von Irgendwer » Sa. 28.06.2008, 11:40
Ich komm' ohne großes Geschwafel gleich zum Punkt:
Ich hab' das Gefühl, dass ich nicht in der Lage bin andere Menschen aufrichtig zu mögen. Ich mag sie eher mit dem Kopf, als mit dem Herzen, wenn ihr versteht was ich meine. Ich erkenne Eigenschaften, die schätzenwert sind, aber sie wirklich schätzen kann ich nicht. Wenn es einen meiner Freunde schlecht geht, lässt es mich relativ kalt. Versuchen zu helfen, tu ich nur aus dem Wissen, dass alles andere falsch wäre und aus einem Gerechtigkeitssinn heraus. Ich hab' das Gefühl, dass es mich nicht besonders treffen würde, wenn der Kontakt mit irgendeinem von ihnen brechen würde. Ob ich mir da vllt. doch etwas vormache? Ich weiß es nicht. Das Zusammensein mit meinen Freunden ist für mich i-wie mehr Beschäftigungstherapie, als dass ich Zeit mit den Menschen, die ich liebe, verbringen wollte.
Ich sehe keinen wirklichen Punkt, an dem das Ganze angefangen hat, oder ob es je anders war. Ich kann mich aber z.B. noch daran erinnern, wie sehr ich geweint habe, als meine Schwester weggezogen ist. Ergo muss ich sie zumindest zu dem Zeitpunkt geliebt haben.
Ich hab' mehrere Theorien, wie es dazu gekommen sein könnte:
Ich hab' gehört, man könne andere Menschen nur lieben, wenn man gut mit sich selbst klarkommt. Ich bin mit mir selbst nicht so zufrieden, geringes Selbstbewusstsein etc. Evtl. bin ich einfach so sehr mit mir selbst beschäftigt, dass ich mich einfach nicht mehr gut auf andere Menschen einlassen kann?
Ein anderes Problem, was vllt. mit diesem in Beziehung stehen könnte, ist, dass ich oft in eine Traumwelt eintauche. Wie normal dieses an sich ist, kann ich schlecht beurteilen. Ich weiß, dass ich mir schon früher oft irgendwas vorgestellt habe, aber nicht ohne mein reales Leben dabei zu vernachlässigen. Nun ist es aber so, dass ich mir sehr oft Dinge vorstelle. Am besten geht das bei Bewegung, z.B. beim Autofahren oder ich weiß noch, wie es früher getan habe, als ich schaukelte oder auf dem Bett auf und ab sprang. Was stell ich mir vor? Mein Leben, so, wie ich es gern hätte. Ich, zu der aufgesehen wird, die bewundert wird. Ich, mit Freunden, die ich liebe, die mich lieben. Hindert mich der letzte Punkt vllt. daran, ehrliche Freundschaften im RL aufzubauen? Weil ich alles, was ich will, in meiner Traumwelt habe?
Ich will mein Leben nicht an mir vorbeiziehen lassen, ich habe Angst später zurückblicken und sagen zu müssen, dass ich nie richtig gelebt habe.
Wenn jemand meine Situation versteht, oder selbst ähnliche Probleme hat, soll er sich bitte melden.