Risperidon
Anwendungsgebiete
Akute und chronisch schizophrene Psychosen. Erhaltungstherapie zur Rezidivprophylaxe von stabil eingestellten Patienten bei Schizophrenie. Mäßig schwere bis schwere manische Episoden im Rahmen bipolarer Störungen. Chronische Aggressivität und psychotische Symptome bei Demenz. Verhaltensstörungen bei Intelligenzminderung oder Intelligenz im unteren Normbereich bei Kindern ab 5 Jahren.
Wirkmechanismus
Risperidon gehört zu den neueren Wirkstoffen zur Behandlung der Schizophrenie
Durch Hemmung der Wirkung eines bestimmten Botenstoffes (Dopamin) im Gehirn werden die Symptome einer Psychose und Unruhezustände gedämpft.
Dosierung
Risperidon gibt es als Filmtabletten, als Schmelztabletten, als Lösung zum Einnehmen oder als langsam freisetzende Injektionssuspension. Die Dosierung wird immer individuell auf den einzelnen Patienten und das zu behandelnde Krankheitsbild abgestimmt. Sie kann nur von einem Arzt festgelegt werden. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der jeweils mitgelieferten Fachinformation.
Anwendungshinweise
Filmtabletten oder Lösung mit oder ohne Nahrung mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Sie sollten die Lösung nicht zusammen mit schwarzem oder grünem Tee zu sich nehmen. Die Schmelztabletten sollten Sie auf der Zunge zergehen lassen und anschließend mit oder ohne Flüssigkeit schlucken. Falls Sie die Schmelztabletten während einer Mahlzeit einnehmen, achten Sie bitte darauf, dass sich während der Einnahme keine Nahrungsmittel im Mund befinden. Die Injektionssuspension wird in der Regel alle 2 Wochen vom Arzt in den Muskel gespritzt.
Das Reaktionsvermögen und damit auch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Labortests sprechen dafür, dass durch Risperidon das Wachstum bestimmter Brustkrebszellen gefördert werden kann. Daher sollte bei bekanntem Brustkrebs eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen
Risperidon darf nicht eingenommen werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und bereits vorbestehender Überproduktion von Prolaktin (Milchsekretion und Wachstum der Brustdrüse anregendes Sexualhormon).
Mit erhöhter Vorsicht muss Risperidon eingesetzt werden bei Parkinson-Krankheit, vorbekannter Epilepsie, Tumoren, deren Wachstum von Prolaktin abhängig ist (z.B. manche Brustkrebsarten), schweren Leber- und Nierenerkrankungen und schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nebenwirkungen
Häufig sind Angstzustände, Unruhezustände, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen. Seltener kommt es zu: Müdigkeit, Benommenheit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Störungen der sexuellen Funktionen (Erektions- und Orgasmusstörungen), Zyklusstörungen, Wachstum der Brust (auch bei Männern), Sekretion aus den Brustdrüsen, Hautausschlag oder anderen allergischen Reaktionen sowie zur Unfähigkeit, den Urinabgang zu kontrollieren (Inkontinenz). Gelegentlich können Schwindel, niedriger Blutdruck, Herzrasen, vermehrter Speichelfluss, Bewegungsstörungen, Zittern, unwillkürliches Grimmassieren, Gewichtszunahme, Ödembildung, Erhöhung der Leberwerte auftreten. In seltenen Fällen entwickelt sich ein sogenanntes malignes neuroleptisches Syndrom. Erstes Warnzeichen dieser Komplikation kann eine Temperaturerhöhung ohne erkennbare Ursache sein. Bitte informieren Sie bei unklarem Fieber daher sofort Ihren Arzt, da diese Komplikation umgehend behandelt werden muss. Aufgeführt werden hier lediglich die wichtigsten und häufigsten Nebenwirkungen. Jeder Mensch reagiert in anderer Weise und sehr individuell auf die Wirkstoffe in Medikamenten. Es ist daher nicht vorhersehbar, ob überhaupt und in welchem Ausmaß die oben genannten Nebenwirkungen auftreten.
Wechselwirkungen
Die Wirkung von Schlafmitteln (z.B. Diazepam)), anderen beruhigenden oder blutdrucksenkenden Medikamenten sowie von Alkohol wird verstärkt. Medikamente gegen Parkinson (z.B. Levodopa) sind teilweise in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt. Bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Mitteln besteht verstärkte Blutungsgefahr. Die Wirkung von Risperidon wird durch Carbamazepin vermindert.
vermindert. Aufgeführt sind hier lediglich ausgewählte Beispiele für Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen. Lassen Sie sich in jedem Fall individuell beraten und informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte über alle Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, um Wechselwirkungen möglichst gering halten zu können.
Kinder
Kindern und Jugendlichen sollte Risperidon nicht verordnet werden, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen mit dieser Altersgruppe vorliegen.
Medikamente mit diesem Wirkstoff
Diese auf den aktuellen Fachinformationen basierende Medikamentenbeschreibung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ersetzt nicht die Informationen auf dem Beipackzettel oder die ausführliche und individuelle Beratung durch den Arzt oder Apotheker. Diese Patienteninformation ist objektiv und nicht als Empfehlung oder Werbung für das jeweilige Produkt zu verstehen.
Risperdal® 1mg Filmtbl., Rezeptpflichtig
Risperdal® 2mg Filmtbl., Rezeptpflichtig
Risperdal® 3mg Filmtbl., Rezeptpflichtig
Risperdal® 4mg Filmtbl., Rezeptpflichtig
Risperdal® Filmtbl. 05mg, Rezeptpflichtig
Risperdal® Lösung 1mg/ml, Rezeptpflichtig
Risperdal® QUICKLET® 1 mg
Risperdal® QUICKLET® 2 mg
RISPERDAL CONSTA TM 25 mg Langsam freisetzendes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssus
RISPERDAL CONSTA TM 37,5 mg Langsam freisetzendes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
RISPERDAL CONSTA TM 50 mg Langsam freisetzendes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Quelle
http://www.psychiatrie-aktuell.de