Leere in meinem Kopf

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Leere in meinem Kopf

Beitragvon Ambertwo » So. 18.02.2018, 22:47

Ich bin grad leicht überfordert, in welches Unterforum ich posten soll. Ich fühl mich so leer gerade. Ich hab immer gut mit Worten gekonnt, hatte zumindest schriftlich nie ein Problem mich auszudrücken. Aber gerade krieg ich gedanklich irgendwie nichts zustande, fühle mich trotz drei Baldrian angespannt und nervös und gleichzeitig unendlich müde, kann nicht schlafen, aber mich auch auf nichts konzentrieren.
Es geht mir einfach schon wieder so unglaublich schlecht, seit zehn Jahren habe ich diagnostizierte Depressionen (eigentlich schon viel länger, schon als Jugendliche, aber da wollte es niemand war nehmen und es war mir selbst auch nicht bewusst) und es war wirklich nie richtig gut.
Ich hab nie wirklich Liebe von meiner Mutter bekommen, familiär ist wirklich viel schief gelaufen, durch die fehlende Liebe hat sich die BPS dann entwickelt.

Ich weiß gerade irgendwie gar nichts mit mir anzufangen. Ich will kämpfen, aber verspüre keine Motivation mehr dazu, weil es immer dieselbe Scheiße ist, die sich ständig und ständig und ständig wiederholt. Ein paar Monate halte ich mich seelisch einigermaßen über Wasser, dann wirds wieder so unglaublich mies, dass ich einfach nur nicht mehr leben will. Ich habe keine Perspektive in meinem Leben, keine Aufgabe, nichtmal eine Beziehung, obwohl ich mir so sehr eine wünsche, häusliche Ansprache habe ich gar keine. Die Telefonseelsorge würgt einen ja immer nach einer halben Stunde schon ab und wenn ich von vorneherein weiß, ich hab nur eine halbe Stunde, um meinen Kummer annähernd darzulegen, verspür ich schon gar keine Motivation mehr dort überhaupt anzurufen, weil ich dann zuviel Druck habe, mich kurz fassen zu müssen und dann überfordert bin, wo ich anfangen soll.

Ich bin es auch so satt, mir "raten" zu lassen, ich solle es doch mal mit Johanniskraut versuchen. Gott, Leute bitte! Das ist vielleicht für nen leichten Winterblues geeigent, aber bringt jemandem der an einer schweren Depression leidet nullkomma NICHTS.

Ich habe meine Therapeutin vorhin angeschrieben, dass ich jetzt endlich in eine Klinik möchte. Ich hatte mir vor einer Weile schonmal mögliche Kliniken im Internet herausgesucht und verglichen, das hat sich aber ein bisschen verloren, weil ich nicht in eine Klinik konnte, ehe keine zweite Gesellschaftskatze für meine verwitwete Katze gefunden war. Das ist jetzt der Fall. Aber eine ganze Zeit dachte ich, ich könnte es so schaffen, weil ich Sport mache, versuche mich einigermaßen gesund zu ernähren und mich um soziale Kontakte bemühe...

Aber es geht nicht mehr. Ich muss jetzt in eine Klinik, eine Therapiestunde die Woche ist einfach viel zu wenig für so eine schwerwiegende chronische Erkrankung. Ich meine, ich kann mich versorgen und meinen Haushalt machen, aber seelisch kann ich einfach nicht mehr. Warum ich? Warum muss ich so krank sein, ich will gesund sein, warum schaffe ich es einfach nicht?
Ich bin so pessimistisch, sehe alles negativ, bin irgendwie der Überzeugung, dass ich eh nie gesund werde.
Ganz ehrlich... ich lebe nur noch weiter, weil ich meine Katzen nicht alleine lassen möchte und die wenigen Leute, denen was an mir liegt, nicht traurig machen will, weil ich genau weiß, wie schlimm es sein kann, wenn ein wichtiger Mensch sich das Leben nimmt. Wenn man wenigstens die Gefühle ganz ausschalten könnte, dann könnte man zumindest zum Schein für andere weiter existieren, dann wäre das wenigstens nicht so eine Quälerei. Quasi eine seelenlose Hülle. Lieber gar nichts mehr fühlen, als sich immer nur schlecht fühlen.

Ich will schreien. Buchstäblich schreien, aber es geht nicht, weil mich dann die Nachbarn wieder abfucken, weil das hier so scheiße hellhörig ist. Ich muss immer stumm sein, kann nicht einmal diese hilflose Wut aus mir herausschreien und erst irgendwo hin zu gehen, wo kein Mensch ist, dazu habe ich in solchen Momenten einfach keine Kraft.
Es ist als würde ich an diesem ganzen Scheiß ersticken und keinen interessiert es, keiner kümmert sich um mich, ich existiere nur vor mich her und es macht mich so traurig, dass es auch so vielen anderen so geht wie mir, dass so viele Menschen so traurig sind und still vor sich hinleiden müssen, jeder für sich alleine, obwohl wir doch eigentlich so viele sind...

Die Welt macht mich traurig. Mich macht der ganze Hass und das ganze Elend hier so traurig, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich müsste daran ersticken. Einzelschicksale machen mich traurig, mich macht alles traurig. Ich bin so müde und kann nicht schlafen, habe keinen Ansprechpartner, habe gar nichts.
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Re: Leere in meinem Kopf

Beitragvon nisma » So. 18.02.2018, 23:12

Helloo,
pack deine Threads in den Bereich der sich für dich richtig anfühlt ^^ Passt dann schon.

Was du beschreibst kommt mir bekannt vor, bis hin zu den Katzis.
Fällt dir denn was ein wofür es sich zu leben lohnen würde? Etwas das du beeinflussen kannst?

LG
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Re: Leere in meinem Kopf

Beitragvon loner » Di. 13.03.2018, 14:45

Liebe Ambertwo,

Ich möchte dir einfach sagen, ich habe dich gelesen. Ich denke, ich hab auch eine Ahnung,wie es dir geht. Keine Ahnung, ob du irgendwelche Tipps lesen willst. Hast du ncoh Hobbies, die dir irgendwie "Spaß" machen? Dich irgendwie annähernd interessieren?
Du hast die Diagnose ja schon lange. Hast du denn seither auch dieselbe Therapeutin? Vielleicht würde ich die an deiner Stelle wechseln, wenn sich seit 10 Jahren nichts tut. Eine Eingewöhnungsphase mit dem Therapeut ist wahrscheinlich normal. Aber irgendwann müssten doch Fortschritte zu sehen sein und wenn die ausbleiben, ist das vielleicht nicht die richtige Therapie oder Therapeutin.

Lg loner
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
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Re: Leere in meinem Kopf

Beitragvon Ingo » Do. 22.03.2018, 05:50

hallo Ambertwo,
irgendwie kenne ich das problem von schizophrenen. ich bin selber schizophren, aber so extrem depressiv wie du war ich nicht.
oft half es leuten, wie mir, andere medikamente zu geben, deswegen finde ich deine idee mit dem krankenhaus nicht einmal so schlecht.
gruß ingo
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