Hallo zusammen,
es ist das erste Mal, dass ich mich an ein online Forum wende. Ich habe nur einfach das Gefühl keine andere Hilfe in meinem Umkreis zu bekommen. Mein Leben könnte eigentlich ganz schön sein. Ich lebe in einer sehr glücklichen Partnerschaft und heirate im Oktober meinen Freund, mit dem ich schon 8 Jahre zusammen bin, wir haben eine tolle Wohnung und ansonsten geht es uns auch sehr gut. Wenn da nicht mein berufliches Dilemma wäre.
Ich bin Erzieherin und seit über zwei Jahren in einem Kinderhaus angestellt. Ich bin obwohl ich schon drei mal verlängert wurde und schon so lange dort arbeite immer noch befristet. Und das bis August.
Es herscht im Haus ein ganz schlimmes Klima. Wenn ich auswertigen davon erzähle glauben sie es immer nicht, aber die Arbeit ist einfach schrecklich. Die Leitung schikaniert und mobbt einige Mitarbeiter, darunter auch mich, wo sie nur kann. Eine Kollegin (die ihre Freundin ist) wird ständig bevorzugt und hochgelobt, obwohl sie wenige Aufgaben erledigen muss. Ich bekomme alles aufgebürgt und bekomme nur Kritik egal was ich mache. Mein Selbstwert ist inzwischen, trotz Bestätigung von Kollegen und Eltern, dass ich gute Arbeit leiste ziemlich im Keller. Ich habe nur noch Stress und die Kinderzahlen steigen dieses Jahr noch auf fast 40 Kinder, in einer offenen Gruppe. Laut Leitung sind wir super besetzt. Nur seltsam dass ständig jemand krank ist und innerhalb 2 Jahren 8 Kollegen das Haus verlassen haben. Ich bin so dumm und schaffe diesen Schritt nicht aus folgenden Gründen. Mein Freund arbeitet als Einzelhandelskaufmann, in einem festen und sicheren Dienstverhältnis fast Vollzeit. Er verdient jedoch nur 1060 Euro Netto. Ich dagegen für meine Vollzeitstelle knapp 1500 Euro. Das heißt ich bin unser Hauptverdiener. Ich habe gewaltigen Druck nicht ausfallen zu dürfen, um unser Leben zu finanzieren. Vor einem Jahr hat es dann angefanngen, dass ich krank geworden bin. Ich hatte einen angeblichen rheumatischen Schub und seitdem spüre ich meine Hände und Beine nicht mehr richtig. Ich bin nur noch müde, abgeschlagen und fühle mich schlichtweg krank. Mein Arzt behauptet jetzt es wäre psychosomatisch und hat mich zum Psychotherapeuthen überwiesen. Das Problem ist, da ich arbeite (ich hab schon so viele Fehltage und Angst meinen Job zu verlieren dass ich mich jeden Tag auf Arbeit schleppe. Außerdem bin ich eigentlich ein sehr ehrgeiziger Mensch, der alles andere als faul ist und gerne arbeitet) keinen Termin bekomme und jetzt einen Termin im Herbst !!! angeboten bekommen habe. Gestern hatte ich auf Arbeit den ganzen Tag ein pfeifen und rauschen im Ohr und bin nach der Arbeit zum Arzt. Verdacht auf Hörsturz. Heute Nachmittag habe ich erst einen Termin beim HNO Arzt bekommen. Ich weiß einfach meine Arbeit macht mich krank und ich muss schnellstens den Job wechseln. Mein Dilemma ist aber 1. Jetzt verdiene ich gutes Geld und werde im August hoffentlich unbefristet eingestellt. Unser Flitterwochen Urlaub der schon gebucht ist, ist auch für Oktober schon genehmigt. 2. Ich kann und will nicht (das geht gegen mein Ehrgefühl) von Arbeitslosengeld leben müssen. 3. Solange ich mich so krank und kaputt fühle, fällt es mir schwer einen Neustart in einem neuen Betrieb zu wagen. (was ist wenn es dort so weiter geht?) 4. Es gibt in unserer Umgebung nur Stellen auf 20 Stunden und alles für Mutterschaftsvertretung befristet. 5. Mein Freund und ich sind aber auf Geld angewiesen, wir müssen unsere Hochzeit selbst bezahlen und wollen auch in 1-2 Jahren unbedingt ein Kind haben. Ich weiß aber wirklich nicht wie ich das finanziell leisten soll. Wenn mein Gehalt (sollte ich es bis dahin auf meiner jetzigen Arbeit überleben) auf 60 Prozent dessen was ich verdiene reduziert wird. Mein Freund hat schon bei seinem Chef alles versucht, mehr Geld oder mehr Stunden zu bekommen, und ihm macht die Arbeit sehr Spaß, dass ich ihn nicht dazu bewegen will was anderes nur wegen mehr Geld zu suchen. Ich habe einfach das Gefühl ich muss alles stämmen. Andere Menschen kriegen es doch auch irgendwie hin eine Familie zu gründen. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.