schwierige situation..

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schwierige situation..

Beitragvon shame » Fr. 13.01.2017, 14:18

Hallo,

Ich weiß nicht ob mein thema hier im richtigen bereich ist. Meine probleme haben nämlich aus den verschiedensten bereichen ein paar aspekte.

Also ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll. Ich bin eine junge frau und stehe eigentlich mit beiden beinen im leben. Ich hatte früher große probleme, als jugendliche hing ich in einer besitzergreifenden freundschaft fest (ich war der besitz) bis ich es geschafft habe eine 180° drehung zu machen und aus dieser freundschaft rauszukommen. Diese zeit hat mich jedoch sehr geprägt.
Nun so viel zu meiner vorgeschichte.
heute ist meine situation so, dass ich seit ungefähr 5 monaten mit meiner freundin zusammen bin und auch zusammen wohne. Es gibt einige dinge in denen wir uns ähnlich sind und gegenseitig verstehen, aber es gibt ein paar punkte die immer wieder zu streit führen und die mich echt fertig machen. Meine freundin braucht jemanden an ihrer seite, der sie ohne worte versteht. Wenn sie etwas bedrückt oder etwas sauer macht mag sie es nicht zu sagen was ihr fehlt oder zu sagen was sie jetzt braucht sondern erwartet, dass ich das selbst erkenne und von mir aus richtig handel. Darin bin ich aber sehr schlecht. Ich bin ein sehr passiver und ängstlicher mensch. Ich habe immer angst etwas falsch zu machen und aus dieser angst heraus mache ich dann gar nichts um auf nummer sicher zu gehen. Ich habe angst davor dass sie meine hilfe in so einer situation dann ablehnt oder ich es noch schlimmer mache. Das führt immer wieder zu streit zwischen uns und dann bekomme ich immer angst sie zu verlieren. Für sie ist immer durch ihr verhalten ganz klar zu erkennen was ihr gut tut und was nicht aber für mich ist das nicht so leicht erkennbar.
Seit ende oktober kommt noch etwas belastendes dazu. Meine freundin hat krebs und wird behandelt. Ich weiß dass sie jemanden braucht der ihr beisteht und sie unterstützt, deswegen gebe ich mir noch mehr mühe über meinen schatten zu springen und meine ängste zu überwinden um ihr das zu geben was ihr gut tut. Trotzdem kommt immer wieder der punkt an dem ich ihr das nicht geben kann und wir uns streiten.
im monent spitzt sich die situation ziemlich zu. Ihr ist es von mal zu mal egaler wenn ich ihr nicht helfen kann und sie zeigt immer weniger interesse das dann wieder hinzubekommen. Das macht mich sehr traurig, denn ich bemühe mich und habe das gefühl, dass ich mehr interesse an der beziehung habe als sie.
Zusätzlich belastet mich, dass ich mich vor meinen eltern zurückziehe. Familie ist für meine freundin ein sensibles thema und deshalb versuche ich familie und beziehung zu trennen und vernachlässige meine eltern. Ich habe meine eltern jetzt seit monaten nicht mehr gesehen und fange an sie zu vermissen. Aber ich habe vor einem treffen mit ihnen auch angst weil es mir momentan durch die ganze situation nicht gut geht und ich so etwas vor denen nicht gut zeigen kann.
das alles zusammen sorgt dafür, dass es mir sehr schlecht geht. Ich fühle leer und einsam, habe das gefühl eine versagerin zu sein und bin mit allem zusammen irgendwie üerfordert.
ein zusätzliches problem ist, dass ich im winter immer probleme mit depressiven verstimmungen bekomme und das geht jetzt wieder los. Ich würde mich manchmal gerne unterhalten, aber mir fehlt die energie und die freude dazu, ich bin sehr müde, ich bin antriebslos und es fällt mir schwer mich an dingen so zu freuen wie ich mich sonst daran freue. Ich habe keine zeit für eine depression und versuche vor allem gegen meine antriebslosigkeit anzukämpfen um für meine freundin da zu sein, aber das ist sehr schwer.

So jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben. Ich hoffe auf ein paar anregungen wie ich mit der lebenslage besser umgehen kann und was mir vielleicht helfen kann.

Danke im voraus für antworten
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Re: schwierige situation..

