Probleme und das Problem darüber zu reden

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Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon Lithium » Mo. 27.01.2014, 11:26

Hallo,

der Hauptgrund warum ich hier schreibe ist eigentlich etwas seltsam, ich hab heute mittag einen Termin bei meinem Hausarzt um mit ihm über die psychischen probleme die ich habe zu reden.

Als ich das dass letzte mal probiert habe hab ich mir allerdings auch morgens einen Termin geben lassen und mittags hab ich dan behauptet das ich wegen magenbeschwerden da wäre.

Der Text ist daher Hauptsächlich um mich heute mittag durchhalten zu lassen und ich hoffe so vielleicht auch einen ansatz zu finden wie ich mit meinem Arzt heute mittag reden soll.

Es ist ds erste mal das ich mit jemand, und sei es nur in Form des Forums hier, darüber rede.
Jetzt kommt der Punkt an dem ich immer nicht weiss wie ich anfangen soll, daher schreib ich jetzt einfach mal drauf los, sorry falls es dadurch etwas verwirrend geschrieben ist.

Ich fang einfach mal mit meiner momentanen situation an.
Ich bin Männlich, 29 Jahre alt, Singel und lebe in meiner eigenen Wohnung.
Ich Arbeite seit 7 Monaten in meiner aktuellen Firma als Chemielaborant in Festanstellung.
Davor hab ich 3 Jahre in einer anderen Firma als Laborant gearbeitet (war befristet und wurde leider wegen der während dieser zeit immer schlechter werdenden Auftragslage nicht in ein unbefristetes Arbeitsverhältniss übernommen.).
Ich hab einen Freundeskreis mit Freunden auf die ich mich verlassen kann und denen ich vertraue, und eine Familie die mich bisher immer unterstützt hatt.

Das liest sich jetzt so als ob in meinem leben im moment eigentlich alles super läuft selbst für mich wen ich mir die zeilen nochma durchlese.
Das Problem ist das ich aber trotzdem “unglücklich“ bin, das unglücklich hab ich in anführungszeichen geschrieben da dass wort meine gefühle nur äusserst unzutreffend beschreibt.

Hier musst ich ein haufen Text löschen und neu schreiben da ich nicht wirklich weiter gekommen bin.
Ein Problem meines Problemes ist dass ich ncht darüber sprechen kann oder will da es mir zu tiefst unangenehm ist. Das ist auch der Grund warum ich bisher keine Hilfe in anspruchgenommen habe.
Selbst diesen Text zu schreiben fällt mir äusserst schwer (zumindest ohne ständig nur drum rum zu reden), ich habe sogar probleme mir Gedanken über meine Sorgen zu machen.

Sobald ich mich gedanklich mit der ganzen geschichte beschäftige verdräng ich das meistens sofort wieder aus meinem Kopf. Wen ich es dann doch schaffe mir gedanken über alles zu machen zieht mich das sofort runter so das ich dan teilweise ne Stunde oder länger zusammengesackt und teilweise weinend (ka warum) auf dem sofa liege bis ich das ganze wieder irgendwo wegschieben kann.

Ich kann nur schwer beschreiben wie ich mich dan fühle, klingt jetzt vielleicht blöd aber am ehsten lässt sich das dann beschreiben als ob ich einen großen Knäul im Kopf hätte wo alles was mich belastet verknotet ist, und wen ich versuch mir einen einzelnen strang rauszuziehen lösst sich alles auf und erschlägt ein förmlich.

Ich denke das dieses Verdrängen und Ignorieren auch mit schuld daran ist das ich nicht wirklich weiss wo mein Problem ist, ich seh im grunde nur die “symptome“ aber nicht den grund warum ich mich so fühle.

Das ist auch einer der Gründe warum ich nicht mal mit meinen guten Freunden, denen ich bedingungslos vertraue, darüber reden könnte, da ich nicht weiss wei ich ihnen etwas erklären sollte was ich ncht einma selbst versteh.

Selbst in diesem Text merke ich wie er immer länger wird ohne dabei viel zusagen, daher versuch ich jetzt einfach kurz einen kleinen Teil zu beleuchten.

