Ich hasse meine Mutter

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Ich hasse meine Mutter

Beitragvon Jessy » Mo. 11.11.2013, 21:50

Ich habe ja hier schon einiges über meine Mutter geschrieben. Und langsam werde ich auch über dieses Theman wirklich müde..aber ich muss irgendwie diesen Kummer verarbeitetn..deswege schreiben ich es auf in der Hoffnung es würde mir besser gehn.

Heute abend kam ich von der Arbeit nach Hause und meine mutter war wieder mal gut drauf. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr warum es überhaupt wieder so ausatete. Sie meinte nur, dass ich wenn ich ausziehen soll doch ausziehen solle. Da habe ich nur gesagt, dass wenn ich ausziehen würe, ich meinen Teil vom Kindergeld mitnehmen würde.

Und da ist sie schon wieder ausgerastet. Nach langen Diskussionen hin und her war ich dann wieder die dreckige Schlampe/Hure/Drecksau die sie so sehr hasst. Als ich dann oben im Zimmer war kam sie plötzlich rein und wollte mich rausschmeißen was ich natürlich lachend verneint habe. Sie hat mich so extrem wütend gemacht und all meine Wut über sie kam hoch und äußerte sich in Worte. Dann war sie soweit dass sie mich schlagen wollte. Und da war es vorbei. Ich bin total ausgerastet. ich bin mit so einer Wut auf sie los ich hätte ihr wörtlich in die Fresse hauen können, wenn mein 11-jähriger Bruder nicht dazwischen gegangen wäre.. :oops:

Ausziehn ist für mich keine Option im Moment, weil ich einfach nicht die finanziellen Mittel habe. Und ich habe auch ehrlich gesagt angst alleine noch mehr zu vereinsamen deswegen lebe ich mit 22 auch noch daheim..ich kann einfach nichts und trau mich nichts und ich packe es einfach nicht. Aber ich halte es mit dieser Frau nicht mehr aus :cry:
Jessy
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon whatsoever » Di. 12.11.2013, 01:54

Seit wann genau ist dein Verhältnis zu deiner Mutter so "kritisch"?
Die Tatsache dass Sie gerade auf deinen Kommentar des Geldes halber
die Kontrolle verliert lässt zunächst darauf schließen dass Sie darauf
angewiesen ist. So kommt es für mich als Außenstehender rüber. //

Hat Sie denn noch andere Probleme / Sorgen von denen du mitbekommen
hast? Vielleicht geht es Ihr zurzeit nicht wirklich gut und in solchen
Fällen tendieren Menschen dazu abzublocken und reagieren schnell
gereizt. Wenn du mit deiner Mutter noch nicht direkt darüber gesprochen
hast solltest du dies wohl in Erwägung ziehen.//

Es ist nichts unnormales in dem Alter noch Zuhause zu wohnen. Jedoch
solltest du langsam den nächsten Schritt wagen.
whatsoever
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon Jessy » Di. 12.11.2013, 17:44

Das verhältnis zu meiner mutter war schon immer so schwierig. Sie hat eigentlich nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich quasie dran schuld bin, dass ihr leben so scheiße ist (wobei ich wirklich dazu sagen muss, dass sie ein tolles leben hat, einen mann der ihr das geld immer schön brav gibt, sie kann sich alles kaufen, also finanziell gesehn ist sie auf das bissien kindergeld nicht angewiesen)

Meine Mutter hat keine anderen Sorgen. Sie ist einfach von Natur aus ein furchtbarer Mensch. Ich sehe darin (weil sie vlt Sorgen hat) keine Entschuldigung seine Tochter so zu behandeln, sie sogar schlagen zu wollen. Meine Muter hat mich schon immer schlecht behandelt aber das will und kann wahrscheinlich keiner wahrhaben, weil sie äußerlich immer die tollste Mutter gibt. Aber ich kenne die Wahrheit und weiß was für eine Sorte Mensch sie ist.

