Hey,
erstmal möcht ich jedem vom Euch Mut zusprechen, der/die hier über Probleme geschrieben haben. Es ist nicht einfach und Hilfe oder Gesprächspartner zu suchen, selbst über's Internet und anonym, ist ein erster Schritt.
So, hier bin ich also, 21 Jahre alt, Studentin, und zurzeit Tourismus Praktikantin. Ich habe eigentlich ein schönes Leben, glücklich verheiratete Eltern die mich lieben, 2 nervtoetende aber liebevolle Geschwister, finanziell abgesichert und trotzdem tiefungluecklich.
Ich bin zwar Studentin, aber ich habs nicht so mit dem Akademischen, hab also oft schon eine Arbeit nicht bestanden, und bin an sich mehr durch Zufall an die Uni gekommen. Und jetzt zurzeit im Praktikum laeufts auch nur okay. Manche von den Arbeiten laufen super, ander beschissen. Und ich fühle mich oft ein wenig unegrecht behandelt, manchmal schäm ich mich, weil ich was nicht richtig hinbekommen hab und manchmal möcht ich meinen Chefinnen, die eigentlich sehr nett sind, einfach nur alles vor die Füße schmeissen. Ich bin ständig in einem Wirbelsturm von Emotionen, außerdem stand ich die letzten Wochen unter Druck, weil ich eine Arbeit für die Uni schreiben muss, aber das stets augeschoben habe.
Anyway, ich fühl mich bescheuert, weil ich das Gefühl hab ständig meine ELtern zu enttäuschen, ihr Geld zu verschwenden und nicht gut genug zu sein. Aber meine ELtern lieben mich trotzdem, ich hingegen fühl mich, als will ich nicht von Ihnen geliebt werden, weil ich das nicht verdiene. Vor ein paar Monaten hab ich mit dem Gedanken gespielt abzuhauen, jetzt ist er wieder da. Ich habs im meinem Kopf schon gut geplant, und ich denk ich werds auch bald machen (hoffe ich). Ich muss mir über die nächsten paar Nächte noch genug Mut anschlafen, und dann klappt des schon.
Aber weil ich die ganze Zeit auf einer Emotionsachterbahnfahrt bin, hab ich jetzt auch angefangen zu ritzen. An meinem linken Handgelenk, Innenseite. Meine Schnitte sind noch nicht besonders tief, aber ich möchte, dass Sie tiefer werden. Wenn ich meine jetztigen Narben anschau, fühl ich mich beinah stolz, weil ich endlich etwas mache was ich kann. Deswegen will ich gar nicht aufhören. Es tut natürlich weh, wenn ich's tue, aber gleichzeitg ist es unheimlich beruhigend.
Ich weiß, ich sollte mich eigentlich glücklich schätzen, aber das kann ich nicht. Deswegen werde ich jetzt noch ein wenig weiterplanen. Aber jedem hier in diesem Forum wünsche ich viel Erfolg, gute Besserung und viel Glück für die Zukunft. Dadurch, dass ihr miteinander teilt, helft ihr einander bereits.
Ganz liebe Grüße,
Kokosmize