hi dante!
Ist bei Euch da gerade Vollmond, oder bist Du wegen meiner Säumigkeit (in abeit, in arbeit ... !) ins Koma gefallen?
Zur Sache:
Nimm an, Dein Leichnam zerfällt in 20 Milliarden Partikel. Das die nicht an einem Ort bleiben, dafür werden schon Wege eingerichtet sein. So hat vielleicht gerade ein Pillendreher (Käfer) einen Wurm (Made) gefressen (oder auch nur dessen Hinterlassenschaft, was weis ich was Käfern so schmeckt, die ein etwas anrüchiges Hobby haben). Da waren drin: 300 Partikel. Beim Einspeicheln seiner grünschillernde Kugel (weiß hier jemand nicht, woraus die gemacht ist?) gehen 298 Partikel in dieses Substrat über.
Wir sind immer noch am Boden! Da ist es nun schlecht, daß Pillendreher ihre Flügel nicht so putzen können wie der Wellensittich Deiner Oma. Ist ja alles wie aus Plastik an dem, das würde zerbrechen. (Darum putzen sich Pillendreher auch nur selten, meistens nie, wiewohl das angezeigt sein kann.) Die beiden müssen sich schon sehr anstrengen, um von da, wo sie sitzen (etwa im Mundwinkel des Käfers) auf dessen Rücken verschoben (haben ja keine Beine) zu werden.
Und dann - wenn er je fliegt - (ich weiß doch auch nicht) werden diese beiden abgeriebenen Gesellen insgesamt nicht so hoch gelangen, daß sie im Weltall etwas bewirken könnten. Ähnlich, nur 500 mtr. höher, könnten sie kommen, wenn ein Vogel den Wurm fräße. Es muß immer auch beachtet werden, daß nur gleichgeschlechtliche Partikel auf Reisen durch das Universum gehen, denn sonst, wenn die sich so wild vermehren, wieder Klumpen bilden würden, käme die ganze Evolution durcheinander!)
Und nun kannst Du überschlagen, welche Chancen die zunächst noch im Erdboden / Urne / Krematorium verbliebenen 19.999.999.700 haben, die wir bislang noch nicht weiter verfolgen konnten.
Die wenigsten - um Dich nicht traurig zu stimmen sage ich nicht: wohl eher gar keine - werden es bis Cape Canaveral schaffen, um dort einen Space Shuttle zu erklimmen. Und auch da steht zu befürchten, daß sie unmittelbar vorher dort noch am Stiefel eines russischen Spions pappen bleiben (weiteres Schicksal ungewiß!)
In Klartext:
Solche Vorstellungen überschreiten das menschliche Denkvermögen. Und weil das so ist, könnte auch niemand einen Computer programmieren, der solches errechnen sollte. Und im Bestreben der Menschen um Wissen über ihren Ursprung waren sie allzeit gottgläubig und in ihren Religionen gefangen. Doch alle Geschicke der Welt in die Hände eines einzigen menschenähnlichen Gottes gegeben zu wissen, ist zumindest wenig überzeugend.
Wir scheinen das Glück zu haben, in eine Konstellation hineingeboren worden zu sein, unter der ein jeder seine Kinder atheistisch aufwachsen lassen kann, so er dies will. Aber das könnte in 50, längstens 100 Jahren wieder genau anders herum sein. Vielleicht verfolgt man dann "Ungläubige" wieder wie weiland der Braunauer Psychopath und seine Clique die Juden verfolgt haben und industriemäßig vernichtet.
Wenn man über das Schicksal der Gattung Mensch sinniert, gerät man immer wieder an die Politik.
Und dieses, mein lieber:
Die Lichter am nächtlichen Sternenhimmel sind vielleicht die leuchtenden Augen derer, die uns immer lieb sein werden. .....
ist allerfeinste Poesie zum Thema.
Danke für solche schönen Sätze.
Alles liebe, -ce-
Nachsatz:
Als kleines Kind von etwa 10 Jahren betete ich zu Gott (meine erste Tote sah ich mit 13, da war diese Phase schon wieder vorbei) - weil ich nicht begreifen konnte, daß hinterher nichts mehr kommt und sich auch keiner mehr an Deine Person erinnern wird, alles sinnlos vertane Zeit -, er möge mich, doch bitte 300 Jahre lang leben lassen. Unter dieser Bedingung würde ich dann nach Kräften mein bestes tun (und würde sogar fromm sein wollen).
Heute hoffe ich, er hat es nicht gehört, denn noch so viele Jahre all das Elend auf dieser Welt mit ansehen zu müssen, das wäre kein guter Handel.
(Manchmal, nicht immer aber immer öfter, könnte man den Eindruck haben, ich lebe bereits danach, als wären mir so viele Jahre tatsächlich gegeben ...)