Ich meine ich ritze mich, habe Depressionen und jeden tag Selbstmordgedanken. Und das nur weil sie mich dazu getrieben hat! Diese verdammte Drecksau hat mein ganzes Leben zerstört! Sie hat mich zu einem Menschen werden lassen, der ich nie sein wollte.. :cry: Sie ist es nicht, die jeden abend verzweifelt die Telefonseelsorge anruft und jedes mal das gleiche erzählen muss, weil sie es anders nicht mehr ertragen kann. SIE hat keine Narben auf dem Körper :evil:

Und trotzdem muss ich mit ihr zsm leben, weil ich es einfach nicht schaffe mich zu lösen :?:
Jessy
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon whatsoever » Di. 12.11.2013, 21:24

Was fällt dir denn genau so schwer deinen eigenen Weg zu gehen?
Ihretwegen kann es ja wohl schlecht sein, du sagst ja selber du "magst" Sie nicht wirklich.
Jeder andere wäre schon längst weg, denn jemand der dir schadet kann nicht behaupten er
sei deine Familie. Ist es nicht ansporn genug einen Schritt nach vorne zu machen und in eine
bessere Zukunft zu blicken? Du hast einen Job und mit der Zeit findet sich ein Mensch der
dich liebt, sich deine Probleme anhört und dich akzeptiert wie du bist. Dann bist du auch nicht
mehr alleine.
whatsoever
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon Vorresti » Mi. 13.11.2013, 04:13

Hallo Jessy, weißt du, was für Eltern sehr schlecht zu ertragen ist? Wenn ihnen kein bisschen Respekt entgegen gebracht wird.

Du schreibst: "lachend verneint habe." Für deine Mutter kann das nur bedeuten: Du hast sie ausgelacht und nimmst sie nicht ernst.

"all meine Wut über sie kam hoch und äußerte sich in Worte" - ich nehme an, das waren sehr üble, hasserfüllte und abwertende Worte. Auch hier wird sich deine Mutter nicht respektiert fühlen.

Durch den mangelnden Respekt von deiner Seite spürt sie ihre Hilflosigkeit und Machtlosigkeit, was sie dann in Rage bringt. Wahrscheinlich leidet sie unter dem Zusammenleben mit dir auch sehr stark. Dass sie gegen dein Ritzen nichts tun kann und mitansehen muss, wie du dich selbst schädigst, wird sie auch fertigmachen.

Vielleicht wirst du sagen: "Ja, aber sie hat mich doch zu dem Wrack gemacht, das ich heute bin". "Sie ist doch so ein furchtbarer und unerträglicher Mensch." Hier im Forum steht die Seite deiner Mutter nicht, deshalb wissen wir nicht, wie und warum sie leidet und warum sie dich nicht so behandelt hat, wie es für dich angemessen gewesen wäre. Vielleicht ist es ganz einfach so: Ihr seid zwei sehr verschiedene Persönlichkeiten, die nicht gut zusammenpassen. Vielleicht neidet sie dir bestimmte Persönlichkeitszüge (die sie nicht hat) und umgekehrt.

Natürlich kannst du sagen: Sie ist die Mutter. Sie muss sich ändern. Sie muss zu mir eine andere Beziehung aufbauen. Aber wenn sie eure unheilvolle Verstrickung nicht bewusst merkt, könnt ihr euch beide nicht lösen, wenn nicht DU den ersten Schritt tust. Wenn du in der Opferrolle verharrst und in deinem Hass versumpfst, leidest du UND wirst dadurch weder freier noch lebenstüchtiger noch liebenswerter. Wenn du nur vor dich hingrollst und deiner Mutter die Schuld für deine Unzufriedenheit und deine Miseren zuschiebst, dann musst du aufpassen, dass nicht all die furchtbaren Seiten, die du an deiner Mutter wahrnimmst, schließlich auf dich abfärben.

Ein erster Schritt könnte sein, dass du sie als Mutter (und somit als Respektsperson) anerkennst und ihr somit zeigst, dass du sie ernst nimmst. Das kann dazu führen, dass sie sich überhaupt ihrer Mutterrolle dir gegenüber bewusst wird und sich verantwortlicher dir gegenüber verhält.

