von Richi » Fr. 21.10.2016, 18:46
Hallo Gast07
Du scheinst Dich in einer schwierigen Situation zu befinden. Ich hoffe, Du findest einen Weg, um etwas Druch loszuwerden, ohne zu extrem zu werden und Deine Gesundheit zu schädigen. Es hört sich halt so an, als wenn Du innerlich ziemlich hin-und hergerissen bist. Eigentlich müßte alles in Ordnung sein, doch etwas in Dir nimmt genau das Gegenteil wahr. Kennst Du diese heftigen Gefühlsschwankungen bei Dir schon von früher? Es könnte ja sein, dass Deine Form der Erkrankung bzw. Störung gerade wieder stärker in Erscheinung tritt und Du dadurch innerlich den unangenehmen Druck verstärkt wahrnimmst. Wie hast Du es früher geschafft, vernünftig mit Deiner Erkrankung umzugehen?
Von außen hört es sich so an, als wäre Dein Leben zienmlich gut sturkturiert und geordnet. Du scheinst für Dich, sowohl beruflich als auch privat, vieles erreicht zu haben. Ich kann mir vorstellen, wie unangenehm es sein muß, wenn man trotzdem unglücklich ist, es irgendwie nicht wirklich genießen kann, obwohl genau das gegeteilige Gefühl richtig wäre, denn alles scheint in bester Ordnung zu sein.
Doch wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann macht Dich das alles nicht wiklich und spürbar glücklich. Ich weiß natürlich nicht, ob Du zu den Personen gehörst, die eher nur funktionieren und dadurch nicht mehr Zeit haben, in sich hinein zu horchen, um rechtzeitig auf die eigenen Bedürfnisse reagieren zu können. Konntest Du in den letzten Jahren Dinge genießen? Hast Du vielliecht sogar Sachen erlebt, die Dir wirkich viel Freude bereitet haben, ohne auf Deine Dir bekannten heftigen "Mechnismen" zurückgreifen zu müssen. Dann besteht vielleicht auch wieder die Möglichkeit, dort wieder hinzukommen, ohne alles zu verlieren bzw. aufgeben zu müssen. Das wäre bestimmt sehr schade.
Gibt es denn nicht etwas in Deinem Leben, das wirklich etwas in Dir bewegt, ohne Deine Gesundheit zu gefähreden. Etwas, das Dir große Freude bereitet und in der Lage ist, entsprechnende Botenstoffe in Deinem Körper auszuschütten? Nur zu funktionieren scheint nicht immer auszureichen, vielleicht macht es auch etwas unglücklich, doch es ermöglicht einem vielleicht ein abgesichertes Leben. Hierbei eine gewisse Balance für sein Leben zu errrechen und dabei nicht zu unglücklich zu werden, ist bestimmt gar nicht so einfach.
Ständige Freudlosigkeit über einen längeren Zeitraum sind vielleicht ein Hinweis auf eine stärker werdende gesundheitliche Problematik.
Jedoch verstehe ich auch, wenn man über einen längeren Zeitraum mit sich sehr "extrem" umgegangen ist, gewaltige Höhen und Tiefen durchlebt hat, dass es dadurch auch zu emotionalen Schwierigkeiten kommen kann. Ich glaube, dass der Körper In extremen Situationen bestimmt sehr viele eigene Botenstoffe ausschüttet, in positiven und negativen Situationen, die dann zu den entsrechenden heftigen emotionalen Gefühlen beitragen, die sich in die Erinnerung irgendwie "einbrennen". Ich meine damit eine Art "Kick" im guten wie auch im schlechten Sinne. Das "normale" Leben könnte dadurch irgendwie sehr "fade" werden. Es gibt bestimmt auch Menchen, die brauchen den Stress, die Angst, die Aufregung und die Action, halt den besonderen "Kick", um sich ein Gefühl der Zufriedenheit zu verschaffen. Ich glaube aber, dass es nicht immer umsetztbar ist. Vielleicht beteht ja die Möglichkeit durch kleine "Abenteuer" bzw. durch etwas Abwechslung eine Veränderung zu bewirken.
Jedoch wäre es bestimmt von Vorteil, wenn man die eigenen Signale des Körpers frühzeitig erkennen kann, um dann rechtzeitig gegensteuern zu können, bevor es zu Extrem wird.
Leichter gesagt als getan, denn ich habe mir auch schon Situationen geschaffen, die nicht gut für mich waren, doch die ich brauchte, um mit dem inneren Druck fertig zu werden. Leider sind diese "zerstörereischen" Mechanismen ein Bestandteil meiner Erinnerungen, die mir manchmal Angst machen, denn ich weiß, dass ich mich in diesen Momenten besonders gut spüren kann und für kurze Zeit werden alle anderen Probleme eher unwichtig.
Bevor es zu schlimm wird, oder man evtl. Gefahr läuft, zu viel zu zerstören, sollte man sich lieber Hilfe holen. Es wäre vielleicht auch in Ordnung, auch nur für eine kurze Zeit oder als Bedarf, sich medikamentöse Unterstützung zu holen.
Vielleicht ist der Hunger nach Aufregung bzw. nach Abwechslung und anderen Dingen gar nicht mehr so groß, wenn man sich vor Augen führt, welchen Preis man evtl. für seine "Durchdreher" bezahlen muß.
Ich hoffe, dass Du für Dich einen guten Weg finden wirst, vielleicht sogar ohne all zu große Extreme. Ich wünsche Dir eine brauchbare Lösung, damit die Leere, die Schwermut, die Traurigkeit und die Angst Dich nicht weiter belasten und Du für Dich vielleicht auch ein größeres positives Gefühl entwickeln kannst.
Grüße von Richi