Meine Eltern trennten sich als ich ca 5 war, meine Mutter war deswegen öfters betrunken, sie leugnet es aber. Als sie später wieder zusammen waren zogen wir um, und da hat dann eigentlich alles begonnen. Mein großer Bruder kam in die Pubertät, und hat seinen Frust ständig an mir ausgelassen, mich beleidigt. Und das Urplötzlich. "Du bist fett und hässlich!!!" Er hatte was gegen mich, keine Ahnung was. Das Verhältnis zu ihm ist bis heute übrigens eher schlecht. Dann hat mein Vater auch damit begonnen mit Sprüchen wie "Zieh dir mal eine Tüte über den Kopf, wenn ich du wär würd ich mich schämen" (ich war 8 Jahre alt zu der Zeit.) Oder als er mal so ein Großes Bild von meinem jüngeren Bruder selbst ausdruckte und aufhing, fragte ich warum er von mir nicht auch eins macht, Antwort: "Wenn ich von dir eins aufhänge, dann kriegen die Leute Angst und keiner traut sich mehr hier rein!" Eben so scheiss dumme Sprüche, das die Kamera kaputt geht wenn man mich fotografiert usw. Ich war das schwarze Schaf der Familie. Und wenn es mal Schläge gab, dann bekam ich sie. Ich will aber nicht behaupten das ich verprügelt wurde! Er verlor aber schnell die Geduld und wurde böse und aggressiv, wegen Kleinigkeiten wie Milch umgeschüttet... Er lachte mich aus wenn ich Fehler machte anstatt mir die Antwort zu erklären. Das Gleiche mit meinem Bruder: "Du gehörst zurückgef**** und abgetrieben" und das aus mir eh nie was wird. Jenfalls hat sich das Jahrelang nicht geändert, ich hatte eh schon starke Selbstzweifel da über mich beinahe täglich Scherze gemacht wurden. Dann zogen wir erneut um, in eine Kleinstadt, ich war 12/13. Für mich war es die Hölle da ich aus meiner bekannten und vertrauten Umgebung gerissen wurde. Dann wurde aber alles noch schlimmer. Das Gleiche wie mit meiner Familie, nur mit Leuten aus der Schule, meiner Klasse. Ich hatte Herzrasen und Schweißausbrüche wenn ich an den nächsten Schultag dachte, ich wünschte ich wach morgens nicht mehr auf. Ich zog mich noch mehr zurück. Konnte Menschen nicht mehr ins Gesicht gucken, nicht mehr reden. Wurde dann auch von meinem Lehrer, der die Schikanen in der Schule natürlich mitbekam, zum Psychologen geschickt. Der Diagnostizierte schwere Depression. Eigentlich hätte ich ihn danach weiterhin aufsuchen müssen, aber meine Mutter meinte wir brauchen das nicht. Sie hat das alles glaube ich nicht wahr haben wollen, wenn ich ihr erzählte wie ich mich fühle kam nur ein nichtiges "So geht es jedem mal.". Sie fands auch lustig als die Polizei mich mal anhielt und fragte ob alles in Ordnung ist, weil ich so traurig aussähe. Ich wurde oft von Fremden angeredet was denn mit mir los ist, das sie merken das etwas nicht stimmt. Ich muss dazu sagen, ich habe mich nie geritzt. Ich wollte nicht NOCH mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Auch wenn ich diesen innerlichen Schmerz kaum aushalten konnte und gerne etwas dagegen unternommen hätte. Ich fühlte mich also von niemandem ernst genommen, hilflos und allein. Mit 14 nahm ich dann das erste Mal Drogen. Ich habe gekifft, damit jedoch aufgehört als ich, fast eine Psychose hatte. Hatte jedenfalls schlimme Hallus. Und ich hörte das es versteckte Schizophrenie ausbrechen lassen kann (Oma war schwer Schizo, aber keine Ahnung.) Ich wollte ja nicht noch "kranker" sondern gesund werden. Bin dann eine zeitlang auf Amphe umgestiegen, ging ab und zu gut, aber oft fühlte ich mich noch schlimmer weil ich mich noch besser auf schlechte Erfahrungen konzentrieren konnte.. Hab das dann auch gelassen und versucht den Schmerz einfach auszuhalten. Meine damalige Freundin hatte übrigens mit mir Schluss gemacht deswegen, weil ich die Drogen anfangs nicht lassen wollte..

Habs in der Schule oft nicht ausgehalten und habe nicht mehr hingewollt bzw bin ich dann in der Pause einfach heim. Die haben dann natürlich daheim angerufen und mein Vater war dran. Der drohte mir wenn ich nicht damit aufhöre komme ich ins Heim. (???!!!). Vielleicht erwähnenswert ist auch das er mich das letzte Mal geschlagen hat als ich 15 war. Er schlief Vormittags noch, mein kl. Bruder und ich waren im Wohnzimmer (Vater schläft da immer, auf Sofa.) und waren dabei auszumachen wer den ekligen Kartoffelkäfer aus dem Fenster wirft, mit Gelächter und so. Auf einmal steht mein Vater neben mir, gibt mir links rechts ne Schelle und Schubst mich um. Mit 16 hielt ichs nicht mehr aus und fing mir einer Freundin an mehrmals die Woche zu trinken. Ich lernte dadurch meinen Freund kennen und das nächste scheiss Kapitel beginnt.. Ich fass mich hierzu kurz, schon bevor wir zusammen waren hat er mich verarscht, in der Beziehung wurde ich betrogen, belogen, er nahm Drogen und ging in die Spielothek. Alles Scheiße. Und doch bin ich heut noch mit ihm zusammen weil ich ohne nicht mehr kann. Ich kann keine Stunde ohne ihn sein. mit 16 bin ich nochmal umgezogen, mein Freund kam in den Knast, meine beste und einzige Freundin kam in eine Pflegefamilie und ich war wieder ganz alleine. Und es erdrückte mich. Ich hatte die Erfahrung das mich eine Kraft abends in das Bett drückte und wiederholt sagte "xy wir hassen dich". Am folgenden Tag sah ich Farben viel intensiver aber war auch viel sensibler.
Heute bin ich 19 und habe immer noch so viele Probleme und komme mit vielem noch nicht zurecht.
In meiner Familie ist es ein Tabu das jemand offen mit seinen Gefühlen umgeht.
Vielleicht liest das alles jemand, und sagt ob er sowas auch erlebt hat, wie er heute damit umgeht.
Mein Freund war mal mit einer Frau zusammen die Borderline hatte und er meinte ernsthaft das ich auch so sei. Ich kannte diese Störung bisher nicht. Jemand ähnliche Erfahrungen?