WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Es geht hier um die Themen sexueller Missbrauch und Nötigung bzw. Vergewaltigung sowie um körperliche wie emotionale Formen der Gewalt.

Wichtig: Die Inhalte dieses Unterforums können v.a. für Betroffene stark triggernd sein!

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Talita » Di. 23.02.2016, 15:01

Hallo soundofsilence...
weißt du noch ob es immer noch Gelder vom Fonds gibt? Lohnt es sich den Antrag noch abzuschicken?

Hast du oder jemand anderes schon mal Erfahrung damit gemacht das es jemand beantragt der sich an einen Missbrauch direkt nicht erinnern kann (Amnesie der Kindheit) aber viele Anzeichen dafür zeigt? Hat das schonmal jemand trotzdem beantragt?

Lieben Gruß
Talita
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Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Sensibelchen » Di. 23.02.2016, 15:14

Hallo Talita,
Ob es sich lohnt oder noch Geld im Topf ist kann ich dir nicht sagen.
Ich habe den Antrag gestellt, auch wenn ich nur einige Erinnerungen von den späteren MB jedoch nicht von den MB im Kleinkindalter, aber dafür das volle Programm der Folgen habe.
Ich habe meine Therapeutin mit ins Boot geholt. Den Antrag erst mal selber soweit ausgefüllt und ihr zum Lesen gegeben. Sie hat noch viele weitere Kreuzchen und Kommentare mir zum dazuschreiben gesagt.
Außerdem habe ich die Kopie des Antrages meiner Psychiaterin gegeben und im Antrag die Adressen von Psychologin und Psychiaterin reingeschrieben.
Ich möchte dich ermuntern den Antrag zu stellen, auch wenn es belastend ist alles so genau zu erfahren, was die Therapeutin so diagnostiziert.
Sensibelchen
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Talita » Di. 23.02.2016, 20:55

Hallo Sensibilchen,

vielen Dank für deine Antwort. Ja ich habe mich jetzt eichfach auch gewagt und den Antrag heute in die Post gesteckt. Meine Thera hatte mir auch was dazu geschrieben und nun warte ich einfach mal waß passiert. Ich hab halt keinerlei Erinnerungen nur Vermutungen und Diagnosen. Aber das hab ich auch so reingeschrieben und nun können sie es entweder genehmigen oder eben nicht aber ich habs probiert :)

Sei lieb gegrüßt
Talita
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Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon SoundOfSilence » Di. 23.02.2016, 22:17

Hallo Talita,

viel Erfolg dabei! Schön, dass du es durchgezogen hast!
SoundOfSilence
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 26.02.2016, 11:23

Habe ich was überlesen?
Wo gibt es denn Antrag denn?
Kleiner Elefant
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Sensibelchen » Fr. 26.02.2016, 13:33

Im Internet www.fonds-missbrauch.de (bitte denke an die Frist bis Ende April.)
Sensibelchen
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Kleiner Elefant » Sa. 27.02.2016, 23:19

Habe es mir von der Sozialarbeiterin in der Psychiatrie ausdrucken lassen und vorhin mal ausgefüllt. Ich werde meine Thera drüberlesen lassen.
Kleiner Elefant
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Sensibelchen » So. 28.02.2016, 11:52

Aus eigener Erfahrung ist es sehr gut, wenn deine Therapeutin es ließt und evtl. ergänzt. (meine Therapeutin hat sehr viel ergänzt.)
Sensibelchen
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 18.03.2016, 22:14

Ich habe heute mit jemandem vom weissen Ring telefoniert und habe noch einige Infos.

Erstens:
Die bisherige Einreichfrist ist der 30.04.2016. Allerdings ist in Planung, das ganze zu verlängern. Es ist noch nicht hundert prozentig sicher, aber schon sehr wahrscheinlich. Drauf verlassen sollte man sich nicht, aber es kann sein, dass der Fonds verlängert wird.

Zweitens:
Die Gelder müssen bis Dezember 2017 fließen. Das heißt, man kann nichts beantragen, was erst in zwei Jahren beginnen würde.

Drittens:
Es wird empfohlen, im Antrag genau zu schildern, warum man was beantragt. Ich habe mich für Kunsttherapie entschieden und es begründet --> "Vorerfahrungen in Kliniken, die sehr positiv waren, sodass mich das dazu bewegt, Kunsttherapie zusätzlich zur Verhaltenstherapie als Unterstützung zu machen" - So ungefähr.

Viertens:
Wer einen Schwerbehindertenausweis hat, kriegt nochmal zusätzlich 5000€ zur Verfügung gestellt, vor allem für Heilmittel

Das war's (:
Kleiner Elefant
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Kuraiko » Sa. 19.03.2016, 16:16

Wow, sehr interessante Informationen. Vielen Dank dafür.

