Definition gedanklicher Verzerrungen

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Definition gedanklicher Verzerrungen

Beitragvon planb » Fr. 10.02.2006, 13:53

Definition gedanklicher Verzerrungen

1.
Alles-oder-nichts-Denken: Du siehst alle Dinge in Schwarz-Weiß-Kategorien. Sobald deine Leistung nicht ganz so perfekt ist, siehst du dich als totalen Versager an.

2.
Übertriebene Verallgemeinerung: Du siehst ein einzelnes negatives Ereignis als Modell einer unendlichen Serie von Niederlagen.

3.
Geistiger Filter: Du greifst dir ein einzelnes negatives Detail heraus und suhlst dich ausgiebig darin, so daß dein gesamtes Wirklichkeitsbild getrübt wird, genauso, wie ein Tropfen Tinte einen ganzen Becher Wasser einfärbt.

4.
Abwehr des Positiven: Du weist positive Erfahrungen ab, indem du darauf bestehst, daß sie aus irgendeinem Grund „nicht zählen“. Auf diese Weise kannst du deine negative Grundüberzeugung aufrechterhalten, die ganz im Gegensatz zu deinen alltäglichen Erfahrungen steht.

5.
Voreilige Schlußfolgerungen: Du gelangst zu negativen Interpretationen, auch wenn keine unumstößlichen Tatsachen vorhanden sind, die deine Schlußfolgerung erhärten können
-Gedankenlesen: Du bildest dir ein, daß dir jemand ablehnend gegenübersteht, und machst keinerlei Anstalten, dir darüber Klarheit zu verschaffen.
-Falsche Vorhersagen: Du erwartest, daß die Dinge sich ungünstig entwickeln werden, und du bist überzeugt, daß deine Vorhersage eine bereits feststehende Tatsache ist.

6.
Über- und Untertreibung: Du überschätzt die Wichtigkeit bestimmter Dinge (zum Beispiel einen deiner Fehler oder die Leistung eines anderen) oder unterschätzt andere Aspekte so stark, daß sie schließlich ganz winzig erscheinen (zum Beispiel deine eigenen Fähigkeiten oder die Schwächen anderer Leute).

7.
Emotionale Beweisführung: Du nimmst an, daß deine negativen Gefühle notwendigerweise genau das ausdrücken, was wirklich geschieht: „Ich fühle es, also muß es wahr sein.“

8.
Wunschaussagen: Du versuchst, dich mit Aussagen wie „man sollte“ oder „man sollte nicht“ zu motivieren. Anforderungen, wie „man muß“ oder „es hätte sich gehört“ gehören ebenfalls dazu. Durch den Druck, der dadurch entsteht, fühlst du dich aber teilnahmnslos.

9.
Etikettierungen: Hierbei handelt es sich um eine besonders übertriebene Form der Verallgemeinerung. Anstatt dir über deinen Irrtum klarzuwerden, drückst du dir ein negatives Etikett (Selbstbeschreibung) auf. Es lautet: „Ich bin ein ewiger Verlierer“. Wenn das Verhalten eines anderen bei dir Anstoß erregt, gibst du ihm ein negatives Etikett: „Er ist ein Vollidiot!“. Falsches Etikettieren bedeutet, ein Ereignis mit einer ungenauen und emotional aufgeladenen Sprache zu beschreiben.

10.
Dinge persönlich nehmen: Du glaubst, für ein negatives äußeres Ereignis verantwortlich zu sein, obwohl du damit in Wirklichkeit gar nichts zu tun hast.
Zuletzt geändert von planb am Sa. 11.02.2006, 16:10, insgesamt 3-mal geändert.
planb
 

Beitragvon Stella-cuore » Fr. 10.02.2006, 13:58

Finde ich sehr interessant!
Darf ich fragen, woher du das hast? ... oder hast du das selbst so geschreiben?

Gruß
Stella
Stella-cuore
 

Beitragvon planb » Fr. 10.02.2006, 14:02

Stella, das hatte mir mal ein Therapeut in die Hand gedrückt.
planb
 

Beitragvon hmmmmm... » Fr. 10.02.2006, 16:34

was für psych. krankheiten können denn solche "gedanklichen verzerrungen" als symptom haben?
hmmmmm...
 

Beitragvon Omegatier » Fr. 10.02.2006, 17:08

Stella, das hatte mir mal ein Therapeut in die Hand gedrückt.

hat dein therapeut das von der homepage??????


http://members.aol.com/HKottke3/o13.htm -> http://members.aol.com/HKottke3/zerrbild.htm

startseite: http://members.aol.com/HKottke3/omega.htm

von der homepage: http://members.aol.com/HansKottke/index.htm
Omegatier
 

Beitragvon planb » Fr. 10.02.2006, 17:32

@hmmm & omegatier: Da müsste ich ihn fragen. Aber ich weiß nicht, wo er sich im Moment aufhält und hab ihn auch lange nicht mehr gesehen.

Meiner Meinung nach muß man auch nicht unbedingt krank sein, um so zu denken. Macht doch wahrscheinlich jeder mehr oder weniger so.

Und ich denke nicht, daß der Therapeut das von der Seite hat. Denke eher, der Mann hat das auch von einem Arzt.
planb
 

Re: Definition gedanklicher Verzerrungen

Beitragvon einsamesTrinchen » Do. 11.04.2013, 12:18

Hab mich gerade erschrocken als ich das gelesen hab :? Genau sowas geht manchmal in meinem Kopf vor sich .und man fragt sich dann ob das überhaupt Realität ist oder das was man sehen oder denken will. :(
Aber solang man darüber noch nachdenkt und sich diesen Verzerrungen nicht ganz hingibt denke ich ,muss nicht jeder zwangsläufig gleich krank sein ,wie du schon sagtest.
einsamesTrinchen
 


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