Sollte ich mich stationär einweisen lassen?

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Sollte ich mich stationär einweisen lassen?

Beitragvon Sockee1992 » Do. 05.07.2012, 23:36

Hallo zusammen,

das ist das erste mal, dass ich etwas in ein Forum schreibe, also nimmts mir nicht übel wenns das falsche Thema an der falschen Stelle ist.

Seit einiger Zeit frage ich mich wie oben stehend, ob ich mich selbst in die Klinik einweisen lassen sollte.
Da das bekannte Teufelchen und das Engelchen zweier Meinungen sind und ich mir nicht sicher bin, stelle ich hier meine Frage, zu meiner Situation, also:

Ich bin Sascha, 20 Jahre alt und bin seit März diesen Jahres arbeitslos, ich bin mit meiner Mutter zusammen aus unserem alten Wohnort weggezogen, weil sie es da nicht mehr ausgehalten hat und näher an der Familie sein will. Ich habe mich bis heute nicht eingelebt und hasse es ehrlich gesagt hier, vermisse meine alte Gegend, wo ich alles und jeden hatte, ich habe kurz nachdem wir hier eingezogen sind einen neuen Job bekommen den ich nach 4 Monaten wieder abgebrochen habe. Diese Abbrecherei zieht sich im Moment wie ein roter Faden durch mein Leben. Ich habe damals meine Realschule abgebrochen, nach einem Jahr meine Lehre, meine frühere Therapie, sämtliche Arbeitsstellen die ich angetreten habe, meine damalige langjährige Beziehung und das alles von heute auf morgen, also aus dem Affekt heraus. Habe damals schon in der Realschule Depressionen gehabt, das fing mit ca 15-16 an. War dann danach fast ein Jahr arbeitslos bis ich meine Ausbildung angefangen habe. Dann gabs wieder eine längere Zeitspanne wo es alles Friede Freude war und ich mich eigentlich nicht beklagen konnte. Nun, seitdem wir hier wohnen, ca seit oct. 2011 schleicht sich alles wieder an, ich denke ich habe eine Art von Sozialphobie, wieder anschleichende Depressionen, Suizidgedanken, ziehe mich fast komplett aus dem Leben und meinem Freundeskreis zurück, habe mich zum Einzelgänger entwickelt der meint nichts und niemanden zu brauchen. Binde mich in keine Familienangelegenheiten mehr ein, schotte mich sogar vor ihr ab. Habe sämtliche Suizidmethoden gezwungenermaßen im Kopf gehabt, war öfters kurz davor mir die Pulsadern aufzuschneiden oder vor nem Zug zu springen, mir ist so gut wie alles durch den Kopf gegangen. Habe vor Wut auf mich selbst meine halbe Einrichtung zerdeppert, nachdem ich mir wieder die Pulsadern aufschneiden wollte. Ich habe mich nur nie kurz davor getraut es "durchzuziehen", ich geh davon aus das ist mein irgendwo versteckter noch erhaltenener Lebenswille oder sowas. Ich habe bis jetzt mit niemanden wirklich darüber geredet, ich verzichte drauf mich jemanden zu öffnen, geschweige denn Mitleid zu bekommen. Nun meine Mutter hat mich vor 3 Wochen rausgeschmissen, weil ich ihr gegenüber ein Kostenfaktor und eine Belastung geworden bin, kann Sie durch meine Arbeitslosigkeit nicht mehr finanziell unterstützen, als ich einen Zeitarbeitsjob gefunden habe, bin ich wieder eingezogen. Da bin ich dann nach 2 Tagen aus unerklärlichen Gründen nicht mehr erschienen. jetzt kommts soweit dass sie die Wohnung demnächst kündigen muss weil sie finanziell am Ende ist, ich habe oben vergessen, dass ihr Ex (not my father) ein Monat noch hier wohnte und sie somit die Miete halten konnte. Der hat sie nun beschissen und ist abgehauen. Ich bekomme von der ganzen Familie nur Druck und Druck, ich solle mir nen Job suchen, mal was durchziehen, weil ich ohne Job ein niemand bin. Ich sei faul etc. Ich habe im Moment nicht einen Cent und keine Perspektive und kein gefühltes Zuhause. Meine Mutter sagt ich soll zusehen wo ich bleibe, ich solle zu meinem Vater gehen mit dem ich seit etlichen Jahren nichts mehr zu tun hab weil er sich einfach nen Dreck um mich geschert hat. Ich habe nach der Zeit gelernt keine männliche Bezugsperson mehr zu brauchen und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Ich bin normalerweise ein offener Typ mit Humor, der auch gern mal was unternimmt, dem Freunde wichtig sind und sich am Leben beteiligt. War bisher eigentlich immer beliebt bei den Leuten: Schule, Arbeit, Freundeskreis, Frauen ;) so sagt mans mir. Doch dieser "Typ" ist in letzter Zeit sehr weit entfernt von mir und das fehlt mir. Mein Leben jetzt besteht darin nicht mehr aus dem Bett zu kommen, so gut wie keine Sozialen Kontakte mehr zu haben, bald ein zweites mal rauszufliegen und das endgültig. unkontrolliert zu kiffen und zu saufen und mir jeden Tag vornehme endlich dem ein Ende zu bereiten, weils für alle das beste wäre, vor allem für mich. Aber ich schiebs vor mir hin weil ichs nicht "durchziehe".
Meine Depressionen fressen mich langsam auf und ich hab mir endlich mal eingestanden dass ich HILFE brauche, keine "ich-rede-mit-einem-Freund-drüber-Hilfe" sondern Professionelle....