Antriebslosigkeit: Ist in den letzten monaten immer Schlimmer geworden, kann mich zu fast nichts mehr motivieren,
ich muss mich morgens oft zur Arbeitzwingen obwohl ich eigentlich kein Problem mit ihr hab.
Zuhause lie ich fast den ganzen Tag auf dem Sofa und schau Serien/Filme/Dokus wobei das oft einfach nur berieselung ist.
An schlimmen Tagen fühl ich mich dabei innerlich einfach nur leer.
Meinen Hobbys gehe ich kaum bis garnicht mehr nach, z.B. Habe immer viel und gerne gelesen aber seit ca. 4 Monaten kein Buch mehr in der Hand gehabt., Videospiele spiele ich auch so gut wie nicht mehr.
Was mir sehr unangenehm ist das ich seit etwa 3 monaten mich nicht einmal mehr um die Hausarbeit richtig kümmer, daher zu selten und schlampig putze, es ist nicht so als würde ich im Dreck leben aber alles ist unordentlich und eigentlich oft an der Grenze zum nicht mehr Vorzeigbaren (zu mindest in meinen Augen) zustand.
Wen ich das Haus nicht verlassen muss leidet soagr meine Körperhygiene darunter ( wen ich z.B Krank bin oder Urlaub hab und dan irgendwan mich selbst ekel das ich seit Tagen die gleichen klamotten an hab und nicht duschen war.)
Das einzige wozu ich mich überhaupt aufraffen kann ist mich mit meinen Freunden zu treffen, was ich auch oft mache. Aber selbst da muss ich in letzter zeit oft erstmal nen Punkt überwinden um mich aufzuraffen,Und ,erke das ich dann oft gereizt bin, worauf mich schon Freunde angesprochen haben.

Das belastet mich sehr Stark besonders da ich mir dan auch oft sachen vornehme aber einfach nicht einhalte, wie z.B Morgen Räum ich auf. Ich hasse mich teilweise dafür da ich mir denk ich muss es doch einfach nur machen, nichts hält mich davon ab. Aber ich schaff es einfach nicht mich für mehr als das nötwendigste zu motivieren.

Im Grunde läuft mein leben so vor sich hin während ich mich von seichter unterhaltung ablenken lasse.
Seit einiger zeit Kiffe ich auch wieder gelegentlich (hatte ich als jugendlicher ein weilchen gemacht) obwohl ich merke das es das ganze nur verschlimmert, meine stimmung bessert sich dan zwar meist kurzfristig aber die Antriebslosigkeit wird dadurch natürlich nicht besser im gegenteil, man wird nur noch gleichgültiger gegenüber allem.

Damit will ichs mal belasen hab hier eh schon viel mehr geschrieben als ich wollte ohne dabei auch nur ein bruchteil von dem zu sagen was ich wollte.



Ich hoffe der Text ist nicht zu “komisch“ ich hab einfach mal vor mich hin geschrieben und sorry für die länge.
Lithium
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon Christine » Mo. 27.01.2014, 11:37

Hallo, erst mal herzlich willkommen hier :) Und nein, der Text ist nicht komisch. Mit Antriebslosigkeit und Reizbarkeit haben viele mehr oder weniger stark zu kämpfen.
Mein erster Gedanke war, dass du den geschriebenen Text hier einfach ausdruckst und nachher mit zum Arzt nimmst? Dann kannst du, falls dich der Mut verlässt, ihn das Ganze auch einfach lesen lassen.

Zum Thema Motivation: "Morgen räume ich auf" ist vielleicht ein bisschen zu viel. Wenn es einem wirklich nicht gut geht und die Antriebslosigkeit so stark ist, ist es oft besser, sich kleinere Ziele zu setzen. "Babysteps".
Zum Beispiel - "heute spüle ich die Kaffeetasse ab, nachdem ich ausgetrunken habe". Oder "Heute mache ich nach dem Aufstehen mein Bett". So kleine Schritte eben, dass sie wirklich nicht schwer einzuhalten sind. Oft kommt schon etwas Motivation und Kraft für "größere" Dinge wieder, wenn man es geschafft hat, überhaupt mal irgendwas anzufangen.
Christine
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon Lithium » Mo. 27.01.2014, 16:30

Hallo Christine und danke für deine Antwort.

Das mit dem Ausdrucken is wirklkich ne tolle idee, da ich immernoch net weiss wie ich anfangen soll.

