Mein Leben nach der Psychose

In diesem Forum geht es um psychotische Störungen und Symptome (wie z.B. Wahn, Paranoia und Halluzinationen) und das Krankheitsbild der Schizophrenie.

Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon Vanilla » Mo. 12.05.2014, 20:08

Welches NL bekommst du, kleeblatt :cuddle:
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

There is sugar on the radio
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Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon kleeblatt123 » Mo. 12.05.2014, 20:13

Abilfy. hab auch damit keine nebenwirkungen, welche mich einschränken. :)
kleeblatt123
 

Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon Angelika » Fr. 30.05.2014, 13:11

Hallo Steffi
Möglicherweise kannst Du einen normalen Job wegen Deiner psychischen Erkrankung nicht mehr ausüben.
Es gibt Programme für psychisch Kranke,wo man dannach weitergeleitet wird,welcher Arbeitgeber solche besonderen Stellen vermittelt.
Es wäre auch hilfreich,einen Schwerbehindertenausweiß zu beantragen,weil Du damit auch gewisse Sonderrechte beanspruchen kannst,die Du brauchen wirst.
Vielleicht wäre es auch hilfreich,über eine EM oder EU Rente nachzudenken.

Ich selbst kann dem Jobmarkt auch nicht zur Verfügung stehen.

Das geht nie lange gut,und ich hoffe,daß dieses Thema nun bald für mich beendet ist.

Ehrenamtlich oder so kann ich ja Einiges machen,wenn mir die Zeit zu langweilig werden sollte...
aber jeden Tag viele Stunden hohen Anforderungen entsprechen-das kann ich einfach nicht.
Angelika
 

Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon Zwahod » Mi. 04.06.2014, 00:35

Hallo Steffi,

ich dachte muss mich jetzt auch mal zu Wort melden - eine K.O.-Phase gab es bei mir auch....und ich bin sehr wohl der Auffassung, dass dies mit den Medikamenten zusammenhängt sogar eher wie mit der Erkrankung als solches. Leider wird oft der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Das ist meine Meinung. Auf keinen Fall aber Medikamentendosierung eigenständig verändertn oder gar absetzen.

Es ist durchaus Möglich Arbeiten zu gehen....die Möglichkeit mit Werkstatt und Schwerbehindertenausweis - davon kann ich nur abraten. Mag sein, dass es Menschen gibt, die für sich das in Ordunng finden, aber ich habe es durchexerziert mit dem Schwerbehindertenausweis. Öffentlicher Dienst lädt zwar ein, weil sie es "müssen", aber angestellt wird man deswegen noch lange nicht.

Ich hatte seither 2 Vollzeitstellen nach meiner Psychose im Jahr 2009/10 und es war mordsmäßig anstregend unter anderem auch wegen der Medikation. Ich habe nun das Glück eine Teilzeitstelle zu haben und mit Alg2 aufzustocken . das geht wesentlich besser. Eventuell ist das auch für Dich eine Lösung.

Im Unterschied zu Dir hatte ich nun sagenhafte 4 Psychosen- die längste Zeit ohne Medikamente war 2,5 Jahre die kürzeste 4 Wochen, dann kam es zum Rückfall - dazwischen war ich 7 Jahre stabil und nun auch wieder bereits 4 Jahre symptom- wie klinikfrei und kann ein relativ angenehmes Leben führen. Bin nun 34 Jahre alt.

Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, aber pass ja auf mit den Medikamenten.

Viel Glück.

Zwahod
Zwahod
 

Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon frei_leben » Mo. 20.04.2015, 08:08

Hallo Steffie :wink: ich möchte hier auch mal was zu schreiben: Die Erfahrungen, die du gerade nach deiner Psychose machst, kann ich sehr gut nachempfinden. Es ging mir nicht anders.Ich hatte bereits 4 Psychosen, die Zeit in der ich Symptomfrei war, hast sich allerdings mit jedem Mal verlängert :jawoll: Erst 2 Jahre, dann 3 Jahre, 4 Jahre und jetzt bin ich schon seit 5,5 Jahren Psychosefrei. Ich bekomme Abilify und komme sehr gut damit zurecht. Habe allerdings auch schon eine Endlospalette an Medis durch. Mir erging es auch nach jeder Psychose so, dass ich danach unter Depressionen litt. Was ich selbst als die schlimmsten Zeiten empfunden habe. Ich hatte mich teils in der Zeit isoliert, wollte nicht mehr wirklich...usw. Ich kann dir aber sagen, ich habe es jedes Mal geschafft aus diesem vermeintlich aussichtslosen Tief wieder rauszukommen. Es bedarf mitunter sehr viel Geduld und teils muss man nach und nach auch über seinen Schatten springen um wieder Fuss zu fassen!!! Aber ES GEHT!!! Nach meiner ersten Psychose im Jahre 2000 habe ich versucht ganz normal weiterzumachen. Sprich auch weiterhin Vollzeit zu arbeiten. Ich habe es mit Mühe und Not aber leider nur ein halbes Jahr hinbekommen und wurde dann leider das erste Mal arbeitslos. Ich habe es nicht geschafft, da meine Depression nach der Psychose zu stark war. Mittlerweile beziehe ich auch Rente wegen Erwerbsminderung, die alle 2 Jahre erneut geprüft wird. Ich selber habe auch einen Behindertenausweis, aber ob er mir großartig Vorteile verschafft, kann ich nicht unbedingt sagen. Ich schaffe es nicht mehr wirklich auf Vollzeit auf dem 1. Arbeitsmarkt. Ich habe mich jetzt wieder dazu entschlossen in einer gemeinnützigen Werkstatt anzufangen, mit der Option bei Zeiten, mich am Arbeitsleben wieder ranzutasten, wobei ich aber dann einen gwissen Schutz habe. Ich selbst bin froh, dass es solche Möglichkeiten gibt!!! Kopf hoch :knutroe: Liebe Grüße
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Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon Wolfsmond » Fr. 02.09.2016, 18:48

