es ist für mich echt nicht einfach, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter...
Ich bin 19 Jahre alt...
Mein Leben war bis vor ungefähr 4 Monaten ein einziges Chaos...
Ich hoffe, dass irgendjemand mir helfen kann...
Bis vor ein paar Stunden noch dachte ich, endlich wieder alles im Griff zu haben, doch jetzt liege ich hier wieder mit meinem Laptop auf dem Schoß und weiß einfach nicht, ob ich das richtige tu...
Ich werde jetzt mal mit meiner Geschichte anfangen...
Geboren wurde ich am 09.10.93 in Hamm...
Zu dem Zeitpunkt waren meine Mutter und mein Vater noch glücklich verheiratet...
Gewohnt haben wir in einem kleinen "Dorf" bei Unna... Ich denke, bei den meisten ist das so, dass man sich an die ersten Jahre seinens Lebens nicht erinnert, meine erste Erinnerung ist glaube ich mit 3 Jahren gewesen... Ich war mit meinem Bruder in der Wohnung, es war schon spät und eigentlich mussten mein Bruder und ich im Bett sein, doch ich wurde von einem Streit zwischen meinen Eltern wach... Mein Bruder (der Sohn meiner Mutter) war glaube ich auch bei mir... Es sind nur Bilder in meinem Kopf... Doch diese Bilder sind sehr eindeutig gewesen... Meine Mutter wie sie zerstreut im Schlafzimmer mit mit meinem Vater stritt und dabei wild die sachen durchs Zimmer warf... Mehr weiß ich dann wieder nicht... Ich glaube sie hat sogar den Koffer, in dem die sachen eigentlich landen sollten, nach meinem Vater geworfen... Aber wie gesagt... Es sind nur Bilder...
Da find also der Anfang vom Ende an...
Meine Mutter und mein Vater trennten sich und meine Mutter zog mit mir und meinem Halbbruder aus...
Wir zogen in meine jetztige Heimatsstadt...
Dort lebten wir eigentlich recht glücklich, glaube ich... Ich weiß noch das ich mich oft mit meinem Bruder stritt... Ich hatte schon immer angst, dass meine Mutter meinen Bruder mehr liebte als mich... Meine Mama und mein Bruder sind beide Brasilianer... ich bin nur zur hälfte brasilianisch... die andere hälfte ist deutsch...
Schon damals hatte ich nicht das gefühl, dass ich zur Familie gehöre...
Für mich hatte ich nie eine Familie... Ich kenne es nicht und werde es vielleicht erst dann erfahren, wenn ich selber eine Familie habe...
In der neuen Stadt lernte meine Mutter ihren Lebensgefährten kennen...
Er gewann mich sofort für sich und ich himmelte ihn an, zu dem zeitpunkt war ich gerade 5 Jahre alt...
Wir waren wie Cap und Capper... Dick und Doof... Hanni und Nanni... wir waren einfach unzertrennlich und die besten Freunde... Er war für mich mein Vorbild, mein Idol, fast wie ein Vater... Er war es dem ich alles erzählen konnte...
Nach einem Jahr, zog mein Bruder wieder nach Brasilien und meine Mutter und ich in die Wohnung über ihrem Lebensgefährten...
Zu dem Zeitpunkt kam ich auch in die Schule und ab da finden meine Probleme dann richtig an...
Meine Mutter und mein Vater waren im ständigen Sorgerechtsstreit um mich... Doch da meine Mutter meinen Vater wegen Vergewaltigung und noch weiteren Dingen angezeigt hatte, ging das Sorgerecht an meinen Vater... Wenigstens bekam er das Umgangsrecht mit mir und durfte mich jedes zweite Wochenende zu sich holen... Er ist Schausteller und wir furhen viel rum... Es machte mir immer Spaß und er behandelte mich wie eine kleine Prinzessin... Bei meiner Mutter und mir wurde der Umgang immer schlimmer... Auch in der Schule war ich schlimm... Ich kam immer und immer wieder in Rangeleien und prügelte mich oft... (ich bin ein Mädchen)... eigentlich ziemlich ungewöhnlich... Zu Hause musste ich schon sehr früh einsehen, dass meine Mutter mich nicht da haben wollte... obwohl sie es immer behauptete... In der 4ten Klasse, meine Mutter schlug mich schon einige Jahre, wenn ich nicht das tat was sie wollte, haute ich zum ersten Mal von zu Hause ab... Ich kam in ein Heim... (Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kam mein Vater ins Gefängniss)... und trotz den sozialen Konflikten in der Schule und zu Hause, war ich gut genug für die Realschule...
