Persönlichkeitsstörung?

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Persönlichkeitsstörung?

Beitragvon TheLey » Di. 31.07.2007, 01:26

Hallo,

Ich habe viel in eurem Forum rumgeschaut und ahbe aber keinen Beitrag zu dem mich betreffenden Thema gefunden....

Mein Probelm:

Ich hatte es schon öfters das mir mal sekunden in meinem Leben gefehlt haben, aber in letzer zeit wird es schlimmer.
Es ist einfach wie ein Cut, alsob man ein Stück Szene aus dem Film schneiden würde.
Ich laufe z.B. irgendwo hin und plötzlich bin ich schon viel weiter als eben gerade ( ich weiss nicht ob ihr mir genau folgen könnt aber ich weiss nicht wie ich es anders beschreiben soll)

oder letztens, da steh ich an der bushalte stelle und warte auf den bus und plötzlich wieder so ein cut.....ich hab mein handy in der hand, hab eine nummer gewöhlt und es tutet.....dass ich mein handy aus der tasche geholt habe und eine nummer gehabe das hab ich nicht mitbekommen...


kann mir irgendjemand sagen was das ist und was ich dagegen machen soll?
Hilfe!

TheLey ~ From Hell
TheLey
 

Beitragvon Regentropfen » Di. 31.07.2007, 11:20

Hallo TheLey,

also zu einer Persönlichkeitsstörung gehört auf jeden Fall mehr! :wink: Naja, das was Du beschreibst, das hört sich nach kleinen Blackouts an. Du solltest Dich am besten mal von einem Arzt untersuchen lassen, um organisches auszuschließen. Es gibt die sogenannte Dissoziative Amnesie, worunter eben solche Blackouts fallen. Warte, ich kopiere Dir mal was:

Das wichtigste Kennzeichen ist der Erinnerungsverlust für meist wichtige, kurz zurück liegende Ereignisse, der nicht durch organische psychische Störungen bedingt und zu schwerwiegend ist, um durch übliche Vergeßlichkeit oder Ermüdung erklärt werden zu können. Die Amnesie zentriert sich gewöhnlich auf traumatische Ereignisse wie Unfälle oder unerwartete Trauerfälle und ist in der Regel unvollständig und selektiv. Ausmaß und Vollständigkeit der Amnesie variieren häufig von Tag zu Tag und bei verschiedenen Untersuchern. Es läßt sich aber ein beständiger Kern feststellen, der im Wachzustand nicht aufgehellt werden kann. Eine vollständige und generalisierte Amnesie ist selten, dann gewöhnlich Teil einer Fugue (F44.1) und ist dann als solche zu klassifizieren.

Die affektiven Erscheinungsbilder in Verbindung mit einer Amnesie sind unterschiedlich, eine schwere Depression ist jedoch selten. Ratlosigkeit, Gequältsein und aufmerksamkeitsuchendes Verhalten unterschiedlichen Ausmaßes, aber auch ruhiges Annehmen können vorkommen. Junge Erwachsene sind am häufigsten betroffen. Die schwersten Fälle treten bei Männern auf, die unter der Belastung von Kampfhandlungen stehen. Psychogene dissoziative Zustände sind bei Älteren selten. Zielloses Umherwandern kann auftreten; es geht in der Regel mit persönlicher Vernachlässigung einher und dauert selten länger als ein oder zwei Tage.

Diagnostische Leitlinien:

Partielle oder vollständige Amnesie für kürzliche traumatisierende oder belastende Ereignisse (diese Aspekte werden unter Umständen nur durch fremdanamnestische Angaben bekannt);
Fehlen von hirnorganischen Störungen, Intoxikation oder extremer Erschöpfung.
Differentialdiagnose:

Bei organisch bedingten psychischen Störungen finden sich in der Regel auch andere Störungen des Nervensystems und deutlich erkennbare beständige Symptome von Bewußtseinstrübung, Desorientiertheit und fluktuierender Bewußtseinsklarheit. Ein Verlust des Kurzzeitgedächtnisses ist typischer für organisch bedingte Störungen, unabhängig von möglichen traumatischen Ereignissen oder Problemen. «Black outs» nach Alkohol- oder Drogenkonsum sind zeitlich eng mit dem Mißbrauch verbunden, und die verlorenen Erinnerungen können niemals wiedergewonnen werden. Ein Verlust des Kurzzeitgedächtnisses wie beim amnestischen Syndrom (Korsakow-Syndrom), bei dem die unmittelbare Wiedergabe normal, die Wiedererinnerung aber schon nach 2 oder 3 Minuten nicht mehr möglich ist, findet sich bei der dissoziativen Amnesie nicht.