Ich werde mich zwar vermutlich immer noch nicht dazu entscheiden können, einen solchen Antrag zu stellen, aber es ist gut, zu wissen, wie der Stand der Dinge ist...
Kuraiko
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Talita » So. 20.03.2016, 13:30

Hallo Kleiner Elefant

darf ich mal fragen wie du an die Informationen gekommen bist? Finde ich ja echt klasse das du uns das weiter gibst! Ich habe es im Februar nun auch beantragt und frage mich, ob überhaupt noch Gelder zur Verfügung stehen und so...weist du da auch was?

Liebe Grüße
Talita
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Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Kleiner Elefant » So. 20.03.2016, 13:35

Ich habe beim weissen Ring angerufen (:
Soweit ich weiß, sind Gelder auch da. Die Bearbeitung dauert nur ca. ein Jahr, weil jetzt so viele Anträge kamen und da ein ganzes Team von Psychologen und so zusammenkommt, um die zu bearbeiten.
Kleiner Elefant
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Talita » So. 20.03.2016, 13:38

Ah ...ok...na da hätte ich auch drauf kommen können einfach anzurufen ;)
Danke
Talita
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Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Kleiner Elefant » Mi. 23.03.2016, 13:31

Ich hatte vorhin das Gespräch bei einer Beratungsstelle, die hilft, den Antrag auszufüllen.
Ich versuche, das zusammenzufassen. Ob was Neues dabei ist, weiß ich nicht, ich kann mich gerade schwer konzentrieren und sortieren...

* Es ist gut, wenn man beim Punkt "psychotherapeutische Maßnahmen" auch Klinikaufenthalte/Psychiatrieaufenthalte mit angibt

* Hilfreich ist auch der aktuellste Kurzentlassbericht, sollte einer vorhanden sein

* Ein Schrieb von der Thera/Klinik mit Diagnosen ist auch hilfreich, weil die dann schneller wissen, dass da Behandlungsbedarf ist und auch schon was gelaufen ist/läuft

* Sollte man z.B. die Übernahme der Kosten für eine Kunsttherapie (dafür habe ich mich entschieden) beantragen, ist es hilfreich, wenn man eine Therapeutin sucht, ein Gespräch führt und wenn man sich für diese Person entscheidet, von ihr einen groben Behandlungsplan, in etwa die Stundenanzahl und die genauen Kosten pro Stunde zusammenfassend aufschreiben lässt und das dann dem Antrag beilegt

* Es ist gut und okay, wenn man ganz großzügig die Stunden beantragt. Also bei Kunsttherapie statt 96 Stunden für 2 Jahre ruhig 200 Stunden oder so.

* Um nicht das Problem zu haben, dass die Therapeutin ihre Preise erhöht, solange der Antrag läuft, kann man in Klammern einen Maximalbetrag schreiben, damit die wissen, dass es höchstens 100€ z.B. sein werden pro Stunde

* Wenn man sich bei einer Fachberatungsstelle zum Antrag beraten lässt und den Stempel in den Antrag drückt, kriegt die Beraterin 100€ und der Antrag geht etwas schneller durch, weil die dann nicht jedes Wort drei Mal lesen, da eine Fachperson ja schon drübergeschaut hat. Finde ich eine tolle Sache mit den 100€. Tut mir nicht weh und die kriegen mal was extra

* Das Opferentschädigungsgesetzt (OEG) greift vorrangig, also zuerst OEG, dann der Fonds. Hat man die Leistung nicht über das OEG beantragt, ist es gut, zu schreiben, warum.
Ich habe geschrieben: "Die Hilfe durch das OEG zu beantragen ist für mich aufgrund meiner emotionalen Situation und psychischen Verfassung zur Zeit nicht möglich". Damit umgeht man dieses OEG-Verfahren, und der Fonds kann greifen. So ist man nicht gezwungen, den Täter anzuzeigen und ein Gerichtsverfahren über sich ergehen zu lassen

* Sollte die Therapieform eine sein, die nicht durch Krankenkassen übernommen wird, wie z.B. Kunsttherapie, ist es hilfreich, auch das in einem Satz als Begründung zu schreiben --> "Die Krankenkassen übernehmen keine Kunsttherapie", das reicht schon

* Sollten die Preise erhöht oder runtergeschaubt werden, kriegt man das bei Eigenzahlung zurück bzw. wird der Rest ebenfalls von denen gezahlt

* Wichtig ist, dass der Antrag abgegeben ist. Es kann was nachgereicht werden, aber hauptsache, es ist innerhalb der Frist bei denen

* Empfohlen wird, das per Einschreiben zu verschicken, da eine Rückmeldung mit der anonymisierten Nummer des Falls erst nach 3 - 4 Wochen kommt, sodass ein erneutes Abschicken zeitlich knapp wäre

Ob da jetzt was Neues dabei war, weiß ich nicht.... das war so in etwa das, was sie mir an Infos gegeben hat.
Kleiner Elefant
 

Re: WICHITG: Fonds fü sex. Missbrauchsopfer

Beitragvon Sensibelchen » Mi. 23.03.2016, 13:51

Vielen Dank Lieber kleiner Elefant, für Deine Mühe!
Sensibelchen
 

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