Der Wechsel stand an und ich beschloss mich zu bessern, ich kam wieder nach Hause und die erste Zeit lief es ganz gut... In der Schule war ich beliebt und hatte meine erste schulhof liebe


Die Zeit in der Grundschule hatte mir schon gezeigt, dass das leben nicht leicht ist... Dazu noch meine enge verbindung zum Lebensgefährten meiner Mutter... Der nun mal einige Jahre älter war... In dem Alter in dem man eigentlich Kind sein sollte, beschäftigte ich mich mit OldRockmusic, Filmen, Geschichte, Literatur etc. Dinge, die ich zu dem Zeitpunkt nicht verstehen durfte... Ich war nicht überdruchschnittlich Interlligent, oder hatte irgendwelche begabungen... Es war einfach ein frühes Interesse an diesen Dingen... Schon als Kind wurde ich dazu erzogen, erwachsen zu sein... Ich wohnte sozusagen schon seit meinem 5ten Lebensjahr in einer eigenen Wohnung... (meine Mutter hielt sich die meiste Zeit bei ihrem Lebensgefährten auf) und mit einer eigenen Wohnung kamen schon früh die Pflichten... Der Haushalt machte sich schließlich nicht von alleine... Anfangs machte meine Mutter noch alles sauber, doch von Jahr zu Jahr musste ich immer mehr machen... Ich hatte keine Freunde mit denen ich draußen spielen drufte... Ich hatte nur mich, meinen besten Freund und die Wohnung... In meiner Freizeit las ich, lernte oder spielte Spiele mit mir alleine... (ich gewann immer)... ich war alleine... Mein Ausweg, SVV, Ritzen, das Blut sehn...
Ich zog mich zurück... wurde zum Aussenseiter... Ich kam nicht mit den Beleidigungen klar... Ich verstand nicht warum man so etwas tat und kehrte schließlich in mein altes Muster zurück... Schlägereien, Beleidigungen, Aggression... Ich fing an alles um mich herrum zu hassen...
Mein erster Selbstmordversuch... Meine erste Klinik... Erfolgreich therpiert... Doch...
Mit circa 12 Jahren... begann das schlimmste, was mir hätte passieren können...
Ich hatte mich inzwischen nicht nur vom Kopf her weiterentwickelt, sondern auch meine Figur wurde weiblicher...
Der Lebensgefährte meiner Mutter, mein einziger und bester Freund, mein Vorbild fing an ein anderes Interesse an mir zu haben...
(Ich war zu dem Zeitpunkt schon ein seelisches Wrack, durch die Worte und Taten meiner Mitschüler...)
Erst waren es nur zufällige Berührungen, doch irgendwann wurde es mehr...
In der Verzweiflung, in meiner Notlage, nutzte mich mein einziger Freund als Sexobjekt... Ich wehrte mich nicht... Fand es gut... Es gab mir das Gefühl begehrt zu werden...
Doch dann fing es an, dass ich es nicht gut fand...Ich fand es falsch Der einzige Grund warum ich das Spiel mitspielte war, dass ich das bekam was ich wollte... Er machte alles was ich wollte... Er gab mir schutz vor den Wutausbrüchen meiner Mutter... Kleidung, Musik, Filme, alles... Egal was es war... Ich bekam einen Hund... Immer bekam ich Geschenke... 5 Jahre... Die Angst... Davor was er tun würde wenn ich rede... Die Angst vor der Reaktion meiner Mutter... Ich lebte mit einer Lüge... Ich musste meiner mutter ins Gesciht lügen... Ich konnte nicht mehr normal sein...
Dann die Trennung von meiner Mutter und ihrem Lebensabschnittsgefährten... Nichts ahnend ließ meine Mutter es zu, dass mich der Kerl abholte und mit mir Dinge tat... Ich wollte nicht mehr... Doch er hatte mich so weit manipuliert, dass ich nicht mehr weg konnte... ich war abhängig...
Der Wechsel von der Realschule zum Berufskolleg...
Wieder ein neu Beginn... Neue Klasse, neue Menschen... Ich war glücklich... In der Klasse lernte ich eine super tolle Frau kennen... Sie zeigte mir wie leicht das leben sein kann... Auch mit Problemen... Sie zeigte mir was Selbstbewusstsein ist... Sie zeigte mir, wie leicht es war, Freunde zu finden... Ich war wieder da... Trotzdem lastete die Lüge auf meinen Schultern...