Eine Amnesie nach Commotio cerebri oder schwerem Schädeltrauma ist meistens retrograd, obwohl in schweren Fällen auch eine anterograde Amnesie auftreten kann; eine dissoziative Amnesie ist überwiegend retrograd. Nur die dissoziative Amnesie kann durch Hypnose oder Abreaktion verändert werden. Postiktale Amnesien bei Epileptikern und andere stuporöse oder mutistische Zustände, die gelegentlich bei Schizophrenen oder Depressiven vorkommen, können im allgemeinen durch andere Charakteristika der zugrundeliegenden Krankheit differenziert werden.

Am schwierigsten ist es, eine bewußte Simulation der Amnesie auszuschließen; eine wiederholte und genaue Untersuchung der prämorbiden Persönlichkeit und einer möglichen Motivation ist notwendig. Eine bewußt simulierte Amnesie hängt gewöhnlich mit offensichtlichen finanziellen Problemen, Lebensgefahr in Kriegszeiten oder drohender Todes- oder Gefängnisstrafe zusammen.

Ausschluß:

amnestisches Syndrom, durch Alkohol oder sonstige psychotrope Substanzen bedingt (F10.6 - F19.6)
anterograde Amnesie (R41.1)
nicht näher bezeichnete Amnesie (R41.3)
nichtalkoholbedingtes organisches amnestisches Syndrom (F04)
postiktale Amnesie bei Epilepsie (G40.)
retrograde Amnesie (R41.2)
Forschungskriterien

Die allgemeinen Kriterien für eine dissoziative Störung (F44) müssen erfüllt sein.
Entweder eine teilweise oder vollständige Amnesie für vergangene Ereignisse oder Probleme, die traumatisch oder belastend waren oder noch sind.
Die Amnesie ist zu ausgeprägt und zu lang anhaltend, um mit einer normalen Vergeßlichkeit oder durch eine gewollte Simulation erklärt werden zu können (die Schwere und das Ausmaß der Amnesie können allerdings von einer Untersuchung zur anderen wechseln).


Hoffe Dir konnte das helfen? Wir können Dir aus der Ferne keine diagnosen geben, also solltest Du, falls es weiter anhält, echt mal zu einem Arzt oder Psychologen gehen.

Gruß, Regentropfen[/quote]
Regentropfen
 

ja...

Beitragvon TheLey » Di. 31.07.2007, 15:49

vielen danke erstmal für die antwort.....

ich merke nur das es in letzter zeit mehr wird un mir es langsam echt angst macht...

aber anmesie ?

TheLey ~ From Hell
TheLey
 

Re: ja...

Beitragvon Site Admin » Di. 31.07.2007, 16:25

TheLey hat geschrieben:aber anmesie ?

Amnesien sind es auf jeden Fall, das kann man auch ohne Arzt sagen, denn das Wort beschreibt eben per definitionem "Erinnerungs- und Zeitlücken".

Warum du sie hast, bzw. ob sie "nur" ein Symptom einer dissoziativen, neurologischen oder Persönlichkeits-Störung sind, sollte ein Arzt herausfinden, am besten einer, der Facharzt sowohl für Psychiatrie als auch Neurologie ist ("Nervenarzt"). Es gibt einfach zuviele möglichen Ursachen für sowas, von Stress über Substanzmissbrauch oder organische Ursachen bis hin zu traumatischen Auslösern (Unfall, Schock, belastende Ereignisse im Leben).

http://de.wikipedia.org/wiki/Amnesie

Ein Symptom-Tagebuch würde sicherlich nicht schaden, in dem du aufschreibst, unter welchen Umständen du solche Phasen hast, z.B. wo es passiert, was du grad gemacht hast etc.
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