wir alle davon profitieren wenn ich gestärkt aus der Klinik raus komme.

Gute Nacht :-)
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Di. 03.09.2013, 08:41

:okay:

Großartig, dass das alles so reibungslos klappt :) und auch das dein Chef so verständnisvoll reagiert hat. Schön das dir alle so den Rücken stärken für diesen schwierigen Schritt.

Gruppentherapie mochte ich zu Anfang auch nie. Man ist neu, unsicher, und soll etwas von sich preisgeben, vor lauter Fremden, aber das wird schnell leichter, wenn man die Mitpatienten erst kennenlernt.

Bin gespannt was für einen Eindruck du am Do. bekommst.

Lieben Gruß :) *winke*
GLaDOS
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon Kugor » Do. 05.09.2013, 13:04

So muss mich kurz halten,muss gleich in die Arbeit.
Gespräch War ganz nett aber der Termin zur Einweisung hat mich etwas überrascht. Nächsten Mittwoch ist es schon soweit :shock:
Nun macht sich Panik breit. Aber die hätte ich so oder so kurz vor der Einweisung :?

Wenigstens geht was vorwärts und ich kann noch ein bisschen was vom Sommer mit
Kugor
 

Re: Verlustängste, Selbstzweifel etc

Beitragvon GLaDOS » Do. 05.09.2013, 13:19

Wow^^ das ging ja flott...das wird schon, wirst sehen :)
GLaDOS
 

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