bipolare störung

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

bipolare störung

Beitragvon ehefrau61 » So. 27.07.2008, 14:02

Ich bin Ehefrau eines Mannes mit einer bipolaren störung. Mein
Mann ist vor 10 jahren erkrankt, die medikamente wurden wochen später abgesetzt und er hat 10 jahre beschwerdefrei gelebt. Im November 2007 kam es zu einem Rückfall, da wir einige schicksalsschläge hinnehmen mussten. er wurde mit ergenyl und zyprexa behandelt, war mit seinen gedanken wieder im hier und jetzt, litt aber sehr unter den nebenwirkungen.
Da mann davon ausging, dass es wieder nur eine kurze episode war, wurden die Medikamente nach und nach reduziert, es ging ihm mit jeder abnahme der Dosierung besser, vor allem nachdem zyprexa vor ca 8 wochen abgesetzt worden war. ergenyl wurde nur noch in geringer dosierung genommen.
vor drei wochen kam es dann leider zu einem rückfall, seitdem ist er in einer klinik, ist wieder von seine gedanken sortiert, leidet aber sehr und stark unter den nebenwirkungen: antriebsarm, depressiv, parkinson-ähnlich verändert. Im normealen alltag war er eigentlich selbstbewußt und aktiv, er ist selbstständig, hat 2 kinder von 16 u. 19 jahren und wir haben ein sehr aktives und sportliches leben geführt.
er bekommt jetzt wieder ergenyl hochdosiert und solian 600 mg pro tag.
Die Ärzte im Krankenhaus empfehlen uns jetzt eine umstellung auf Lithium und eine neuroleptikum. Lithium sei besser verträglich.
meine fragen: wer von euch hat eine ähnliche erkrankung und führt mit medikamenten ein halbwegs normales leben, mit Spaß, Sexualität, sport.

wer hat erfahrungen mit lithium oder auch solian? Wer hat einen partner mit ähnlichen erkrankungen? Mich macht die jetzige Situation sehr traurig, da mein mann durch die medikamnete oder die krankheit total verändert ist.
ehefrau61
 

Beitragvon Amon » So. 27.07.2008, 16:41

Hallo!

Versuche das mal hier: http://www.psychiatrie.de/beratung/

Ggf. muss du da mal 1-2 Tage warten, das sind aber Fachleute dort.
Amon
 

Beitragvon Mulle » So. 27.07.2008, 21:09

Jepp. kann ich mich nur anschließen!

Eine Umstellung auf Lithium ist eine sehr gute Alternative. Und wenn er jetzt so antriebsgemindert und depressiv erscheint, gehört das mit zum Krankheitsbild, muß keine Nebenwirkg. von Med. sein.
Laß Dich genau beraten, ich wünsch Euch Kraft diesen Schub zu überstehen!
Es gibt auch Angehörigengruppen für psychisch Kranke, da kann Dir auch der Austausch mit Betroffenen gut tun. Frag mal bei dem Sozialdienst nach der für die Station zuständig ist, auf der Dein Mann sich befindet. Sie können Dir dann solche Gruppen nennen.
Mulle
 

Beitragvon ehefrau61 » Mo. 04.08.2008, 13:24

Dankeschön schonmal für eure Hilfe!

Im Moment gehts ihm sehr schlecht, da er seit einigen Tagen Ergonyl und Lithium bekommt, da das Ergonyl erst ausgeschlichen werden muss.
Zur Zeit sind zum vorherigen Bild auch noch Muskelkrämpfe dazu gekommen.
Geben die Hoffnung aber nicht auf, werde mich auch an das genannte Internetportal wenden.

LG
ehefrau61
 

Beitragvon Amon » Mo. 04.08.2008, 13:35

Ich wünsche Dir viel Kraft und deinen Mann alles Gute!
Amon
 

Re: bipolare störung

Beitragvon --skull Crushing Confusion » Mi. 11.02.2009, 18:29

Bei mir ist das Krankheitsbild extrem stark ausgeprägt,dass ich in manischen Phasen schon schizoide zustände erlange und in depressiven phasen suizidgedanken habe
--skull Crushing Confusion
 

Re: bipolare störung

Beitragvon Mulle » Mi. 11.02.2009, 19:40

was bekommst du denn für medikamente? und in welche abständen wechseln die phasen?
Mulle
 

Re: bipolare störung

Beitragvon Skull Crushing C. » Fr. 13.02.2009, 14:12

mirtazapin, aber auch nur abends, weil die nebenwirkungen so lästig sind, die phasen sind total unterschiedlich lang und kurz, fakt ist in stress situationen überkommt mich meistens ne manie die dann immer stärker werden kann und bis zur depression abklingen kann, aber auch in momenten der ruhe kommt das mal vor, da siegt aber meistens die depression
Skull Crushing C.
 

