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Einblick

BeitragVerfasst: Do. 29.11.2012, 15:39
von schuladenT
Hi erstmal,

also ich fange erstmal damit an, dass ich eigentlich immer ein fröhlicher, lebenslustiger Kerl war, gut in der Schule und ziemlich fußballbegeistert. Mittlerweile bin ich 22 Jahre alt.

Eine Änderung meines seelischen Zustandes kam in der Zeit in der Oberstufe so mit 17, als ich auf einmal nicht mehr wie zuvor in der Schule (besonders in Mathe, wo ich vorher wirklich richtig gut war) gute Leistungen gebracht hatte. Mein Elternhaus war so, dass es halt immer ziemlichen Druck gab, und ich teilweise bei schlechten Leistungen auch ein wenig Angst hatte, damit rauszurücken, da es dann sofort richtig Stress zu Hause gegeben hat. Das war aber vorher nicht das Thema, da ich vorher immer gute Noten hatte, aber in der Zeit begann ich, über alles Mögliche nachzudenken, und wurde immer selbstkritischer und richtig unzufrieden mit mir selbst. Ein großes Problem dabei war die Angst bei allem, zu versagen, und wenn es nur eine Arbeit in der Schule war. Diese Angst ist auch heute im Studium noch mein Begleiter.

Das Abi habe ich dennoch ohne große Probleme über die Bühne gebracht, wenn auch nicht so erfolgreich, wie ich mir das gewünscht hätte, aber egal. Danach wusste ich nicht wirklich, was ich machen sollte, und habe dann mal auf Verdacht angefangen, Grundschulpädagogik zu studieren. Ich bin mir mittlerweile auch sicher, dass das der richtige Beruf für mich ist (durch Praktika), aber das Studium an sich macht nicht wirklich viel Spaß, und das Mathe-Studium musste ich auch abbrechen (da ich in einer Klausur 3mal gescheitert bin), habe stattdessen Englisch gewählt. Der Abbruch des Mathe-Studiums war ein echter Tiefpunkt, aber eigentlich hat alles schon vorher angefangen. Ich kannte es einfach nicht, zu lernen, und habe teilweise tagelang am PC gesessen ohne wirkliches Ziel, was wohl auch durch eine gewisse Sinnlosigkeit in meinem Schaffen zustande kam, ich habe mich einfach für nichts mehr motivieren können. Nach dem besagten Ende in Mathe gingen mir auch schlimme Dinge durch den Kopf, die ich aber so nicht umgesetzt habe, bis hin zu Suizid-Gedanken. Ich hatte dann eine Therapie gemacht, die zumindest ansatzweise Erfolg hatte.

Natürlich hatte ich mich auch von einigen Leuten zurückgezogen, was soziale Kontakte angeht, und ich kann auch nicht sagen, dass keiner gemerkt hat, dass ich mich verändert habe, aber so richtig reden konnte ich lange Zeit mit keinem, nun immerhin mit drei Freunden und einem virtuellen Kontakt, mit dem ich seit ca. 5 Jahren schreibe. Es kam auch hinzu, dass einige meiner wichtigsten Freunde nun weit weg studieren und ich sie kaum sehe, auch das trägt natürlich dazu bei, dass ich viel am PC bin, um so mit ihnen zu kommunizieren.

Insgesamt ist es so, dass ich eben auch wenig Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten habe, auch wenn mir immer wieder gesagt wird, dass ich dazu überhaupt keinen Grund hätte. Meine größte Leidenschaft ist der Fußball, den ich aufgrund einer chronischen Verletzung aber leider nur mit Schmerzen ausüben kann. Ich hatte zwischendurch aufgehört und dann dieses Jahr (nach der Therapie) wieder damit angefangen, aber nach 4 Spielen hatte ich mir eine schwere Knieverletzung zugezogen.

Es ist einfach so, dass ich das Gefühl habe, ich schleppe mich irgendwie nach wie vor von Tag zu Tag ohne wirkliches Ziel durch, und dass ich viel zu viel vor dem PC sitze, ist auch immer noch der Fall. Das Schlimme ist, dass ich richtig unruhig werde, wenn ich nicht online bin. Mein Gesamtzustand ist besser geworden, aber ich habe immer noch so alle paar Tage wieder das Gefühl, was ich hier eigentlich mache.

Ich musste das alles auch mal loswerden.