Ich weiß jetzt nicht, ob ich in diesem Bereich richtig bin oder doch besser woanders und ob ich das Thema vielleicht hätte trennen sollen…
Anfang des Jahres musste mein Vater an der Hüfte operiert werden. Geplant war, dass er 2 Wochen im KKH bleibt und dann 3 Wochen Reha macht. Aber es kam alles anders.
Eine Woche nach der OP bekam er eine Bluttransfusion, weil seine Blutwerte total im Keller waren (wegen diesen Problemen war er im Herbst 2010 schon mal für eine Woche im KKH). Dann kam er wie geplant in die Reha. Dort musste er nach 2,5 Wochen abbrechen, weil sich die OP-Wunde entzündet hatte und er nochmal operiert werden sollte. Er hatte einen Wundkeim, aber kein MRSA. Naja, nach 8 langen Wochen kam er dann endlich nach Hause.
In der Zwischenzeit kam meine Oma ins KKH, weil sie Probleme mit dem Herzen hatte. In diesen 8 Wochen, die mein Vater im KKH bzw. in der Reha war, wurde sie 3 oder 4 Mal ins KKH eingeliefert.
Da meine Oma auch dement ist und auch schon Wahnvorstellungen hatte, wurde sie Ende April in die Psychiatrie eingeliefert, in der sie bis heute ist.
Mein Opa (der Mann zur Oma) hat schwarzes Blut erbrochen, wurde in die Klinik eingeliefert, nach einer Woche wieder entlassen. Nach 3 Tagen kam er wieder ins KKH, nach wenigen Tagen wieder heim. Das ging etwa 6 Wochen so, dann kam er Anfang März wieder ins KKH. In der Zwischenzeit wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber, Lunge und Niere diagnostiziert. Von der Diagnose bis zu seinem Tode vergingen knapp 6 Wochen. Anfang April wurde er beerdigt.
Seine Schwägerin (Frau seines Bruders) lag im Januar knapp 4 Wochen im Koma wegen Nierenversagen. Dann war sie für ein paar Wochen im Pflegeheim. Als wir ihr den Tod meines Opas übermitteln wollten, hieß es im heim, sie wäre im KKH. Sie starb 2 Tage nach meinem Opa…
Meine Tante (Schwester meiner Mutter, Tochter der genannten Großeltern) ist von Geburt an Herzkrank und war auch in der Klinik, um einen Schrittmacher zu bekommen. Sie soll dieses Jahr noch eine neue Herzklappe bekommen.
Somit waren 5 Familienmitglieder gleichzeitig im Krankenhaus, aber jeder in einem anderen.
Ich lebe zwar seit knapp 5 Jahren alleine in einer Wohnung, habe aber 6 Wochen bei meiner Mutter gewohnt, da wir ja nicht beide in dieser Situation alleine sein mussten… Wir versuchten, uns gegenseitig Halt zu geben. Ich schließ jede Nacht 12-13 Stunden, und das, obwohl ich seit Dezember 2012 30mg Mirtazapin nehme, weil ich nicht schlafen kann. Ich glaube, der Schlaf war eine Flucht vor dem Alltag.
Auf der Arbeit war auch einiges los; ich bin Erzieherin in einer Krippe und wir sind 3 Kräfte in einer Gruppe. Die eine Kollegin war im Urlaub, die andere hat erfahren, dass sie schwanger ist und durfte von jetzt auf gleich nicht mehr arbeiten, weil ihr Immunstatus nicht ausreichend war. Auf jeden Fall hatte ich dann erst mal täglich eine andere Kollegin zum Helfen in der Gruppe. Dann war meine Kollegin aus dem Urlaub wieder da, nach 3 Tagen war sie wieder für 2 Wochen krank. Dann kam sie wieder für ca. eine Woche, dann war sie wieder krank. Ich hatte zwar immer jemanden zum Helfen in der Gruppe, aber ein Ersatz für eine Kollegin, mit der man eingespielt ist, ist das natürlich nicht.
Anfang März (kurz, bevor mein Vater aus dem KKH entlassen wurde), bin ich physisch und psychisch zusammengebrochen. Ich hatte keine Kraft mehr zum Aufstehen und lag eine Woche lang nur noch heulend im Bett. Ich war 2 Wochen krankgeschrieben und seitdem habe ich ständig Erkältungen.
Naja, jedenfalls dachte ich, dass ich das alles irgendwie verarbeitet hätte, aber als ich jetzt 3 Wochen Urlaub hatte, kam mir alles wieder hoch und ich war nur noch am Heulen und hatte Gedanken an Suizid und SVV.
Ich hatte einen Termin zur Chatberatung bei der Telefonseelsorge, der mir aber leider nichts gebracht hat bisher.
Ich bin total verzweifelt, weiß nicht mehr, was ich noch tun soll.
Sorry für den langen Text.