Wenn man tun muss, was man nicht tun mag

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Wenn man tun muss, was man nicht tun mag

Beitragvon Ceri » Fr. 10.11.2017, 07:16

Ich habe ein Persönliches Problem bei dem viele warscheinlich lachen würden, aber für mich ist es alles andere als lustig. Und zwar geht es um Zwiebeln. Ich wohne seit kurzem in einer betreuten WG und bin einmal wöchendlich mit Kochen dran. Viele empfinden das Brennen in den Augen beim Zwiebelschneiden als normal und sagen "Das geht doch gleich wieder weg, stell dich nicht so an...", aber für mich ist das mehr als nur ein kurzes Brennen.

Ich hatte schon immer eine starke Abneigung gegen Zwiebeln. Damals war ich in einer Großküche und musste öfters Zwiebeln schneiden, einfach, weil der Koch es wollte. Jedes Mal brach ich unter Tränen zusammen. Irgednwann habe ich mit geschlossenen Augen geschnitten, weil der Schmerz immer stärker wurde. Seidem habe ich einen richtigen Hass auf Zwiebeln. Zude mag ich sie auch nicht gerne essen.

Für mich sind das reale Schmerzen. Und vor denen habe ich Angst, weil meine Augen ohnehin sehr empfindlich sind. Sobald die Zwiebeln ausgepackt werden, fühle ich wie mein Herz zu rasen anfängt, weil ich weiß, dass ich gleich Schmerzen bekommen werde. Meine Augen tränen schon vorher, weil es mich ärgert, dass dieser Schmerz und diese Tätigkeit mich immer wieder einholt; ich einfach nicht entkommen kann.
Die Augen brennen mehrere Stunden danach noch, der Geruch beim Schneiden oder Zubereiten zieht in die Haare und in die Klamotten, selbst wenn ich nur daneben stehe. Zwiebeln verderben mir den ganzen Tag, weil ich selbst Abends nichts mehr tun kann, weils noch in den Augen brennt und ich sie nur noch schließen will. Der Geruch dringt so tief in die Haut, dass ich meinen Körper lange abscheuere, und selbst dann stinken die Finger noch danach, wodurch ich kaum schlafen kann, weil beim Schlafen die Hände oft neben der Nase auf dem Kissen liegen. Tagelang.

Vor jedem Kochtag habe ich Angst, dass etwas gekocht wird, wo Zwiebeln reinkommen. Die Küche ist klein und ich kann nicht einmal weit genug auf Abstand gehen.
Einmal habe ich es angesprochen, wurde jedoch nur belächelt. Jemand meinte, ich soll mir ne Taucherbrille aufsetzen. Andere schütteln den Kopf; ich solle mich nicht so kindisch anstellen...

Ich habe noch andere psychische Problme und Ängste, darunter auch die Angst, nicht verstanden zu werden. Mit dem Essen habe ich allgemein gtößere Probleme und mittlerweile traue ich mich nicht mehr, das noch einmal anzusprechen, weil die dann genervt denken: "Ach, jammert die schon wieder übers essen..."
Die Sorge, dass ich dennoch gezwungen sein werde, den Schmerz zu ertragen, mit dem Grund, dass ich es lernen muss und meine Ängst überwinden soll, ist erdrückend.

Ich habe schon überlegt meine Urlaubstage einzusetzen, um an Zwiebeltagen nicht in die Küche zu müssen. Aber eigendlich brauchet ich die für Weihnachten.
Verzweifelt dachte ich auch schon daran, einfach zu behaupten, eine Allergie zu haben. Aber ich mag nicht lügen.
Ich könnte auch einfach wieder wie damals die Augen zukneifen und hoffen, dass alles gutgeht und jemand von den anderen erkennt, dass sowas für mich kein Spaß ist.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Habt ihr Ratschläge?
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Re: Wenn man tun muss, was man nicht tun mag

Beitragvon Mäuschen » Fr. 10.11.2017, 12:02

Hast du denn schon mit deinen Betreuern gesprochen? Wer macht den Speiseplan? Könntest du dich da nicht irgendwie engagieren und so die Zwiebeln umgehen?
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Re: Wenn man tun muss, was man nicht tun mag

Beitragvon kuscheltier92 » Fr. 10.11.2017, 14:51

Ich habe selbst 1 Jahr lang in einem Betreuten Wohnheim gelebt und entsprechend musste ich auch kochen, es gibt dutzende Gerichte ohne Zwiebeln, sags deinen Betreuern und wenn sie keine Rücksicht nehmen, schau dich lieber nach etwas anderem um. Sofern dieses Setting gut ist für dich.
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