Habe ich das Stockholm Syndrom? evtl trigger

[Bellycat]

Hallo


Wie im Titel schon steht, bin ich am Überlegen,ob ich das Stockholm Syndrom habe.

Das Thema könnte vielleicht etwas gestört wirken aber ich möchte einfach nur wissen was mit mir los ist,
Denn das is definitiv nicht normal.. Und würde mich freuen wenn es da draußen vielleicht ein paar Leute gibt, die genauso verrückt sind wie ich Oo ich weiß leider nicht wohin ich mich sonst noch wenden soll, ich habe schon so viel recherchiert und weiß einfach nicht weiter.

Ich möchte euch kurz erläutern was mit mir los ist:

Seit einigen Jahren denke ich, dass ich gerne entführt werden will, ich habe schon viele Filme gesehen und Bücher gelesen und jedes Mal denke ich mir, ich wäre gerne das Opfer.
Natürlich denkt man im ersten Moment an Bdsm. Aber das ist es nicht. Ich habe das schon mit meinem damaligen Freund ausprobieren, Rollenspiele, Sm.. Aber sobald ich weiß er wird mir nicht ernsthaft wehtun wollen und macht das nur weil es mir Spaß macht, finde ich das nicht mehr aufregend.
Wieso will ich unbediengt ernsthaft entführt, gefesselt usw werden? Vllt denke ich nur dass es aufregend wäre, aber es ist doch eine schlimme Sache die man sich nicht wünscht! Und wenn uch in den Nachrichten davon höre bin ich aggressiv und sauer auf diese Verbrecher.
Ich verstehe wirklich nicht warum ich so bin.
Liegt es an meinem Selbsthass? Meinen Minderwertigkeitskomplexen?
Daran, dass ich Liebe und Nähe auf den Tod nicht ausstehen kann?!
Gibt es dafür eine Bezeichnung? Geht es euch vllt genau so?

Ich hoffe mein Thema passt hier rein, ich bin neu und kenne mich nicht aus
Hoffentlich kann mir trotzdem jemand weiterhelfen...

[Panvie]

Herzlich willkommen, nun auch von mir.

Berührungen mit dem Bösen zu machen löst in den meisten Menschen Angst oder Zorn aus. Man entscheidet nicht mehr, sondern empfindet nur noch... sollte man sich wehren? Sollte man dagegen kämpfen? Oder wäre es besser die Entscheidung bei den Tätern zu belassen? Die letzte Möglichkeit ist aus der Lage zu fliehen und seinem Schicksal entkommen zu wollen.

Das sind die Optionen.

Das Gefühl Opfer von Gewalt oder Entführung sein zu wollen dagegen ist.. ungewöhnlich. Ich kann nicht beurteilen, ob es sich in deinem Fall um Masochismus handelt oder dich solche Situationen sexuell erregen. Das Stockholm-Syndrom stellt sich für gewöhnlich erst ein, wenn man erst einmal entführt wurde und ist kein Dauerzustand - schon vor der Entführung.

Naja... dass du hier bist spricht dafür, dass es ein Problem für dich darstellt. Aber - vorsichtig ausgedrückt - ich finde auch "Gefallen" daran, die finstere Seite der Seele kennenzulernen, sonst würde mich Psychologie nicht so wahnsinnig interessieren. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es sich in deinem Fall wirklich um ein Problem für dich handelt. Ich meine... hast du denn Spaß an dem Gedanken? Und wenn ja, warum möchtest du davon loskommen? Sind vielleicht auch eher Fragen, die du dir selbst stellen müsstest.

(Ich weiß, in Gedanken wollen mich jetzt Mitleser bestimmt steinigen. ^^ Die Erklärung folgt jetzt.)

Ich schätze, dein eigentliches Problem ist nicht diese Ambition für adrenalinhaltige Entführungen, Geiselnahmen, Fesselspielchen... oder was da noch dazu gehört, sondern eher ein (tiefen)psychologischer Grund, der in deiner Vergangenheit liegt. Es gibt für nahezu jedes Verhalten einen Auslöser, ob simple Erziehung, Trauma oder anderes...

Vielleicht findest du hier jemanden, dem es ähnlich geht und der dich verstehen kann. Aber fachlichen Rat kann dir wahrscheinlich nur ein Tiefenpsychologe verschaffen, der dich näher kennenlernt und therapiert. Hast du da jemanden zur Zeit?

Nun, ich hoffe jedenfalls, dass du Antworten auf deine Sorgen findest und uns vielleicht auch auf dem Laufenden hältst, wie sich dein Problem entwickelt, bzw was du dagegen tust / tun möchtest. Würde mich jedenfalls freuen mehr von dir zu lesen oder dich aufzubauen - ebenso wie auch die anderen das sicher gern tun.