Nun das wars in ganz ganz grober Version, ich weiss dass ich Probleme habe aber sind sie auch soweit ausgeprägt dass ich mich wirklich einweisen lassen sollte? (was ich eigentlich möchte, da ich dann Von allem Abstand habe und in Ruhe an mir arbeiten kann) oder reicht eine ambulante Therapie, weil ich sonst jemanden den Therapieplatz "wegnehmen" würde, der es "nötiger" hat.

Danke im Voraus für Antworten und bei Fragen.....fragt!
Sockee1992
 

Re: Sollte ich mich stationär einweisen lassen?

Beitragvon Atisha » Do. 05.07.2012, 23:49

Also ich kann dir deine Frage nicht beantworten, ob stationär oder ambulant.
Aber was tun solltest du auf alle Fälle. Sozial wie Psychologisch. Als erstes musst du mal mit jemandem profesionellen reden. Gehe doch mal zum Sozialpsychiatrischen Dienst, wenn du in einer größeren Stadt wohnst oder es gibt da auch Psycho-Soziale-Vereine. Wenn du gar nicht weißt an wen du dich wenden sollst, dann frage bei deiner Krankenkasse nach, wo du dich hinwenden kannst.

Noch was, so ne richtige liebe Mutter ist das aber auch nicht, wenn du rausfliegst weil du Probleme hast.
Atisha
 

Re: Sollte ich mich stationär einweisen lassen?

Beitragvon Sockee1992 » Do. 05.07.2012, 23:57

Atisha hat geschrieben:Also ich kann dir deine Frage nicht beantworten, ob stationär oder ambulant.
Aber was tun solltest du auf alle Fälle. Sozial wie Psychologisch. Als erstes musst du mal mit jemandem profesionellen reden. Gehe doch mal zum Sozialpsychiatrischen Dienst, wenn du in einer größeren Stadt wohnst oder es gibt da auch Psycho-Soziale-Vereine. Wenn du gar nicht weißt an wen du dich wenden sollst, dann frage bei deiner Krankenkasse nach, wo du dich hinwenden kannst.

Noch was, so ne richtige liebe Mutter ist das aber auch nicht, wenn du rausfliegst weil du Probleme hast.


Danke erstmal für deine Antwort, werde morgen wohl erstmal zum Hausarzt gehen, dem von meinem Vorhaben erzählen und alles weitere wird sich dann wohl herausstellen.
Zu meiner Mum, sie wusste bis heute nichts davon. Habe auch nicht wirklich vor was ausm Nähkästchen zu plaudern, aber was Ihr größtes Problem ist: Geld, Geld und nochmal Geld. Ich kanns nicht mehr hören. Klar, mache ich eine Therapie,aber werde dann auch schlecht etwas finanziell beisteuern können. Für Sie wärs wohl einfacher wenn ich ausziehe.
Sockee1992
 

Re: Sollte ich mich stationär einweisen lassen?

Beitragvon Atisha » Fr. 06.07.2012, 00:05

du musst wirklich selber einschätzen wie stark dein Druck ist dir was anzutun und wie stark deine Depression dich fertig macht. Oder ob du es noch durchhältst bis du vielleicht ne Psychotherapie bekommst, das dauert oft genug Monate, ehe man da einen Termin bekommt. Also wenn es Not tut, dann gehe einfach zum Psychiater, setze dich einfach rein ohne Termin und sagst das du dich nicht mehr auf die Reihe bekommst und Suizidgedanken hast. Psychotherapie ist der sanfte aber langwierige Weg und beim Psychiater da wirds wohl dann ohne Medikamente nicht gehen.
Atisha
 


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