Depressionen und Angstzustände

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Depressionen und Angstzustände

Beitragvon Alice28 » So. 05.01.2014, 21:41

Hallo,

ich bin neu hier und suche irgendwie Hilfe, weil es so nicht mehr weitergehen kann.

Also ich versuche mal meinen psychischen Werdegang zu erläutern.
Vor ca. 11 Jahren ging es los. Ich habe Depressionen bekommen, weil ich mich selbst gehasst habe. Nichts mehr habe ich auf die Reihe bekommen und habe mich total isoliert, wie es ging. Nachher ging es soweit, dass ich angefangen habe, mir die Arme fast täglich aufzukratzen und mich selber grün und blau zu schlagen. Ich hatte totale Stimmungsschwankungen von einer Sekunde auf die Andere und war fast nur am weinen.
Naja, irgendwann hatte ich dann den Entschluss gefasst, mir professionelle Hilfe zu suchen. Aber das war ein Schuss in den Ofen gewesen. Ich war beim Arzt gewesen und hatte ihm meine Situation geschildert mit dem Arme aufkratzen und dass ich einen Psychologen oder einen Psychiater brauche. Aber er wollte mir erzählen, dass ich mir doch Handschuhe oder sowas in der Art anziehen solle, damit ich mich dann nicht mehr kratze. Also er wollte mich irgendwie nicht verstehen. Später hatte ich es noch einmal versucht und hatte direkt paar Psychiater und Psychologen angerufen, aber die erzählten mir, dass sie alle keine Plätze mehr frei hätten und haben mir auch keine Alternativen gezeigt, wo ich Hilfe bekommen könnte.
Mittlerweile ist es so, dass ich mich nicht mehr kratze, aber ich habe trotzdem noch Depressionen und die Angstzustände sind seit ca. 5 oder 6 Jahren.

Die Depressionen äußern sich so, dass ich einfach keinen Sinn in meinem Leben sehe. Sprich - ich weiß gar nicht, was ich hier eigentlich soll. Ich habe das Gefühl, dass ich einfach nicht in diese Welt reinpasse. Es überfordert mich. Im Prinzip sehe ich mich als Nichts, als ein Niemand und da kann einer tausendmal sagen, dass es vllt. nicht so ist, aber ich empfinde es so.

Die Angstzustände äußern sich so, dass ich Panikattacken bekomme z. B. beim Einkaufen oder wo viele Menschen sind. Mir wird dann aufeinmal schwindlig, heiß, ich fange manchmal auch an zu zittern und meine Blase drückt auf einmal so doll, als ob sie gleich platzen würde. Verlasse ich z. B. dann den Supermarkt, sind diese ganzen Beschwerden auch sofort wieder weg. Ich habe diese Panikattacken täglich, aber es gibt Phasen, wo sie richtig schlimm sind und dann wieder welche, wo es noch auszuhalten ist.

Momentan bin ich wieder an dem Punkt gelangt, wo ich mir eigentliche gerne professionelle Hilfe holen möchte, da ich auch über Selbstmord nachdenke (wobei darüber nachdenken und handeln doch zwei paar unterschiedliche Sachen sind) und ich in letzter Zeit auch öfters davon träume. Aber ich habe Angst, wieder keine Hilfe zu bekommen und in eine Klinik einweisen lassen oder so, möchte ich nicht. Habe dann Angst um meinen Arbeitsplatz. Es soll ja keiner mitbekommen.
Alice28
 

Re: Depressionen und Angstzustände

Beitragvon Katrinchen » Mo. 06.01.2014, 15:49

hallo erstmal,
es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. ich kenne Depressionen und Angstzustände auch sehr gut und weiß, wie hilflos man sich dann fühlt. wie der sprichwörtliche Käfer auf dem Rücken.
Mir hat bei meiner letzten Depression geholfen, dass mein Partner mich ab und zu mal geschnappt hat und mit mir rausgegangen ist. Das war auch wegen den Ängsten gut. Auch Freunde können hilfreich sein. Ich habe mich sehr eingeigelt und das war echt kontraproduktiv. Auch wenn ich weiß, dass es in den Momenten einfach nicht anders ging. Was deine Erfahrungen mit den sogenannten Profis angeht, bin ich echt sauer geworden und kann es gut nachvollziehen, dass du ratlos bist. Ich finde es ein Unding, dich so abzuspeisen. Aber ich denke, dass professionelle Hilfe- die auch gut ist- hier unerlässlich ist und leider muss man ziemlich suchen, bis man den richtigen trifft. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich wünsche dir, dass du nicht aufgibst, denn dein Leben ist wertvoll und kann sich wieder zum besseren wenden. Das hätte ich bei mir auch niemals (!!!) gedacht. Ich drücke dir alle Daumen!!!!!!!
Katrinchen
 


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