Wenn du nun sagst: "Nee, alles was recht ist, dieser fürchterlichen Person werde ich garantiert keinen Respekt entgegen bringen", dann sind weitere Tage, Wochen, Monate, Jahre voller Hass, verbaler (oder gar körperlicher) Gewalttätigkeit und gegenseitiger Verachtung und Missachtung vorprogrammiert. (Außer deine Mutter findet ihrerseits Wege aus eurer Verstrickung.) Dann kann man dir nur raten: Zieh aus! Wenn du nicht allein wohnen kannst, dann gibt es ja einerseits ganz normale WGs von Gleichaltrigen oder eben betreute Wohn- und Lebensgemeinschaften für junge Erwachsene (Beispiel Herzogsägmühle). Auf diese Weise wäre eure beständige Hass- und Streitkultur durchbrochen und du könntest wieder zu mehr Kräften und Ausgeglichenheit kommen.
Vorresti
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon GefallenerEngel » Mi. 13.11.2013, 08:10

Vorresti hat geschrieben:Hallo Jessy, weißt du, was für Eltern sehr schlecht zu ertragen ist? Wenn ihnen kein bisschen Respekt entgegen gebracht wird.


Den Respekt muss man sich durch sein Wesen, Verhalten und Sein erst verdienen!!! Das gilt ganz besonders für Eltern! --
GefallenerEngel
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon Jessy » Do. 14.11.2013, 11:37

Es stimmt schon ich respektiere meine Mutter wirklich nicht mehr. Aber wie könnte ich das auch? Es ist nicht so dass ich meine Mutter auf irgendeine Weise schlecht oder gar "respektlos" behandel. Eigentlich im gegenteil: Ich versuche immer ihr zu helfen was zb. Haushalt/moralische Unterstützung oder sogar finanziell angeht. Ich bin komischerweise immer für sie da und zerbrech mir über alles meinen Kopf.

Nur ein kurzes Beispiel: Sie musste sich im Sommer ein gut gebrauchtes fast neues Auto kaufen, obwohl ich ihr damals sagte, sie könnte sich aufgrund der momentanen finanziellen Situation keins für 3000 EUR leisten und eins für ca 1500 würde doch erst mal genügen. So. Aber sie hört ja nicht auf mich. Dann wars so, dass eine andere Rechnung dazwischen kam, die sofort bezahlt werden musste. Aber sie hatte dann leider eben kein Geld mehr. Und wem hat sie die Schuld dafür gegeben?? Meinem Vater "aja er verdiene nicht genug"!! Ich wollte ja auch dann nicht dass etwas passiert und habe diese 600 EUR (mein ganzes Gehalt) bezahlt - obwohl ich das Geld für meinen Führerschein nutzen wollte. Tja jetzt hab ich keinen Führerschein - aber ne Mutter die den ganzen tag schreit.

Ich brauch mir eigentlich nichts vorzuwerfen. Wenn meine Mutter mich aufgrund meiner Narben beleidigt und sagt ich werde nie jemanden finden weil ich mich "zerstümelt" habe und sagt ich sein eine Hure oder Schlampe was stellt man sich dann vor? Das ich einfach dann da stehe und ruhig sage "ja du hast recht"? Das ich meinen Mund halten soll obwohl sie mich tief verletzt? Meine Mutter macht sich nichts aus meinen Gefühlen sie weiß wie sie mich gezielt verletzten kann. Und trotzdem helfe ich ihr jedesmal aus irgendeiner Scheiße also komm mir bitte nicht mit "respektlosigkeit"! So eine Frau kann man nicht akzeptieren.

Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre, wenn sie endlich tod wäre. Ich stell mir dann immer die Frage ob ich dann glücklich wäre oder nicht. Ob es mich "befreien" würde.. ich weiß nicht was ich fühlen werde, wenn sie weg wäre, ob mein Leben dann leichter wäre. Oder ganz im gegenteil ob ich vlt sogar trauern würde. Es ist nur so, dass ich nicht mehr weiß, ob ich überhaupt noch "eine Beziehung eine gute zu ihr habe ob sie mir als Mutter überhaupt noch was bedeutet. Ich habe oft das Gefühl mich mit ihr zu vereinbaren, um es nicht noch schwerer zu haben, als es ohnehin schon ist.
Jessy
 