Hallo Steffi,

mir geht es ähnlich wie Dir. Habe auch Phasen, wo ich depressiv bin und alles negativ sehe, kann bis zu suizidgedanken gehen. zudem hasse ich es zu duschen, auch ein Negativsymptom der Psychose. Manchmal, wenn ich weiss, dass ich duschen muss kriege ich deshalb schon Depressionen und schiebe es oft 2-3 stunden vor mir her. letztendlich dusche ich dann doch, aber ich hasse es.

das leben nach der Psychose ist bei mir von verschiedenen Angststörungen geprägt. da hat mir bis jetzt auch keine Therapie geholfen. das therapieangebot ist auch extrem beschränkt. ich will eine Psychoanalyse machen, aber die einzige Therapeutin die das hier anbietet ist weit weg und ich müsste lange fahren um hinzukommen.

LG

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Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon Gast » Mi. 11.01.2017, 21:26

Hallo Steffi,

meine Psychose ist fast drei Jahre her, ich hatte nach meiner Pschose circa 1 Jahr eine schwere Depressionen.
Mir ging es genauso! Ich hatte null Konzentration, keine Lebenslust, Gefühlslos und ich konnte mich für wirklich gar nichts begeistern. Ich war vor der Psychose jemand der sich für alles begeistern kann und viele Interessen hatte. Das hat dann alles gefehlt, dass hat mich noch mehr runtergezogen. Ich konnte es nicht akzeptieren das das jetzt so ist und hatte Angst das ich für immer so bleibe. Selbst Unternehmungen die ich gerne gemacht habe, haben mich nicht interessiert. Ich lese sehr gerne oder gehe gerne mal in die Stadt um durch die Läden zu schlendern, einfach so. Das sind jetzt nur Kleinichkeiten, aber es hat sich durch alles gezogen...
Ich habe Filme geschaut oder Zeitschriften gelesen und dachte warum soll ich so etwas sinnloses machen.
Alles war für mich sinnlos. Ich habe mich dann immer gezwungen das alles was ich davor auch gerne gemacht habe, auch wenn sie mir dabei keinen Spaß machten.
Ich habe dann auch Sachen gemacht, die ich sonst nie gemacht habe und habe dann auch Dinge gefunden die mir etwas freude machten oder mich ablenkten. Immmer und Immerwieder! Nach einer Zeit ging es mir wieder richtig gut, es ging nur in ganz ganz kleinen Schritten und ich musste so viel Geduld haben.
Ich war wieder wie davor! Ich bin aus der Depression rausgekommen und habe wieder Arbeit gefunden und wieder mein Leben aufgebaut. Nur ich merke, dass ich mich auch verändert habe, viele Interessen sind wieder gekommen und manche sind weg.
Das finde ich gar nicht so schlecht, ich habe mich dadurch kennengelernt und sehe Dinge anders. Für mich fühlt es sich so an als aber ein Stück von mir gestorben ist, z.B das ich schlecht begeisterung zeigen kann.
Das fällt mir im Moment sehr auf. Im Moment frag ich mich auch ob man das überhaupt ganz wegbekommt und ich habe auch ab und zu Tiefs, mit denen ich aber Leben kann. Sorry das ich jetzt soviel geschrieben habe :shock: aber es tut auch mal gut das von der Seele zu schreiben.

Liebe Grüße
Gast
 

Re: Mein Leben nach der Psychose

Beitragvon Wolfsmond » Mi. 08.02.2017, 14:51

Hallo Gast,

ich kenne das. Bin mit den Jahren ziemlich abgestumpft und habe früher viel mehr kreatives gemacht. jetzt kann ich mich nur schwer mit mir selbst beschäftigen. Aber ich denke, dass das schon wieder zu einem zurück kommen kann. z.b. wenn man eine Therapie gemacht hat, die die seele befreit. man kann ja auch in eine psychosmatische Klinik gehen und dort Therapie machen, probier das doch einfach mal aus.

Liebe Grüße

Wolfsmond
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