ich weiß nicht was mit mir geschieht!

[hideaway1996]

hallo!
ich kann nicht genau sagen, was ich habe . ich bin 17 Jahre alt und seit einem Jahr läuft alles sehr aus dem Ruder. Ich musste ein Pflichtpraktikum für die Schule machen und musste dort die ganzen 3 Monate, wo ich gearbeitet hab, wohnen. Ich musste mich jeden Tag übergeben und habe nur geweint, weil ich einfach nach Hause wollte.

Seit dem fühl ich mich von Tag zu Tag schlechter. Ich habe schlimme Stimmungsschwankungen, meistens bekommen das meine beste Freundin oder auch meine Eltern ab, ich sage oft bösartige Sachen die ich garnicht sagen will. Diese Gefühlsausbrüche sind sehr häufig. Vor einiger Zeit habe in angefangen mich selbst zu verletzen, mich zu ritzen. Ich bin ein sehr sensibiler Mensch, jedoch kommt mir das nicht normal vor wenn ich ständig, manchmal aus grundlos, zu weinen beginne und nicht mehr aufhören kann. Ich kann meine Gefühle nicht regulieren und umgehen kann ich mit ihnen schon garnicht. In meiner Familie sind psychische Krankheiten sehr häufig in jeglicher Form. Ich kann auch mit den Menschen in meiner Umgebung nicht darüber sprechen wie ich mich fühle oder was mit mir los ist auch wenn ich es gerne würde.

Mit meinem Freund bin ich seit 2 Jahren zusammen und ich sehen ihn als Teilgrund für meinen "Zustand", er meldet sich tagelang nicht und interessiert sich kaum für mich, ihn zu verlassen habe ich probiert aber da geht es mir noch schlechter wie sonst auch. Ich sage ihn oft, dass es mir sehr schlecht geht aber er kann es nicht verstehen, ich sitze nahezu jeden zweiten Tag zu Hause und kann nicht mehr aufhören zu weinen, weil es mich alles sehr fertig macht.

Ich habe große Zukunftsangst vorallem jetzt, wo ich ausziehen, studieren gehen muss. Die Angst beschäftigt mich Tag und Nacht, weil ich mir nicht vorstellen kann alleine zurechtkommen zu müssen.

Meine Mutter wollte mich schon öfters zu einer Teraphie schicken jedoch habe ich Angst davor, hinzugehen da ich nicht weiß was ich sagen soll bzw ich mich auch schäme.

[scarredsoul]

Hallo

Vor was genau hast du angst? Und warum schämst du dich?
Erstmal musst du es ja nicht jedem auf die Nase binden was denkst du über andere die eine Therapie machen? Meinst du die haben einen Grund sich zu schämen? Ich denke das es dir eine hilfe sein kann dem Grund auf die Spur zu kommen denn dieses Praktikum scheint ja etwas in dir aufgewühlt zu haben. Was also hast du zu verlieren? Und was ist verkehrt daran sich Hilfe zu holen? Jeder Mensch brauch irgendwo Hilfe keiner kann alles alleine schaffen der eine brauch sie hier der andere dort.Du bist kein schlechterer Mensch nur weil du Hilfe in anspruch nimmst. Ich habe auch eine ganze Zeit lang so gedacht doch dann habe ich mich gefragt was ich zu verlieren habe und ich kam zu dem schluss das ich nur gewinnen kann. Und wenn du merkst das es so garnicht das ist was dir hilft oder was du brauchst hast du jederzeit die möglichkeit es wieder zu beenden.Und das was du sagen sollst bzw magst wird von ganz alleine kommen bzw wird die Thera auch Fragen stellen ich denke da musst du dir keine Gedanken machen.

Du schreibst du musst ausziehen und studieren, dass hört sich für mich so an als ob du dazu gezwungen wirst und es selbst garnicht willst!?

LG

scarredsoul

[Vanilla]

Ich habe damals sehr lange gezögert, eine Therapie zu beginnen.
Auch ich habe mich geschämt, solche Hilfe anzunehmen.

Anderen, denen es auch sehr schlecht ging habe ich eine Therapie empfohlen, fand das für andere wichtig
und auch völlig richtig.
Nur ich dachte, ich muss das alleine schaffen, war ja schon 33 und was passiert ist als Kind, war ja schon
so lange her.

Als ich dann viele Ausgaben von alten Psychologie gelesen hatte, die habe ich in der Bücherei ausgeliehen,
habe ich mich in vielen Berichten wieder gefunden und begriffen, dass ich mich nicht schämen muss und
habe endlich eine Therapie begonnen.
Internet gab es damals kaum.

Weil es mir so schlecht ging, habe sehr schnell einen Termin in der Psychosomatik einen großen Uniklinik bekommen.
War 4 Monate stationär und habe danach lange eine ambulante Therapie gemacht.

Ich glaube ziemlich sicher, eine Therapie würde dir helfen.
Anfangs wusste ich auch nicht was ich sagen sollte (in der Klinik) und später ambulant.

Habe meine Gedanken oft aufgeschrieben, worüber ich beim nächsten Termin reden willst,

[Atisha]

Ich denke du bist in einer echten Lebensumstellung drinnen. Therapie klingt so nach krank sein, aber das musst du gar nicht sein. Aber wo findet man heute schon Lebensberatung wenn nicht beim Psychotherapeuten.

Du bist sensibel ich kann dich deswegen verstehen.

[Atisha]

Vielleicht musst du einfach alles besser planen, durchchecken und dich vorab informieren.

Musst du denn so weit von zu Hause weg studieren? Vielleicht wäre es gut das du irgendwas dort machst wo du Familienanbindung hast. Vielleicht noch mal ein längeres Praktikum, lasse dir dafür aber etwas Gehalt geben. Oder so einen Freiwilligendienst ... studieren kann man auch später noch. Eine Lehre bei einem alten Meister oder Meisterin in deinem Ort kann auch was tolles sein.

[Atisha]

Ich denke wirklich auch, du solltest dir eine/n Therapeuten/in suchen. Schau mal nach Verhaltenstherapie bei dir im Ort. Du brauchst jetzt dringend Lebenshilfe. Du solltest dir einige Therapeuten anschauen, dafür gibt es Probesitzungen die frei sind und von der KK bezahlt werden. Suche bis du jemanden gefunden hast bei dem du dich wohl fühlst. Ich habe auch einige ausprobiert und bin dann bei einer erfahrenen Therapeutin mit langem grauen Haar gelandet.

[hideaway1996]

danke für die vielen Antworten, ich fühle mich echt ein bisschen mehr verstanden als vorher jetzt wo ich weiß, dass es mehreren so ergangen ist.

Ich werde mich auch dazu entscheiden einen Termin bei einem Therapeuten auszumachen denn etwas anderes hilft denke ich nicht mehr.

Bezüglich studieren: Da es meine größter Traum ist dieses Studium zu machen muss ich da wohl durch, vielleicht lasse ich mir wirklich dazwischen ein Jahr zeit. Ich glaube ich hab einfach Angst vor der Herausforderung wegen der Aufnahmeprüfungen.

Habt ihr mit Freunden darüber gesprochen?

[scarredsoul]

Vielleicht wäre als zwischen lösung ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Bundes Freiwilligen Dienst was für dich.....

Ich habe nur mit meiner besten Freundin darüber gesprochen das cih ne Thera gemacht hab sonst wusste das keiner...