Beitragvon loner » Fr. 13.01.2017, 15:53

Hallo shame,

Wie geht es dir und deiner Freundin denn mit der Diagnose Krebs? Das ist ein harter Brocken, finde ich. Ich kann mir vorstellen, dass sie das momentan ganz schön beschäftigt. Redet ihr denn darüber? Zu der Sache, dass sie will, dass du sie ohne Worte verstehst, kann ich nur sagen: rede mir ihr darüber, dass du keine Gedanken lesen kannst. Man kann von dem anderen sowas nicht erwarten. Bei Männern ist das noch viel schlimmer, sag ich dir. Die können noch viel weniger Gedanken lesen (Meiner zB sowas von gar nicht, daher musste auch ich lernen, alles deutlich auszusprechen). Wenn es ihr gerade schlecht geht und sie dir einfach nciht sagen will, was los ist, dann sei einfach kröperlich da. Nimm sie in den Arm, sag behutsam, dass sie sagen soll, was sie bedrückt und dass du für sie da sein willst. Für mich ist es zb auch ganz oft so, dass ich gar keine Ratschläge dann haben will. Ich möchte dann einfach nur in den Arm genommen werden und dass man mir zeigt, dass ich geliebt werde. Vielleicht geht es deiner Freundin auch so. Gib ihr einfach das Gefühl, dass sie nicht allein ist. Du kannst ihr das zB auch zeigen, indem du zu den Artzterminen möglichst immer mitgehst. Wenn dann vielleicht eine Chemo-Therapie auf euch zukommt, wir sie auf jeden Fall jemanden brauchen, der sie begleitet, weil man so schwach ist und anfällig.
Wenn Familie für deine Freundin ein sensibles Thema ist, hat es dann nicht eher etwas mit ihrer eigenen Familie zu tun? Ich finde, wenn du dich sonst gut mit deinen Eltern versteht, ist es vielleicht nciht shclecht, wenn sie wissen wie es dir geht? Könntest du Trost erwarten? Ich weiß nicht, Familie ist auch für mich ein schwieriges Thema. Das hängt sehr davon ab, wie deine Eltern so drauf sind. Hm... Wenn du sie vermisst, dann kannst du ja auch mal anrufen?
Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt ein Hilfe war. Es tut mir leid, wenn ich nur Blödsinn geschrieben habe. Wenn du nur im Winter depressive Verstimmungen hast, dann sind die ja bald hoffentlich wieder weg. Das wünsche ich dir sehr. Spaziergänge können evtl. dagegen helfen...#

LG loner
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Re: schwierige situation..

Beitragvon shame » Fr. 13.01.2017, 17:24

Hallo,
Danke für deine schnelle antwort.

Mit der diagnose an sich kann ich ganz gut umgehen. Natürlich habe ich angst um sie und will gar nicht darüber nachdenken was ist wenn es nicht gut ausgeht. Aber ich halte mich an den momenten fest in denen es ihr gut geht und ziehe daraus kraft. Wir reden manchmal darüber wie es ihr damit geht, aber da sie sich nicht eingeengt fühlen will wenn ich sie ständig frage wie es ihr geht und was sie gerade für gedanken hat reden wir nur wenn sie sich von sich aus öffnen will. Das ist für mich aber auch okay.
All das was du schreibst in bezug auf das thema ohne worte verstehen schreibst habe ich gemacht. Ich habe ihr gesagt dass ich das nicht erkenne und probiere in solchen situationen alles durch und wenn ich nicht das gefühl habe dass irgendwas davon das richtige ist versuche ich einfach da zu sein indem ich ihre hand halte oder meinen arm um sie lege. Ich weiß nicht was ich noch machen kann. Das problem ist auch dass ich uns dann aus schöechten stimmung nicht rausholen kann und sie sich dann gezwungen sieht das irgendwie wieder gerade zu biegen und auf mich zuzugehen.
Ja es hat mit ihrer familoe zu tun. Aber auch mit meiner. Ich habe sie ein paar mal mit meiner familie ziemlich überrumpelt und seitdem haben wir da nicht mehr drüber geredet.
ich kann von meiner familie in gewisser weise schon trost erwarten. Aber mir fällt es schwer mich denen so verletzlich zu zeigen. Ich habe schon immer ein problem damit gehabt vor denen zu zeigen dass es mir nicht gut geht und mich etwas belastet. Außerdem wissen sie nicht dass meine freundin nicht nur eine freundin sondern meine feste freundin ist. Dadurch können sie meine sorgen und gedanken über die krebserkrankung nicht so verstehen wie sie für mich sind. Wenn ich mit ihnen telefoniere fragen sie immer wann wir uns denn mal sehen und dass sie mich unbedingt sehen wollen. Das überfordert mich dann ziemlich weswegen ich telefonieren meide.
meine depressiven verstimmungen fangen gerade erst so richtig an. Ich merke in den letzten tagen auch dass ich nah am wasser gebaut bin. Jede kleinigkeit bringt mich zum weinen und das ist mir sehr unangenehm. Ich gehe schon jeden tag spazieren, aber so richtig besser fühle ich mich dadurch nicht. Heute war alles so schlimm, dass ich eine panikattacke bekommen habe.

