von Grille0815 » Do. 14.11.2013, 17:20
Huhu,
grundsätzlich ist es wohl so, das jedes Elternteil sich den Respekt seiner Kinder wünscht. Vorrausgesetzt das Elternteil ist in seiner Bindung zum Kind nicht gestört, was ja multiple Gründe haben kann.
Weiter besteht grundsätzlich ein Respekt und eine Bindung vom Kind zum Elternteil. Entgegen der Eltern, sind beim Kind aber keine Vorraussezungen daran geknüpft und die Bindung kann nicht durch vorbestehende Probleme "gestört" sein!
Wenn im Zuge der Entwicklung, diese Bindung und der Respekt abhanden kommt, gibt es nur eine, logische Erklärung dafür.
Nein, es liegt nicht an der "Grundausstattung" an Verhaltensweisen und Persönlichkeit des Kindes, gegen das man als Elternteil ja "garnix machen kann", wie dann von vielen Eltern, in Verneinung des eigenen Versagens und gern auch vom sozialen Umfeld behauptet wird.
Sondern es liegt ganz klar am Umgang, den die Eltern mit ihren Kindern pflegten.
Das selbstverständliche Vertrauen, der Respekt und die Bindung, die das Kind ab Geburt zu den Eltern hat, wurde zerstört, weg geschoben oder anderweitig, traumatisch umgewandelt.
Das passiert natürlich in den seltensten Fällen mit böser Absicht.
Oft sind sich die Eltern auch gar nicht bewusst, welchen Einfluss gewisse Verhaltensweisen gegenüber dem Kind, auf selbiges ausüben. Sie sind unwissend. Vielleicht manchmal auch achtlos in ihrem Verhalten.
Trotz allem wollen die Eltern in der Regel immer nur das Beste für's Kind. Oft sind sie von dem Verlust des Respektes, dem Gehorsam und der Bindung so vor den Kopf geschlagen, das sie nicht mehr weiter wissen. Sie fragen sich, wo es her kommt, was nur "schief gelaufen" ist, usw. Das mündet nicht selten in Depressionen und schweren, innerfamiliären Problemen. Dabei beginnen die Eltern mit dem "Abnabelungsprozess", beginnen auch das Kind und sein Verhalten als Gefahr für die eigene, seelische Gesundheit wahr zu nehmen. Es beginnt wie ein "Fremder" auf sie zu wirken. Eine unabhängige Einheit, die das was sie tut, einfach deshalb macht, um das Elternteil zu verletzten, zu demütigen oder anderweitig psychisch zu attackieren. Die Bindung geht nun auch von seiten des Elternteils flöten. Das passiert natürlich unterbewusst und wird in der Regel nicht gesteuert.
Das löst natürlich weitere Depressionen und seelische Belastung bei den Eltern aus, denn nun steht das Herz mit "Mein Kind" "Mutter/Vaterliebe" usw. gegen die Seele und den Verstand mit "das tut mir weh!" "ich kann nicht mehr!" "der Mensch zerstört mich!" etc, etc.
In der Regel obsiegt die Seele und der Verstand. Die Abnabelung wird seitens der Eltern "vollendet". Das Kind seinem Schicksal überlassen. Man schafft sich mit Gedanken wie "Nun muss er/sie halt auf eigenen Beinen stehen" oder "Ich konnte das nicht ändern/verhindern" Beruhigung für das eigene Gewissen.
Das stellt natürlich ein ganz normalen, menschlichen Schutzmechanismus dar.
Schwere Schuld versuchen sich die meisten Menschen "selber auszureden" und sie wird oft tief in der Seele vergraben. Innerlich weiß das Elternteil aber, das es viel, wenn nicht sogar den Großteil, zu der Situation beigetragen hat. Die entsprechenden, psychischen Krankheiten, bedingt durch die innere, immer präsente Schuld, drücken in immer wiederkehrenden "Wogen" diesen Zwiespalt aus.
Hier geht es auch nicht um Schuldgefühle, sondern um Schuld. Da besteht ja ein großer Unterschied.
Viele Grüße,
Grille0815