Das mit den Babysteps is auch gut, habe vor ein paar monaten in der mittagspause immer nen paar sachen aufgeschrieben die ich zuhause zuerst erledigen muss. Hat auch gut geklappt anfangs allerdings hab ich dan wieder zu schnell zu viel wollen so das ich irgendwan nichts mehr davon gemacht habe.
Ich denk das werd ich nochma machen ohne diesma so schnell mehr ereichen zu wollen

Bin mir jetzt im moment aber auch sicher wen ich heute morgen nicht den Text geschrieben hätte würde das beim Arzt gleich wieder nicht klappen.

So jetzt is dan aber auch zeit das ich los muss, ich schau das ich vieleicht ne kleine rückmeldung geb wies beim arzt war .
Lithium
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon GLaDOS » Mo. 27.01.2014, 17:23

Hallo =)

Es ist auf jeden Fall positiv, dass du dich dazu entschieden hast dir Hilfe zu suchen. Das ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das das Kiffen in deiner Situation kontraproduktiv ist siehst du ja selber. Sei nur vorsichtig mit deinem Konsum.

Oftmals muss man kein Trauma, eine schlimme Vergangenheit, oder was auch immer prägendes erlebt haben um sich so zu fühlen. Die Leere zieht einem in seinen Bann.

Du siehst das du ein Problem hast und gehst dagegen an...hab im Moment nicht zu hohe Erwartungen an dich selbst...darauf kann nur eine Enttäuschung folge. So wie Christine schon schreibt Babysteps. Alles versuchen überschaubar zu behalten...du siehst wie schnell man sich in sich selbst verlieren kann, und der Weg da raus ist nicht so leicht.

Mir geht es Phasenweise noch so das ich nicht lesen oder vorm PC zocken kann...eben meinen Hobbys nachgehen, was ziemlich nerven kann. Ist aber nun mal so. Ich kann deinen Text ganz gut nachvollziehen :|

Bin neugierig was dir dein Arzt geraten hat.
GLaDOS
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon Kathikatze » Mo. 27.01.2014, 17:33

Nein, Dein Text ist nicht komisch.
Ganz genau so funktioniert eine Depression.
Genau so geht es mir auch, wenn ich depressiv bin. Auch der Teil, den Du nicht aufschreiben konntest. Ich weiss genau, was Du meinst.
Kathikatze
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon Lithium » Mo. 27.01.2014, 18:51

So gerade vom Arzt zurück und ich bin so froh das ich endlich wenigstens diesen schritt geschafft habe.

Die antworten hier und auch das gespräch mit meinem Arzt haben mir auf jedenfall Mut gemacht, ich glaube ich hatte irgendwie angst das ich nur als fauler nichtsnutz abgestempelt werde.

Mein Arzt hat mir jetzt ein Antidepressiva verschrieben (Citalopram) und eine liste von Psychologen/Psychotherapeuten von denen sie von Patienten seite her gute rückmeldungen bekommen hat.

Da es aber warscheinlich Monate dauert irgendwo einen Termin zu bekommen bleibt meine Hausärztin erstmal mein Ansprechpartner.
Der erste schritt neben den Medikamenten ist jetzt erstmal mit kleinen Schritten wieder in Richtung geregelt Tagesablauf zu kommen.

Im moment bin ich wirklich motiviert und bin gespannt was aus allem wird, hoffe nur das nicht alles von der motivation morgen wqieder weg is .

Und nochmal Danke an alle die mir geantwortet haben, hätte erlich nicht gedacht das es so ein Text schreiben und Feedback daruf bekommen mir ein bischen hilt.
Lithium
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon GLaDOS » Mo. 27.01.2014, 18:54

Verstanden und akzeptiert zu werden ist sehr viel wert...ich freue mich das du gerade etwas motiviert bist...wenn es morgen nicht so sein sollte, ist es zwar blöd, aber nicht so schlimm...lass dich nicht entmutigen!
GLaDOS
 

Re: Probleme und das Problem darüber zu reden

Beitragvon Kathikatze » Mo. 27.01.2014, 19:12

Citalopram hab ich auch seit zwei Wochen wieder.Wie viel nimmst Du denn dann?
Kathikatze
 


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