von tool » Di. 20.09.2011, 17:50
hallo sonahsofern,
mir ging es ähnlich. ich habe seit ich ein kleines kind bin ein problem mit männern, so dass ich manchmal, wenn ich wusste dass nur männer da sind, ich nicht mehr das zimmer verließ. in der pubertät hatte ich starke schwierigkeiten mit meiner weiblichen identität, hab das stark abgewehrt eine frau zu werden. fühlte oft bedrohlichkeit, hatte viele alpträume und kleidungsschwierigkeiten, weil die kleidung ja oft sehr das weibliche betont. der verdacht lag für mich immer nahe, dass etwas gewesen sein kann. und es war bei mir ähnlich, und ist auch noch immer so, dass ich, wenn ich nen text von fallbeispielen lese, das mir sehr nachhängt. in einer starken alptraum und angstphase, im laufe einer therapie vor zwei jahren, sah ich immerzu bilder und fühlte ein kleines kind in mir. ich sah verschiedene kinder, manche total hilflos und versteckt. ich habe eine imaginativ-therapie gemacht, die hat diese bilder gefördert. in mir ist auch viel gewalt und ich bin ziemlich aggressionsgehemmt, odt richtet sich die aggression gegen mich selbst. na jedenfalls, stieg in mir in dieser starken alptraumphase der verdacht auf, dass meine cousins mir etwas angetan haben und dass es vielleicht auch noch familienübergreifender war. aber da fehlt mir viel. und ich weiß wirklich nicht, ob es stimmt. ich weiß nämlich auch, dass mir als kleines kind auch die medien viel angst gemacht haben, weil ständig diese fälle von missbrauch ausgewalzt wurden. anstatt über das thema aufzuklären wird es nur sensationslüstern vor die augen der menschen gehalten, was im grunde niemandem nützt, außer dass der betrachter abermals in seiner überzeugung bestätigt, dass die welt schlecht ist. es geht nicht darum, sie zu ändern und strukturen zu verändern die missbrauch begünstigen, sondern den zustand zu akzeptieren. das regt mich gerade sehr auf!! naja, nichtsdestotrotz ist es für mich da auch schwierig. ich hatte in der zeit bewusstseinsstörungen, stand oft neben mir und mir wurde schlecht wenn ich kinder sah und darüber nachdachte, dass ihnen etwas schreckliches geschehen könnte und niemand weiß davon. so geht es mir auch heute noch, nur ohne die übelkeit etc.
ich habe für mich gemerkt, dass es mir nicht darum geht etwas in meiner vergangenheit zu "lüften", denn ich WEIß dass etwas war, was mir angst machte und mich sehr sehr schlecht fühlen ließ. das akzeptiere ich jetzt und versuche mit diesen gefühlen zu arbeiten, sie ernst zu nehmen und mich mit leuten auszutauschen die das verstehen. mit den leuten aus meiner familie, die ich im verdachte habe, habe ich auch keinen kontakt mehr.
ich weiß auch nicht, ob es mir helfen würde, etwas zu erfahren. es würde mich vielleicht auch zu sehr bestürtzen. ebenso denke ich andersherum, dass man dazu neigen kann, sich solche dinge einzubilden. das gedächtnis ist nicht zuverlässig, wir produzieren auch selbst erinnerung. deswegen wusste ich oft nicht, ob ich es erinner oder mein gehirn sich bilder zu meinen gefühlen ausdenkt. aber mit dieser aussage will ich keinem zu nahe treten, das muss ja jeder selbst herausfinden.
das thema missbrauch ist für mich sehr präsent. letztens habe ich sehr lange mit meinem freund über missbrauch in der welt gesprochen. das hat so geholfen! ich habe mir die frage gestellt, warum sowas überhaupt geschieht?? hab mich einfach ausgelabert bis ich zu dem schluss kam, dass es eben so ist und dass ich es nicht ändern kann. ich will es akzeptieren, dass ich den vorgang an sich nicht ändern kann, aber ich kann wachsam sein und auf mein umfeld achten. ich will nicht blind sein dagegen.
es ist gut auf sein inneres kind zu hören und es zu "pflegen". egal was die anderen jetz zu mir sagen, nur ICH weiß was ich fühle also muss ICH auch damit klar kommen und mich um mich kümmern.