Erst als ich meine erste große Liebe traf, beschloss ich, dass es nicht mehr so weiter gehen kann...
Ich riss mich von ihm los um mit meinem ersten Freund durchzubrennen... Ich war frei... Ich ging zum Jugendamt und sagte, dass ich es zu Hause nicht aushalten würde... Ich erzählte von dem sexuellen Missbrauch... Ich ließ alles raus...
Das Jugendamt reagierte blitzschnell... Ich kam in ein Mädchenwohnheim in Herten, da ich noch keine 18 Jahre alt war... Dort ging der Horror noch ein wenig weiter... So weit weg von der Heimat, so weit weg von meinem ersten Freund... Dann mit 10 Mädchen in einem Haus... einer Betreuerin die einen hasst... Ich schwänzte immer öfter die Schule...
Dann das Beziehungsaus mit dem ersten Freund... Der erste Liebeskummer... So viele Probleme... Der zeitpunkt, an dem ich merkte, dass ich nicht mehr konnte... Ich begann wieder zu ritzen ... Verzweiflung... Aggression... und wieder Rückzug... Ich war ein Problem... Endlich 17... Verselbständigungswohnen... d.h. meine erste eigene Wohnung, mit Betreuung...
Ich wurde selbständiger... versuchte mein Leben hin zu kriegen... Doch es funktionierte nicht... Flüchtete mich in eine Liebschaft, mit dem besten Freund meines Ex... Dort der nächste Horror... Manipulation, Schläge, Alkohol, teilweise ungewollten Sex... Sex war für mich zu dem Zeitpunkt grausam... Doch ich musste es tun... Ich musste mich irgendwie dankbar zeigen... Dankbar dafür zu jemandem zu gehören...
Nach fast 8 Jahren, endlich wieder den Kontakt zum Vater aufgenommen... Glücklich... Für einen Moment... Er war zu weit weg...
Mein Geburtstag... Endlich 18!!!
Dann Ende 2011... Meine Suizidalen Gedanken fingen an überhand zu nehmen... Das Ritzen... ein Hilfeschrei... Ich kann von Glück reden, dass der Hilfeschrei gehört wurde...
Einweisung in die Erwachsenen Psychatrie... Geschlossene... Weihnachten bei Papa...
Diese Zeit in der Klinik war die schönste seit Jahren... Menschen, die mich verstanden... Die mich lieb hatten... Die mich akzeptierten... Gestärkt, dann die Entlassung im Januar... Letzter verzweifelte Anstrengung die Schule zu packen... Doch dann... Schulabbruch... Vom Jugendamt weg... Trennung vom Liebhaber...
Angewiesen auf Freunde... Obdachlos... Abhängigkeit vom Arbeitsamt... ALGII... Drogen, Alkohol, Party, Sex... Der Alltag... Keine Motivation etwas zu tun... Innerhalb eines Jahres 13 mal umgezogen... Lebensfreude verloren... Teilweise nichts zum Essen zuhause... bis zu 2 wochen gehungert... nur durch kleine almosen des Vaters überlebt... Ich war meiner Mutter egal... Alleine und Hilflos...
Dann Party im Stadtpark... Treffen mit Freunden zum Saufen... Ne einladung zur Grillfeier am nächsten Tag... Nächsten Tag hin...
Dort, jungen hübschen Mann getroffen... 2 Jahre älter... Perfekt... Ein Lichtblick... Umzug zum besten Freund... Schöne Zeit mit dem jungen Mann... Doch zu unterschiedlich... Trennung... Verzweiflung... Neuen Liebhaber...
Langsame Kontaktaufnahme mit Mutter...
Oktober 2012 Mein 19ter Geburtstag... Erster schöner Geburtstag... Viel Spaß... Alkohol in Maßen... Tolle Geschenke... Glücklich... Doch dann... Selbstmordversuch vom besten Freund... Grund: ICH... Selbsthass.... Depression... Verlustängste... geschlossene KLinik.... später offene... Dann meinen jetzigen Freund kennen gelernt... GLÜCKLICH... Aussprache mit Mutter... GUT... 1 1/2 Monate in der Klinik... Umzug zur Mutter.... Weihnachten beim Freund... Von einer Zukunft träumen... Wieder in die KLinik... Speziell für Borderline... Angefangen... Abgebrochen, wegen Heimweh... Vorwürfe... Gespräch mit der alten Schule... Wiederaufnahme im Fachabi... Alles super... JETZT...


