von Tom » Mi. 08.04.2009, 00:54
Hallo,
Ich bin 14 Jahre alt und verspüre ebenfalls das dringende Bedürfnis abzuhauen, doch nicht auf die ''gewöhnlichen'' Gründe wie Liebenskummer, Stress zu Hause etc. zurückzuführen, sondern darauf, dass meine Mutter nach Wien umgezogen ist und ich alle meine Freunde, die ich sehr lange kenne und zu denen ich ein enges Band hatte, zurücklassen musste. Meine Mutter ist alleinerziehend.
Mein Problem ist, dass ich meine Freunde she vermisse. Man denkt sich jetzt wahrscheinlich ''Nur weil er seine Freunde vermisst?'' - Aber es war mehr als Freundschaft. Besonders meinen allerbesen Freund, Ivan, hatte ich so sehr gemocht, dass es schon beinahe als ''Liebe'' zu beschreiben wäre, doch nicht auf homosexueller Basis, sondern auf freundschaftlicher. Ich hätte wirklich alles für ihn getan. Grund für unser enges freundschaftliches Band war wohl, dass wir ein und das selbe Schicksal teilten. Wir stammten beide aus verwahrlosten Familienverhältnissen, hatten beide keinen Vater, waren alleine, einsam, und alles was wir hatten waren wir selbst. Wir hingen jeden Tag (Immer hinter dem Rücken unserer Mütter, die uns NIE etwas erlaubt haben) zusammen ab, machten immer Späße, meisten so, dass uns vor Lachen schon die Tränen kamen. Wir waren wie Blutsbrüder - Was wir ja auch waren, da wir einmal eine Blutsbruderschaft eingegangen sind, der zur Folge wir immer zusammen bleiben würde, egal, was wir überwinden müssten. Unsere Bindung ist mit Worten kaum zu beschreiben.
Nun kam meine Mutter an, und sie sagte mir, dass wir umziehen würden. Ich hatte zu viel Bange davor, ihr von meinem Freund zu erzählen, zu sagen, dass ich nicht weg will. Das bereue ich bis heute. Also zogen wir um - Den letzten Tag hatte ich gänzlich mit meinem Freund verbracht. Es war bis heute der glücklichste, zugleich aber auch traurigste Tag meines Lebens. Wir hatten Spaß wie niemals zuvor, lachten, bis wir nicht mehr konnten, doch von Anfang an war die Stimmung an diesem Tag betrübt, denn wir beide wussten, dass es unser letzter sein würde. Unser Abschied war emotional.
Am nächsten Tag fuhren wir auf nach Wien, und die darauffolgende Woche war der Horror für mich. Jede Nacht hatte ich mir die Seele aus dem Leib geheult, schwelgte in Erinnerungen an Erlebtes. Ich fand überhaupt keine neuen Freunde, da ich neu in die Klasse kam. Alle anderen waren eine Einheit, aber sie haben mich nicht akzeptiert. Auch mit meiner Mutter gibt es Stress, und alles, was mir in meiner Einsamkeit noch bleibt, ist der Gedanke an meinen Freund. Dann hatte er mich angerufen, nach 2 Monaten (Erst so spät, weil mein Handy kaputt war, und ich nicht zu erreichen war). Er erzählte mir von dem Ablauf seit meiner Abreise, meinte, dass er mich sehr vermissen würde, und dass er sich nichts sehnlicher wünscht, als dass ich nicht weggezogen wäre. Auch all meine anderen Freunde haben ohne mich keinen allzu großen Spaß, wir waren eine Einheit, ein Freundeskreis, den es so wohl noch nicht gegeben hat - Unsere freundschaftliche bass ist mit Worten nicht zu beschreiben.
Nun plagen mich in meinen schlaflosen, tränenreichen Nächten die Gedanken daran, wann ich abhauen kann, was ich brauche, wie sich meine Zukunft dadurch gestalten würde, ob ich Ivan überreden könnte, mit mir mit zu kommen, die Welt zu erkunden - Ich wollte nur weg von meiner Mutter und zurück zu meinen Freunden, wollte in der alten heimat unterkommen. Wir hatten us schon ausgemacht, dass ich das Ferienhaus eines Onkels einer meiner Freunde, der eingeweiht war, benutzen dürfte, welches sich in selbiger Umgebung befinden würde. Die gedanken daran, wieder dort wohnen zu können, ohne Einschränkungen von Seiten der Eltern, ohne Vorschriften - Die Freunde immer sehen können, immer bei ihnen zu hause seien zu können, wann ich will, ist wunderschön. Aber zugleich weiß ich, dass meine Mutter sofort vor Sorge die Polizei einschalten würde, und ich habe fürchterliche Angst, dass ich gefunden werde, zurückgebracht und mit meiner Mutter konfrontiert zu werden. Ich habe keine Angst vor ihr, sondern ich will sie nicht enttäuschen, ihr in die tränenden Augen sehen zu müssen, wenn sie mich ansieht, nachdem ich zurückgebracht werde. Ich habe noch nie gerne über private Angelegenheiten mit Ihr diskutiert, es ist mir unangenehm, ich fresse stets alles in mich hinein.
Ich brauche Rat, Hilfe was ich tun kann ... sollte ich es wagen, bei meinen Freunden leben? Und bitte keine Ratschläge von wegen mit meiner Mutter reden, mich überwinden denn ich will und kann das nicht, und bitte auch nicht sagen, ich soll mit meinen Freunden so in Kontakt bleiben, über Chat, über Telefon, über E-Mail denn dafür snd wir zu sehr verbunden, als das wir uns damit zufrieden geben würden. Ich bin alleine, und alles, was ich will ist zurück ...