Beste Freundin hat zum zweiten Mal Krebs

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Beste Freundin hat zum zweiten Mal Krebs

Beitragvon Melethil » Do. 13.07.2017, 12:04

Hallo ihr Lieben
Ich lese hier schon sehr lange still mit und vieles hat mir so schon viel geholfen. Heute muss ich mir aber doch mal einiges von der Seele schreiben und ich hoffe, dass ich vielleicht ein paar offene Ohren/Augen finde, auch wenn gar nicht ich diejenige bin, die erkrakt ist...

Das Thema Krebs begleitet mich schon sehr lange. Als ich 9 war, erkrankte meine Mama an Brustkrebs. 2011 erkrankte sie erneut. Heute geht es ihr gut (soweit man das ja immer nur mit Bedacht sagen kann). Die ständigen Sorgen, Ängste und Untersuchungen belasten meine Familie sehr, wobei ich sagen muss, dass Mama damit noch am besten umgeht.

Nun ist meine beste Freundin (25) 2014 an Eierstockkrebs erkrankt und musste eine Chemo machen, die sie sehr schlecht vertragen hat. Seitdem habe ich irgendwie das Gefühl, als würde in mir gar nichts mehr ankommen. Es ist schon länger her und trotzdem hab ich bis jetzt nicht das Gefühl, dass ich das überhaupt kapiert hätte, dass sie krank war. Ich kann es einfach immer noch nicht fassen. 2mal war ich mit ihr in der Klinik, weil ein Rezidiv vermutet wurde, es wurde Gott sei Dank jedes Mal nicht bestätigt. Bis Mai diesen Jahres. Und diesmal war sie nur zur "normalen" Untersuchung. Auf dem CT etc. war nichts zu sehen, sie selbst hatte wegen eines komischen "Bauchgefühls" darauf bestanden, dass von der Narbenhaut (?) eine Biopsie gemacht wird. Und tada. Rezidiv hallo.
Irgendwas ist in mir seitdem kaputt. Ich bin so zittrig in mir und kann nicht atmen. Sie ist so jung und wir haben alles gemeinsam gemacht, auch im Studium gemeinsam begonnen und nun bin ich fertig (mache gerade mein Referendariat) und ihr Leben steht zum zweiten Mal still. Es ist so gemein. Ich fühle mich so schuldig, dass mein Leben weitergeht und sie in der zweiten Chemo steckt. Und es tut mir so Leid, dass sie alles so "wegsteckt" und ich es nicht kann. Also sie weint natürlich und so...aber trotzdem ist sie als Mensch einfach sehr taff und besonnen - daran hat auch die Krankheit nicht geändert. Wir sprechen sehr offen miteinander. Über ihre Ängste, was passiert, wenn sie es nicht schafft, dass sie manchmal nicht mehr kämpfen will, es aber für ihre Mama tut, weil sie sonst alleine wäre. Letztens hat sie mich darum gebeten, für ihre Mama da zu sein, wenn sie es nicht schaffen sollte. Es ist ja klar, dass ich mein Möglichstes tue, um ihr zumindest diese Sorge zu nehmen bzw. ihr irgendwas leichter zu machen. Aber ich weiß manchmal nicht, ob wir uns noch "im Kampf" befinden...oder ob es schon aufs Ende zuläuft. Sie sagt eigentlich nie, was die Ärzte dazu sagen und ich will nicht fragen.

Nun ist alles doch sehr lang geworden, entschuldigung....
Ganz liebe Grüße an alle hier
Melethil
Melethil
 

Re: Beste Freundin hat zum zweiten Mal Krebs

Beitragvon Michael E. » Di. 15.08.2017, 04:12

Hallo Melethil,

Krebs ist wirklich eine schreckliche Krankheit und ich weiss gar nicht so recht ob und wieviel ich hier
darüber schreiben soll. Aber zumindest möchte ich ein paar Dinge klarstellen.

Die Medizin legt regelmäßig Statistiken vor, wonach die durchschnittliche Heilungsrate bei ca. 50%
läge, was aber eine glatte Lüge ist, da Patienten, die über einen Zeitraum von 5 Jahren keinen
Rückfall erlitten haben, als geheilt geführt werden. Und wenn dann nach dem 5. Jahr der Rückfall
eintritt, wird der rückfällige Patient als Neuerkrankung geführt (was ein übler Betrug ist).

Somit ist auch klar, was das primäre Ziel der Medizin ist: Die Patienten zumindest über diese 5 Jahre
ohne Rückfall zu halten.

Wenn dann ein Patient tatsächlich eine echte Heilung erlebt, dann leider nicht wegen der Medizin,
sondern trotz der Medizin. Denn es ist längst bekannt, das weder die Chemo, noch die Operationen,
noch die Bestrahlungen den Krebs heilen können, sondern ihn im besten Falle für eine Weile zurück-
drängen (eben diese bereits erwähnten 5 Jahre).

Wenn jemand bei dieser Krankheit wirklich geheilt werden will, dann sollte er sich nicht nur auf die
Medizin verlassen (und damit die Verantwortung über sein Leben in fremde Hände geben), sondern
er sollte sich selbst intensiv mit der Krankheit beschäftigen und sich ein paar ganz grundsätzliche
Fragen stellen:

1. Was ist Krebs wirklich (also was geschieht da genau in meinem Körper)?

2. Was in meinem Immunsystem verhindert normalerweise eine Zellteilung von beschädigten oder
überalterten Zellen?

3. Warum ist dieser normale Ablauf nicht aktiv?

4, Und wie bekomme ich diesen normalen Ablauf wieder in Aktivität?


So. Ich hoffe dir mit meinen Gedankenanstößen ein klein wenig weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße
M.E.
Nichts wird sich ändern, wenn Sie sich nicht ändern!
Michael E.
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Registriert: Sa. 08.07.2017, 18:06
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