Re: Ich hasse meine Mutter

Beitragvon Grille0815 » Do. 14.11.2013, 17:20

Huhu,

grundsätzlich ist es wohl so, das jedes Elternteil sich den Respekt seiner Kinder wünscht. Vorrausgesetzt das Elternteil ist in seiner Bindung zum Kind nicht gestört, was ja multiple Gründe haben kann.
Weiter besteht grundsätzlich ein Respekt und eine Bindung vom Kind zum Elternteil. Entgegen der Eltern, sind beim Kind aber keine Vorraussezungen daran geknüpft und die Bindung kann nicht durch vorbestehende Probleme "gestört" sein!
Wenn im Zuge der Entwicklung, diese Bindung und der Respekt abhanden kommt, gibt es nur eine, logische Erklärung dafür.
Nein, es liegt nicht an der "Grundausstattung" an Verhaltensweisen und Persönlichkeit des Kindes, gegen das man als Elternteil ja "garnix machen kann", wie dann von vielen Eltern, in Verneinung des eigenen Versagens und gern auch vom sozialen Umfeld behauptet wird.
Sondern es liegt ganz klar am Umgang, den die Eltern mit ihren Kindern pflegten.
Das selbstverständliche Vertrauen, der Respekt und die Bindung, die das Kind ab Geburt zu den Eltern hat, wurde zerstört, weg geschoben oder anderweitig, traumatisch umgewandelt.
Das passiert natürlich in den seltensten Fällen mit böser Absicht.
Oft sind sich die Eltern auch gar nicht bewusst, welchen Einfluss gewisse Verhaltensweisen gegenüber dem Kind, auf selbiges ausüben. Sie sind unwissend. Vielleicht manchmal auch achtlos in ihrem Verhalten.
Trotz allem wollen die Eltern in der Regel immer nur das Beste für's Kind. Oft sind sie von dem Verlust des Respektes, dem Gehorsam und der Bindung so vor den Kopf geschlagen, das sie nicht mehr weiter wissen. Sie fragen sich, wo es her kommt, was nur "schief gelaufen" ist, usw. Das mündet nicht selten in Depressionen und schweren, innerfamiliären Problemen. Dabei beginnen die Eltern mit dem "Abnabelungsprozess", beginnen auch das Kind und sein Verhalten als Gefahr für die eigene, seelische Gesundheit wahr zu nehmen. Es beginnt wie ein "Fremder" auf sie zu wirken. Eine unabhängige Einheit, die das was sie tut, einfach deshalb macht, um das Elternteil zu verletzten, zu demütigen oder anderweitig psychisch zu attackieren. Die Bindung geht nun auch von seiten des Elternteils flöten. Das passiert natürlich unterbewusst und wird in der Regel nicht gesteuert.
Das löst natürlich weitere Depressionen und seelische Belastung bei den Eltern aus, denn nun steht das Herz mit "Mein Kind" "Mutter/Vaterliebe" usw. gegen die Seele und den Verstand mit "das tut mir weh!" "ich kann nicht mehr!" "der Mensch zerstört mich!" etc, etc.
In der Regel obsiegt die Seele und der Verstand. Die Abnabelung wird seitens der Eltern "vollendet". Das Kind seinem Schicksal überlassen. Man schafft sich mit Gedanken wie "Nun muss er/sie halt auf eigenen Beinen stehen" oder "Ich konnte das nicht ändern/verhindern" Beruhigung für das eigene Gewissen.
Das stellt natürlich ein ganz normalen, menschlichen Schutzmechanismus dar.
Schwere Schuld versuchen sich die meisten Menschen "selber auszureden" und sie wird oft tief in der Seele vergraben. Innerlich weiß das Elternteil aber, das es viel, wenn nicht sogar den Großteil, zu der Situation beigetragen hat. Die entsprechenden, psychischen Krankheiten, bedingt durch die innere, immer präsente Schuld, drücken in immer wiederkehrenden "Wogen" diesen Zwiespalt aus.
Hier geht es auch nicht um Schuldgefühle, sondern um Schuld. Da besteht ja ein großer Unterschied.

Viele Grüße,

Grille0815
Grille0815
 


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