Liebe grüße
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Re: schwierige situation..

Beitragvon shame » Fr. 13.01.2017, 19:57

Die situation ist gerade zugespitzt. Wir streiten uns jetzt schon den ganzen tag. Gestern abend hat sie sich plötzlich zurückgezogen. Ich habe dann alles versucht. Zuerst habe ich versucht mit ihr zu reden und zu erfragen was sie genau hat. Sie meinte nur es wäre das gleiche thema wie immer so allgemein halt und ich habe dann ein bisschen weiter gefragt und ihre antworten waren so kurz und knapp dass ich gedacht habe das ist nicht der richtige weg. Deswegen habe ich vorgeschlagen was zu spielen. Dazu hat sie nein gesagt. Dann habe ich es mit ablenkung versucht und mich mit ihr über das fernsehprogramm unterhalten. Da hat sie mehr geantwortet als vorher sodass ich dachte das ist nicht schlecht. Irgendwann hat sie mir aber zu verstehen gegeben dass sie das nicht will und deshalb habe ich einfach versucht da zu sein und habe gefragt ob ich aufhören soll sie zu streicheln und als sie sagte mir egal habe ich geantwortet dann mache ich weiter weil ich bei dir sein will.
seit heute morgen reden wir kaum miteinander. Sie hätte sich gestern ein anderes verhalten von mir gewünscht. Ich habe jetzt heute alles mögliche versucht. Ich wollte darüber reden aber das nervt sie nur und darauf hat sie keine lust. Ich habe versucht normal mit ihr zu reden das findet sie aber auch nicht gut. Zudem stichelt sie die ganze zeit und gibt mir das gefühl egal was ich mache es ist falsch.
ich weiß nicht weiter. Ich weiß nicht was ich noch machen kann.
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Re: schwierige situation..

Beitragvon loner » Fr. 13.01.2017, 20:46

Was genau wirft sie dir denn vor? Klingt irgendwie sehr danach als ob das Problem nicht nur oder vielleicht gar nicht an eurer Beziehung liegt sondern an ihrem Befinden. Meinst du, sie hat vielleicht auch Depressionen? Das ist natürlich jetzt alles nur so ne Vermutung von mir. Ich kenne euch ja nicht persönlich und deshalb ist es sehr schwer einzuschätzen. Aber was ich von mir kenne, ist, dass ich teilweise sehr unausgeglichen und gereizt sein kann. Wenn ich dann in mein Tief falle, dann bin ich von allem nur noch genervt, aggressiv und keiner kanns mir recht machen. Ich glaub, das liegt bei mir aber irgendwie nicht nur an einer Laune, sondern hat was mit meiner Psyche zutun. Vielleicht ist das bei ihr ähnlich. Hast du mal konkret gefragt, wie sie möchte, dass du reagierst? Ich kann mir gut vorstellen, dass sie das nämlich nicht mal selber weiß, also was sie überhaupt will. Wie läuft es denn sonst so bei ihr im Job etc.? Möglicherweise ist sie unzufrieden mit etwas und schiebt das weg von sich, dann projiziert man seine schlechten Gefühle manchmal auch auf anderes. Und der Partner hält halt ganz gut als Blitzableiter her.
Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Aggresivität und Krebserkrankung. Leute sind durch den Krebs gereizter, aber auch, weil sie mit ihrer Diagnose schlecht zurechtkommen. Man macht sich eben seine Gedanken. Die Ängste, die du hast, die hat sie mit Sicherheit auch.
Deine Eltern vermissen dich eben auch. Und irgendwie ist es ja auch so ne Standardfrage, wenn man ausgezogen ist (also wann man denn mal wieder kommt). Meinst du nicht, dass deine Eltern mittlerweile gemerkt haben, dass du auf Frauen stehst? Vor allem Mütter haben da doch so nen 'Riecher'. Ich glaube aber, auch wenn du erzählst, dass deine allerbeste Freundin krank ist, kann man deine Angst und Verzweiflung verstehen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich an deiner Stelle machen würde. Ich glaube Klarschiff. Aber wenn du dich outest und dann auch noch die Diagnose hinterher wirfst, dann könnte das n ganz schön harter Brocken für deine Eltern sein. Frag doch mal virsichtig bei deiner Freundin an, was sie davon hält, da mal wieder hinzufahren. Kannst ja erst sagen, dass du sie vermisst und es ihr dann noch schmackhaft machen indem du vorschlägst dort was zu unternehmen, was ihr gefällt. Also zb wenn da ne größere Stadt ist shoppen gehen, oder weiß der Geier.
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Re: schwierige situation..

