Meine Story (Trigger Warnung)

Forum zum Austausch über das so genannte Selbstverletzende Verhalten (SVV), auch bekannt als Ritzen, Selbstverstümmelung, Cutten usw.
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Meine Story (Trigger Warnung)

Beitragvon Sanna204 » Sa. 04.03.2017, 13:09

Hey Leute :)
ich verletze mich mittlerweile seit ca 3 Jahren selbst. Ich wurde in der Schule stark gemobbt, meine Mutter hat uns für Wochen verlassen als ich 8 Jahre alt war, wir hatten nichts zu essen, keinen Cent Geld und wussten nichts von ihr. Es sind einige Dinge vorgefallen, die mich bis heute belasten und mich langsam immer mehr zerstören.
Angefangen hat es mit kleinen Kratzern, die auch von meiner Katze hätten stammen können. Aber ich hab aufgrund dessen das sie nicht sehr tief waren immer sehr viele gemacht, sodass mein ganzer Oberarm gebrannt hat und rot war.
Ca ein Jahr konnte ich es gut verstecken, bis durch eine ungeschickte Bewegung mein Ärmel hochgerutscht ist und mein Schwager die Verletzungen gesehen hat. Natürlich hat er mich sofort darauf angesprochen und ich bat ihn es niemanden zu sagen. Natürlich erzählte er es seiner Frau, also meiner Schwester. Sie sprach mich darauf an und wieder bat ich das es nicht weitererzählt wird. Sie versprach mir, es nicht zu tun und später am gleichen Tag rief mein Bruder mich in sein Zimmer, meine Schwester war bei ihm und er war ziemlich wütend. Er wollte meinen Arm sehen und hat mir gedroht, wenn ich es nochmal mache würde er mich persönlich in die Klapse fahren. Kurz darauf erfuhr es auch meine andere Schwester und meine Mutter erfuhr es von meiner Therapeutin (allerdings auf meinen Wunsch hin). Sie baten mich alle, es nicht mehr zu tun, ich könne doch mit ihnen reden. Aber das kann ich nicht. Sie sind teilweise die Ursache dafür.

Ich konnte nicht lange "clean" bleiben und verletzte mich bald wieder, diesmal jedoch am Oberschenkel, damit es keiner sah. Als ich dann eine Zusage für mein freiwilliges Jahr bekam, welches ich unbedingt machen wollte, war ich so glücklich, dass ich es über ein halbes Jahr lang geschafft habe, mich nicht zu verletzten. Aber natürlich verschwinden die Probleme nicht einfach, durch die Arbeit wurden sie teilweise noch verstärkt und es kamen neue dazu. Also verletzte ich mich wieder, merkte jedoch nachdem mein Bein wieder mit den dünnen, feinen Schnitten überzogen waren, dass ich mehr brauchte und dass das nicht mehr reicht. Also habe ich in meinem "Blutrausch" kurzehand einen Einwegrasierer auseinandergenommen und damit in meinen Oberarm geschnitten und es tat so unglaublich gut, da die Wunden größer waren und so eine Rasierklinge ist auch wesentlich schärfer als ein Messer, das hat mich in meinem Wahn total fasziniert.

Ich denke über eine stationäre Therapie nach, ich möchte damit aufhören, aber es ist wie eine Sucht, meine Familie versteht mich nicht, ich kann mit niemanden darüber reden und ich denke deshalb wäre es ganz gut, in stationäre Behandlung zu gehen.
So jetzt kennt ihr meine Story ein wenig xDD Danke fürs Lesen <3
LG Sanna204
Und wenn die stolzen Klingen
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Dich locken und verführen
Lass sie Dich nie mehr berühren
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Re: Meine Story (Trigger Warnung)

Beitragvon loner » So. 05.03.2017, 12:35

Solche Reaktionen sind typisch. Und voll daneben. Erinnert mich doch sehr an meine Geschichte, wobei die Drohung, mich in die Psychiatrie zu schicken, nie durchgesetzt wurde (weil auch ich es zu verheimlichen wusste & gelogen habe). Mittlerweile denke ich manchmal, es wäre doch besser gewesen, die Drohung gleich wahr zu machen.
Ich glaube, eine stationäre Therapie kann dir schon helfen. Du solltest es auf jeden Fall nicht einfach dabei belassen und inaktiv bleiben, was Therapie angeht.
Wie du es beschreibst, als "Sucht" und so, so kenne ich es auch. Ist wohl sehr unterschiedlich, wie und warum es SVVler tun. Es werden immer wieder Situationen in dein Leben treten, wo du es wieder machen willst und dazwischen Phasen, wo du es lässt. Deswegen ... naja such dir Hilfe, bleib dran.

LG
Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen. (Karl Heinrich Waggerl)
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