Schüchternheit wird zum sozialen Problem :(

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Schüchternheit wird zum sozialen Problem :(

Beitragvon Fräulein Pippilotta » Di. 13.11.2012, 13:14

Halli Hallo,

Bin gerade ganz neu hier und möchte meine Vorstellung etwas vertiefen.

Ich platz mit dem Problem mal so raus: ich glaube ich bin sozial ein absolutes Problemkind.
Irgendwann hat es sich eingeschlichen, dass ich immer und immer zurück haltender wurde. Ich habe grundsätzlich zu allem eine feste meinung. Diese vertrete ich auch, allerdings nur innerhalb der Familie oder wirklich engen Freunden. Bis ich mich in neuen Situationen wohl fühle und auftaue dauert es ewig, Wochen, Monate. Bis es so weit ist, denkt mein Umfeld bereits ich sei arrogant und halte mich für etwas besseres und möchte gar keinen Kontakt :-/ es haben sich also die ersten Grüppchen geschlossen und ich steh da.... Ich denk da nur mal so an meine Weiterbildung letztes Jahr.... Pausen. Schrecklich, man sitzt allein da u weiß nichts mit sich anzufangen...

Auch im kindergarten bin ich außen vor. Ich hasse Elternabende, ich hasse feiern ect pp
Ich glaube generell ich werde angeguckt, beäugt. Auch wenn ich einkaufen bin, ich bin also die, die durch den laden rast. Oder die, die mit ihrem babyspricht um einen Grund zu haben, ja nicht ins weite zu gucken! Ich gucke Leute generell auch nicht an. Ich mag's einfach nicht.

Das Problem ist nicht, dass ich keine Gespräche führen kann. Ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen. Ich freue mich auch jedes mal, wenn ich erfolgreich ein Gespräch gemeistert habe. Ich kann's also. Aber ich muss ernsthaft angesprochen werden oder ein vier-Augen-Gespräch führen.

Ich meide eben einfach menschenansammlungen, so gut es eben geht.
Schon wenn ich ein Päckchen für den Nachbarn annehme, ich bringe es nicht rüber. Entweder kommt er es abholen, oder ich schicke meinen Mann. Solch Kleinigkeiten eben.

Zu hause ist stets alles schick. Toll dekoriert, toll aufgeräumt sauber usw
Aber wofür? Es kommt doch niemand...
Fräulein Pippilotta
 

Re: Schüchternheit wird zum sozialen Problem :(

Beitragvon Atisha » Di. 13.11.2012, 13:20

du brauchst mehr Mut, musst mehr aus dir rausgehen. Ist es noch Schüchternheit oder schon mehr Angst?

Hier mal einen Beitrag von mir, vielleicht passt es?

Wenn man Angst hat sich an der Welt zu reiben wird die Seele krank!
viewtopic.php?f=43&t=6396
Atisha
 

Re: Schüchternheit wird zum sozialen Problem :(

Beitragvon Fräulein Pippilotta » Di. 13.11.2012, 13:34

Danke dir!

Ich kann garnicht sagen ob es Schüchternheit oder Angst ist. Es ist einfach unwohlsein. Ich möchte einfach dieses "beobachtet werden" umgehen. Ich habe grundsätzlich das Gefühl, alle Welt guckt mich an u grundsätzlich verbinde ich es mit "lästern". Wenn mich jemand sieht, dann fahlem ihm 1000 Sachen auf, über die man tuscheln könnte.... Zumindest sind das meine Gedanken.
Dabei bin ich weder potthässlich noch sonst was. Eher unauffällig u dennoch Falle ich auf. Mir wurde mal von einer Therapeutin zu Zeiten meines klinikaufenthaltes gesagt "sie wirken so selbstbewusst. Ihr Gang ist so fest. Schon wenn sie den Raum betreten ist man bei Ihnen" komisch nur, dass ich mich nicht annähernd so fühle, wie ich wirke...
Fräulein Pippilotta
 

Re: Schüchternheit wird zum sozialen Problem :(

Beitragvon Atisha » Di. 13.11.2012, 13:44

Ich weiß jetzt auch gleich gar keinen Reim drauf, aber versuch doch mal dich zu verändern. Entweder so, daß du den Raum den dein Körper einnimmt auch mit deiner Seele füllst, also das du dir deines selbstbewussten Auftretens bewusst wirst und dann innerlich es auch mal so versuchst zu sein, oder du machst das Umgekehrte, du achtest auf deinen Körper und versuchst dich mal so zu bewegen wie du dich fühlst. Wahrscheinlich kann man da so mal seinen Spielraum ausloten, am Ende gilt es irgendwann einmal die gesunde Mitte zu finden.
Atisha
 

Re: Schüchternheit wird zum sozialen Problem :(

Beitragvon lieselotte » Di. 13.11.2012, 18:53

Fräulein Pippilotta hat geschrieben:Mir wurde mal von einer Therapeutin zu Zeiten meines klinikaufenthaltes gesagt "sie wirken so selbstbewusst. Ihr Gang ist so fest. Schon wenn sie den Raum betreten ist man bei Ihnen" komisch nur, dass ich mich nicht annähernd so fühle, wie ich wirke...


Oha. Das finde ich wieder faszinierend. Wirkung und Sein.
Du musst Dich nicht fühlen wie es Dein Auftreten suggeriert. Viele treten so auf und haben doch nur gelernt, dass man sich verkaufen muss.
Du solltest das ummünzen durch simple Pflichtübungen. Man muss, ob man will oder nicht, manchmal anderen Leuten die Hand geben. Manchmal sich vorstellen oder wird vorgestellt. Um solche Prozeduren kommt man nicht drum rum. Also spiel in dem Rahmen mit. Übe small talk. Lächeln kann auch nicht schaden.
Damit sind die Leute zufrieden und Du hast Deine Ruhe.

Ich war früher auch so wie Du. Immer kurz vor dem Schreikrampf gegenüber einer Ansammlung von Leuten. Ich mag die nicht und ich verdünne mich immer wieder recht schnell. Vorher allerdings verkaufe ich mich verbal sehr gut. Hier ein Einwurf, da ein kleiner Spruch, dort bekundetes Interesse, voila, passt. Innerlich ist mir das alles wurscht. Aber, der Etikette muss Genüge getan werden. Also spiel ich soweit mit.

Zum Abschluss, was andere von Dir denken oder denken könnten, lass das Spielchen sein. Du denkst von den anderen nichts Gutes, andere von Dir nicht oder doch, letztendlich ist es egal. Es gibt in der Welt so viel aufgesetzte und falsche Freundlichkeit, wichtig ist nur die ehrliche Sympathie bei Leuten, auf die es ankommt. Beim Rest steht man drüber. Die zählen nicht.
lieselotte
 


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