Nächtliche Grüßchen,
Panvie

Ps.: Achja, und keine Bange. Meine Texte sind für gewöhnlich nicht so lang. Aber deine Problem interessiert dann doch sehr..

[Anna]

Ich denke dein problem ist eher der selbsthass,deine minderwertigkeitskomplexe und das nicht ertragen von liebe und nähe. Kenne ich auch diese dinge. Denke ein Therapeut kann dir mehr dazu sagen. Denke aber nicht das es das Stockholmsyndrom ist. Bin aber halt kein Arzt oder so.
LG Anna

[Amon]

Solange das nicht chronisch wird und dein Leben zum großen Teil bestimmt?

Ich sag mal plump: Sexuelle Fantasien.

[Bellycat]

Danke schonmal für die Beiträge,

ich kann das leider mit keinem Psychologen besprechen, ich war schonmal in Behandlung wegen einem anderen Thema, habe aber das hier nie angesprochen, da mir das furchtbar peinlich ist.

Ich habe in meiner Vergangenheit deshalb auch wagemutige Sachen getan, mich mit älteren Typen getroffen, bei denen man ausgehen konnte, dass ihre Absichten nicht legal sind.
Wenn ihr versteht was ich meine. Ich wusste zum Beispiel, dass der vermeintliche 18 Jährige in Wirklichkeit 30 war.
Es ist (vllt. zum Glück) nichts passiert.
Trotzdem sehne ich mich danach?
Es macht mir auch ein bisschen Angst, weil ich vermute, wenn mir das widerfahren würde, hätte ich ein Trauma und könnte es nicht verarbeiten, da ich sowieso ein sehr sensibler Typ bin und mich jede Kleinigkeit so heftig belastet. Also dass das nur in meiner Fantasie aufregend klingt aber in Wirklichkeit wieder ganz anders ist.

Ich hoffe wirklich ich finde hier jemanden den es genau so geht, ich möchte nicht verrückt sein :'(
Und ich beschäftige mich schon SO lange damit und ich kann an nichts anderes mehr denken, ich würde gerne eine Erklärung dafür finden.

[Anna]

Dann geh nochmal zum Therapeuten denke das sollte möglich sein. Es würde dir vielleicht sicherheit verschaffen. Ich weiß nicht ob man da gleich von verrückt reden kann. Alles gute
Anne

[Panvie]

Naja, selbst wenn sich hier jemand findet, dem es ebenso geht. Macht euch beide das dann zu "normalen" Menschen, wenn ihr euch gegenseitig aufmuntert? Natürlich bist du verrückt, das ist jeder Mensch für sich. Aber verrückt zu sein und eine psychische Störung (fachlich gemeint) zu haben, kann Welten voneinander entfernt sein. Hier im Forum unterstützen wir uns zwar gegenseitig, aber - bitte entschuldige meine Strenge - du brauchst Hilfe von einer Fachperson. Besonders wenn du dich mit Menschen getroffen hast, die instinktive Bedürfnisse befriedigen wollten und von denen du das vor allem auch vorher wusstest!

Ein Therapeut ist nicht irgendein Fremder, dem du dich anvertraust und der dir sagt "Kopf hoch, wird schon wieder". Er (oder sie) kann dir mit fundiertem Wissen helfen. Und wenn du kein Vertrauen zu ihm fasst, musst du dir halt einen anderen suchen. Eine schlechte Erfahrung beschreibt doch nicht auch zukünftige Treffen mit einer Fachperson. Natürlich braucht es Vertrauen, um so eine Sache anzusprechen.

Es ist okay dir Unterstützung zu suchen. Aber hier wird dir keiner dabei helfen können, von deiner Psychose loszukommen. Höchstens dir Mut zusprechen, dass es mit der Zeit besser wird... Aber wer hier kann das garantieren, wenn er eigene Probleme hat?

[Bellycat]

Hätte nur gehofft jemanden zu finden, der das auch so empfindet.
Dann fühlt man sich nicht mehr so alleine..

[Panvie]

Hätte nur gehofft jemanden zu finden, der das auch so empfindet.
Dann fühlt man sich nicht mehr so alleine..

Klar, ist auch legitim.
Ich meinte nur, dass das Forum eine kräftige Instanz ist. Ein Fachmann aber noch mal ein anderes (sehr starkes) Kaliber darstellt. Natürlich bist du absolut immer willkommen, hier nach Gleichgesinnten zu suchen.