Re: bipolare störung

Beitragvon Mulle » Sa. 14.02.2009, 20:28

das remergil (mirtazapin) was du zur nacht bekommst, soll dir eigentlich helfen nachts zu schlafen um deine evt. ideenflut zu unterbinden, wirkt auch antidepressiv. man verabreicht es stets abends.
ich habe die erfahrung gemacht, das pat. mit bipolaren störungen auch gut auf valproat ansprechen (orfiril), seroquel wird auch gern genommen. meist wird ein med. verabreicht, was stimmungsstabilisierend sein soll. vielleicht solltest du dich von einem psychiater beraten lassen. denn med.-frei mit deiner erkrankung ist nicht so gut. gerade die manischen phasen sind nicht ohne. wenn du dann haus und hof vor lauter freude verschleudert hast, kann das unter umständen probleme mit sich bringen. sei nicht böse über eine solche äußerung, aber mir fehlt ansonsten ein reeller bezugspunkt. bist du schon in behandlung? wenn ja, beim facharzt?
Mulle
 

Re: bipolare störung

Beitragvon Bartleby » Do. 10.12.2009, 15:16

Hallo alle die da draussen sind. Dies ist mein erster Eintrag in so einem Forum. Bin 31, wurde vor knapp 10 jahren in Kanada mit 'Major Depression' diagnostiziert. Seit dem verschiedene anti-depressiva. 2004 mit bipolarer Störung, etliche Suizid Versuche. Übersiedlung nach Deutschland. Seit 10 Jahren 10 mal Klinik. Im Moment nehme ich Lithium, Anafranil und Seroquel. Persönlichkeitsstörung(kombinierte) auch festgestellt. Hat jemand 'ne ähnliche Erfahrung? Stabilisiert sich das noch? Ich habe sehr oft wut ausbrüche die meistens nur nach innen los gehen, versuche jetzt auch Konflickte nach aussen zu tragen. Fällt mir schwer. Bin eig. schüchtern, ängstlich, mehr depressiv komm aber durch manische oder Hypomanische Phasen raus. Meine Nervenärztin hat mir vor dem letzten Klinik aufenthalt gesagt das ich so negative bin und das es deswegen keiner mehr mit mir aushält. In die Klinik hat sie mich trotzdem nicht geschickt. Bin auf der Suche nach Alternative.
Danke im Vorraus schön das es so was gibt. :evil:
Bartleby
 

Re: bipolare störung

Beitragvon Roni » Fr. 18.12.2009, 17:08

Hallo Bartleby,

dank erstmal für deinen Beitrag. Und hier meine bescheidene Meinung (Achtung ich schreib recht direkt, gegebenenfalls einfach nicht lesen):

Vier Dinge fallen mir sofort auf:

Es gibt sehr viel Medikamente in deinem Leben. Zu viele, IMHO, definitiv. Will dich nicht erschrecken, nur aufklären, darüber was Psychopharmaka so machen mit dem Menschen:

http://icspp.org/id19.html


Bartleby hat geschrieben:Meine Nervenärztin hat mir vor dem letzten Klinik aufenthalt gesagt das ich so negative bin


Wenn ein psychologisch gebildeter Profi seinem anvertrauten soetwas sagt, dann hat der Profi das Problem und zwar ein richtiges Problem mit sich selber. Er ist für DICH da, für deinen Kummer, er soll dir helfen und dir nicht die äußerlichen Merkmale deines Kummers als Problem vorwerfen. Die Folge ist doch, dass du dich dann korrigierst, dein Kummer noch immer da ist und du durch deine Eigenkorrektur noch mehr Kummer bekommst. Zu guter letzt ist der Patient für die gute Laune des Therapeuten verantwortlich.

Was ist vor der ersten Diagnose passiert und wie kam es dazu überhaupt? Kannst du erzählen? Wäre interessant.

Was war'n das Vierte? ... komm nicht mehr drauf.

Was kannst du tun?

Ein großer Mann der dir helfen kann ist Dr. Peter Breggin, ein Amerikaner, weiß allerdings nicht wie du an ihn heran kommen kannst. Email vielleicht.

Einen neuen Therapeuten suchen. Frag ihn aus über alles was dir einfallt bevor du dich in die Behandlung begibst. Alle Fragen sind erlaubt und wenn dir etwas merkwürdig vor kommt kannst du auch das hinterfragen. Probier ruhig viel aus, wichtig ist, dass du vertrauen haben kannst und zwar nicht blindes Vertrauen.

Und es gibt auch inzwischen für Menschen wie dich die entsprechenden Interessensvertretungen. Die European Network of (ex-)Users and Survivors of Psychiatry (ENUSP) zu finden unter http://www.enusp.org/
und dort findest du unter
„Organisations in European Countries“
die Gruppe z.B. für Deutschland
Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V. http://www.bpe-online.de/
und dort wiederum unter „Selbsthilegruppen“
einige Telefonnummern und Adressen auch in deiner Nähe. Einfach mal anrufen, die sind für dich da und kennen deinen Kummer.

Alles Gute wünsch ich dir
Roni

Würd mich freuen wenn du dich noch mal hier meldest, fragen stellst, ...
Roni
 


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