Beitragvon Ruby » Sa. 14.01.2017, 15:10

Hallo liebe Shame,

ich fände es schön, wenn Du Deiner Familie Deine Freundin als Deine feste Freundin vorstellen könntest. So wie es bei Euch ist. Eurer Beziehung könnte das vielleicht ganz allgemein gut tun. Für Deine Freundin, aber auch für Dich, wäre das doch sicherlich viel schöner.

Vielleicht solltet Ihr Euch zur Bewältigung der Krebserkrankung Deiner Freundin psychologische Hilfe mit ins Boot holen. Ich war jahrelang Patientin in einer Onkologie und weiß aus dieser Zeit, dass solch Angebote für Krebskranke und ihre Angehörige teilweise angeboten werden. Eventuell habt Ihr bei Euch in der Gegend ebenfalls solche Angebote. Ist sie fest bei einem Onkologen in Behandlung?

Es gibt aber auch Psychotherapeuten, die sich auf solche krankheitsbedingte Schicksalsschläge spezialisiert haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Krebs-Diagnose eine extreme seelische Belastung ist, die man alleine kaum ertragen kann. Das macht sich vielleicht unterbewusst auch auf Eure Beziehung bemerkbar. Für Euch beide ist das hart und es lastet sicherlich ziemlich schwer auf Euch. Vielleicht könnte Euch beiden therapeutische Unterstützung wirklich gut tun? Du schreibst ja, dass es Dir sehr schlecht geht, Depressionen, Panickattacken..., und dann auch noch die Erkrankung Deiner Partnerin. Alles ein bisschen viel...

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, liebe Shame. Ich finde es schön, wie fürsorglich und geduldig Du um Deine Partnerin bemüht bist. Auch, dass Du Dir so viel Gedanken machst. Das spricht alles sehr für Dich.

Ganz lieben Gruß
Ruby
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Re: schwierige situation..

Beitragvon shame » So. 15.01.2017, 16:06

Danke für die antworten.
es hilft mir wenn ich mir durch eure worte bewusst mache, dass krebs das gemüt verändern kann und manches vielleicht auch daher kommt. Allerdings glaube ich nicht dass meine freundin depressionen hat.
meine freundin bekommt psychologische unterstützung im rahmen der chemo. Ich habe zwischendrin überlegt mir selbst auch welche zu holen, aber ich weiß nicht wie ich das auch unterbringen soll in meinem alltag. Außerdem hat mir die beratungsstelle, bei der ich angefragt habe nicht gut gefallen. Die wollte dass ich zu einem vorstellungstermin gleich sämtliche ärztliche unterlagen mitbringe (ich war vor mehreren jahren in psychologischer behandlung) und waren zudem sehr unfreundlich und sind nicht gut auf mich eingegangen. Da war der grundstein um vertrauen aufzubauen schon gleich zerstört.
Meine mutter hat mich schon mal gefragt ob wir zusammen sind und weil ich die situation unpassend fand habe ich es verneint. Sie hat darauf mit großer erleichterung reagiert, sodass ich mich jetzt nicht nochmal traue es zu sagen. Einfach hinzufahren und klarschiff zu machen ist aus vielen gründen nicht so einfach möglich und keine gute idee.

Liebe grüße und danke für die antworten
shame

P.s.: habt ihr ideen was ich mit meiner freundin zur ablenkung unternehmen kann?
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